Wyler’s Biohof & Waldgarten
Themenbereiche
Details
seit 2023
Zürcher Oberland
Wolfhausen ZH
Erweiterung des Betriebskonzepts sowie Implementierung und Betrieb von permakulturellem Waldgarten auf 60 Aren Land
Manuel Gätzi
Tina Gschwend
Kai Isemann
Ramona Sigg
Flurin Wyler
Franziska Wyler
Ueli Wyler
SFR 64’000






Wyler’s Biohof & Waldgarten – Wo kleinteilige Landwirtschaft und Ökonomie zusammenfinden
Ein Hof mit Geschichte und Zukunft
Seit über 100 Jahren wird Wyler’s Biohof von derselben Familie mit Hingabe bewirtschaftet – ein Ort, an dem Generationen aufeinandertreffen, Traditionen bewahrt und neue Wege beschritten werden. Was einst ein Neuanfang im Zürcher Oberland war, entwickelte sich zu einem Lebensraum, in dem nicht nur Tiere und Pflanzen, sondern auch Menschen Wurzeln schlagen konnten.
Mit der Übernahme durch Ueli und Franziska Wyler wurde der Hof nicht nur auf Bio Suisse und KAG Freiland umgestellt, sondern auch zu einem Zuhause für Pflegekinder und junge Erwachsene aus der gesellschaftlichen Randzone – ein Beispiel für gelebte Sozialverantwortung in der Landwirtschaft.

2022 trat mit Flurin Wyler die vierte Generation ihr Erbe an, um den Betrieb in eine regenerative Zukunft zu führen. Neben seiner Tätigkeit in der Baubranche betreibt er den Hof im Nebenerwerb mit einer kleinen Freiland-Rindermast. Ausserdem bietet der Betrieb Pensionspferden einen grosszügigen Offenstall. Zusammen mit seiner Familie gestaltet Flurin den Hof nun zu einer resilienten Kulturlandschaft um, die Bodenfruchtbarkeit, Tierwohl und nachhaltige Wertschöpfung vereint. Unterstützt von seiner Partnerin, seinen Eltern, den Kindern und einem wachsenden Netzwerk von Gleichgesinnten, wird hier ein Hof weiterentwickelt, der nicht nur nährt, sondern inspiriert.


Wenn Landwirt und Ökonom zusammenkommen
Die Zukunft der Landwirtschaft liegt in der Verbindung von traditionellem Wissen, regenerativer Praxis und wirtschaftlicher Tragfähigkeit. Wyler’s Biohof & Waldgarten zeigt, wie agrarökologische Innovation und durchdachte Betriebsführung neue Wege eröffnen und messbare Erfolge erzielen.
Mit Flurin Wyler, gelernter Zimmermann und Landwirt, und mir, ursprünglich aus der Grossfinanz kommend und heute unter anderem als Berater für eine agrarökologische Transformation tätig, vereinen sich zwei Perspektiven, die sich ideal ergänzen: praktisches Handwerk und landwirtschaftliche Erfahrung trifft auf strategische Planung und wirtschaftliche Neuausrichtung. Gemeinsam gestalten wir einen Betrieb, der nicht nur ökologisch regenerativ, sondern auch wirtschaftlich tragfähig ist – und damit durchaus als Modell für eine zukunftsfähige, kleinteilige Landwirtschaft dienen kann.
Permakultur als Leitprinzip
Der Waldgarten auf Wyler’s Biohof basiert auf den Prinzipien der Permakultur, die weit über eine einfache Anbaumethode hinausgehen. Hier geht es darum, ein resilientes Ökosystem zu schaffen, das sich selbst erhält und durch kluge Gestaltung natürliche Kreisläufe nutzt.
Durch Mischkulturen, regenerative Bodenbewirtschaftung, Wasserretention und den Einsatz mehrjähriger Kulturen wird ein stabiles System aufgebaut, das mit minimalem externem Input auskommt und langfristig hohe Erträge sichert.
Auf einer Fläche von 60 Aren entsteht eine vielseitige Agrarlandschaft, in der Obstbäume, Beeren, Heilpflanzen, Rebflächen und extensiv genutzte Wiesen in einem fein abgestimmten Zusammenspiel gedeihen. Durch eine bewusste Gestaltung mit Trockenbächen, Windschutzhecken und geschützten Mikroklimazonen wird die Widerstandsfähigkeit gegen klimatische Extreme erhöht.


Flächencode 725 – Ein Schlüssel für Bodenfruchtbarkeit, Biodiversität und wirtschaftliche Stabilität
Der Flächencode 725 ist weit mehr als eine administrative Kategorisierung – er ist ein Paradigmenwechsel für die Landwirtschaft. Er ermöglicht es, kleinräumige Mischkulturen offiziell als produktive Landwirtschaft anzuerkennen und damit in die wirtschaftlichen und förderrechtlichen Strukturen der Schweiz zu integrieren.
Wyler’s Biohof & Waldgarten ist einer der ersten Betriebe im Kanton Zürich, die den Flächencode 725 nutzen. Die Anerkennung der Fläche unter diesem Code hat massive Vorteile, sowohl für den Hof als auch für die Umwelt.
Bodenfruchtbarkeit & Wasserspeicherung
Humusaufbau & Nährstoffspeicherung
Durch die Kombination tiefwurzelnder Bäume mit flachwurzelnden Kräutern und Bodendeckern entsteht ein mehrschichtiges Wurzelsystem, das Erosion verringert, die Bodenstruktur verbessert und Nährstoffe speichert.
Wasserrückhalt & Resilienz gegen Dürre
Das dichte Wurzelsystem speichert Wasser im Boden und gibt es bei Trockenheit langsam ab – ein natürlicher Schutz gegen Extremwetter.
Reduzierte Bodenbearbeitung & CO₂-Speicherung
Die dauerhafte Pflanzendecke reduziert den Bedarf an mechanischer Bearbeitung und speichert langfristig Kohlenstoff.
Förderung der Biodiversität
Lebensräume für Bestäuber & Nützlinge
Mischkulturen schaffen Blühphasen über das ganze Jahr, wodurch Bienen, Schmetterlinge und andere Bestäuber ganzjährig Nahrung finden.
Erhöhung der Artenvielfalt
Der Wechsel von Baumstreifen, Kräuterinseln und offenen Flächen bildet ein Mosaik aus Habitaten für Vögel, Insekten und Bodenlebewesen.
Natürliche Schädlingskontrolle
Durch die hohe Diversität werden Schädlinge natürlich reguliert – anstelle von Pestiziden übernehmen Vögel, Marienkäfer und Laufkäfer die Kontrolle.
Ökonomische & strukturelle Vorteile für Landwirt:innen
Höhere betriebswirtschaftliche Anerkennung
Die offizielle Anmeldung unter dem Flächencode 725 hat die SAK-Berechnung (Standardarbeitskraft) des Betriebs von 0.7 auf über 1.0 erhöht, wodurch der Hof nun als vollwertiger Landwirtschaftsbetrieb anerkannt ist.
Erschliessung neuer Fördermodelle
Flächen unter Flächencode 725 sind förderfähig, wodurch Investitionen in Mischkulturen wirtschaftlich attraktiver werden.
Höhere Resilienz durch Diversifikation
Die Kombination von Bäumen, Sträuchern, Kräutern und Bodenpflanzen führt zu stabileren Erträgen, unabhängig von Wetterextremen oder Marktschwankungen.
Warum ist das revolutionär?
Bis vor wenigen Jahren waren kleinräumige, diversifizierte Agrarsysteme wirtschaftlich benachteiligt, da sie nicht in die standardisierten Förderstrukturen passten. Mit dem Flächencode 725 wird diese Ungleichheit stark reduziert. Wyler’s Biohof & Waldgarten beweist: Eine regenerative, biodiversitätsfördernde und wirtschaftlich tragfähige Landwirtschaft ist möglich – wenn wir die richtigen Rahmenbedingungen schaffen.
Mehr Informationen zur offiziellen Anerkennung von kleinräumigen Agrarsystemen unter dem Flächencode 725 finden sich auf www.permakultur-landwirtschaft.ch.


Flächen- und Zonenplanung – Präzise Gestaltung für maximale Resilienz
Durch die Kombination aus ökologischer Vielfalt und wirtschaftlicher Optimierung wurde auf Wyler’s Biohof ein zukunftsweisendes Betriebskonzept entwickelt. Durch gezielte Planung wird die landwirtschaftliche Fläche effizient genutzt und gleichzeitig als Ökosystem regeneriert.
Keyline-Farming, Wasserretention und Mikroklimasteuerung
- Nord-Süd-Ausrichtung der Pflanzenreihen für optimale Sonneneinstrahlung und Photosyntheseleistung.
- Implementierung von Trockenbächen und Wasserretentionen, um den Wasserhaushalt in Zeiten klimatischer Extreme stabil zu halten.
- Schaffung von mehreren Verweilorten, die sowohl für Erholung als auch für Bildungszwecke genutzt werden können.
- Einbindung von Windschutzsystemen mit Hasel, Holunder und Eberesche, um das Mikroklima zu regulieren.
Diese durchdachte Zonenplanung erhöht nicht nur die landwirtschaftliche Ertragsfähigkeit, sondern macht die gesamte Fläche widerstandsfähig gegenüber Trockenperioden, Starkregenereignissen und extremen Witterungsverhältnissen.

Mischkultur als tragendes System
Wyler’s Biohof & Waldgarten setzt auf hochdiverse Anbausysteme, die sich gegenseitig ergänzen:
Obst-Mischkultur
Äpfel, Birnen, Steinobst, Holunder und Eberesche mit Unterpflanzung von Bestäuberpflanzen.
Beerenkulturen
Heidelbeeren, Brombeeren, Sanddorn, Himbeeren und Johannisbeeren kombiniert mit Heil- und Aromapflanzen.
Rebfläche mit Medizinalpflanzen
Kombination aus Reben, Rosmarin, Thymian, Lavendel und Salbei.
Extensive Wiesen & Weiden
Ergänzt durch Wildsträucherhecken für bessere Bodenstabilität und Biodiversität.
Mikrohabitate & Rückzugsorte
Mehrere Plätze zur Beobachtung, Forschung und Naturverbindung.

Permakultur trifft Triple Bottom Line – Ein ganzheitliches Wirtschaftsmodell
Wyler’s Biohof & Waldgarten folgt der Triple Bottom Line Methodik, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit gleichberechtigt integriert. Das Ziel ist nicht nur ein ökologisch regenerativer Hof, sondern auch ein finanziell stabiles und sozial eingebundenes Modell für die Zukunft der Landwirtschaft.
Ökologische Nachhaltigkeit
Durch regenerative Methoden wie Humusaufbau, CO₂-Speicherung, Biodiversitätsförderung und Wassermanagement.
Soziale Nachhaltigkeit
Der Hof bietet Bildungsangebote, Randzonen-Coaching und soziale Integration für Menschen mit besonderen Bedürfnissen.
Wirtschaftliche Nachhaltigkeit
Durch eine strategische Flächennutzung, Direktvermarktung und die Anerkennung unter dem Flächencode 725 wird die finanzielle Tragfähigkeit gesichert.
Fazit: Landwirtschaftliche Transformation beginnt mit dem Nutzen von Synergien!
Erlebe uns!
Spaziere durch die blühende Vielfalt unseres Waldgartens, spüre die besondere Aura dieses Ortes und entdecke, wie Landwirtschaft im Einklang mit der Natur funktioniert. Unser Hofladen lädt dich ein, die Früchte unserer Arbeit ab Hof zu beziehen – frische, nachhaltig produzierte Spezialitäten direkt aus der regenerativen Landwirtschaft.
Du bist Landwirt:in?
Und du fragst dich, wie dein Betrieb zukunftsfähig aufgestellt werden kann? Melde dich bei mir! Gemeinsam analysieren wir deinen Hof holistisch und finden heraus, wie du ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit in ein tragfähiges Modell übersetzen kannst.
Ursprünglich aus der Finanzwelt kommend, begleite ich seit 2012 Menschen und Organisationen in sozial-ökologischer Transformation – besonders dort, wo Wirtschaftlichkeit und Gemeinwohl scheinbar im Widerspruch stehen. Mein Fokus liegt auf der agrarökologischen Entwicklung und der Gestaltung nachhaltiger Wertschöpfungskreisläufe.
Ich arbeite strikt nach dem Triple Bottom Line Modell. 1) Ist es gut für die Umwelt? 2) Ist es gut für die Menschen? 3) Ist es wirtschaftlich tragfähig? Und zwar in dieser Reihenfolge!
Mit interdisziplinären Ansätzen vereine ich Ökonomie, Agrarökologie und Gesellschaft, um regenerative Lösungen für Landwirtschaft und Kapitalallokation zu entwickeln.