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Project Category: Gesellschaft

Ca‘ del viva: Zukunft pflanzen, Werte schaffen

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43.54489686788415,11.94647507733451

Themenbereiche

Details

Projektlaufzeit

seit 2025

Region

Toskana

Ort

Anghiari

Auftrag

Isemann Holistic Guidance begleitet das Projekt in seiner strategischen und strukturellen Entwicklung. Der Auftrag umfasst die Gestaltung und Implementierung eines stabilen Gesellschaftsmodells im Verantwortungseigentum, die Finanzplanung und Investorenarchitektur, sowie die Sicherstellung der inhaltlichen und methodischen Konsistenz mit der Triple Bottom Line Methodik. 

Seilschaft

Renke de Vries
Wilko de Vries
Kai Isemann
Julius Ritter
Mara Ursprung
Laurenz von Glahn

Projektpartner

Ca‘ del viva: Zukunft pflanzen, Werte schaffen

Zwischen Arezzo und Anghiari, inmitten der toskanischen Hügellandschaft, entsteht ein Ort, der Landwirtschaft neu denkt. Ca’ del Viva ist mehr als ein Hofprojekt. Es ist eine Einladung, Zukunft zu gestalten. Hier wachsen Oliven, Kastanien und Nüsse. Schafe und Bienen teilen sich die Weiden, und Menschen lernen, was es heisst, Böden wieder aufzubauen, anstatt sie zu erschöpfen.

Das Projekt vereint Landwirtschaft, Forschung, Bildung und Kultur in einem lebendigen Modellbetrieb. Es zeigt, dass wirtschaftliche Stabilität, soziale Teilhabe und ökologische Regeneration nicht Gegensätze sind, sondern sich gegenseitig nähren können – wenn man sie in der richtigen Reihenfolge denkt.

Vision: Landwirtschaft als regenerative Kraft

Ca’ del Viva versteht sich als Leuchtturmprojekt für den mediterranen Raum. Die Vision ist einfach und zugleich radikal: Landwirtschaft soll wieder Lebensräume schaffen, nicht verbrauchen. Der Bodenaufbau steht im Zentrum, nicht als romantische Idee, sondern als wissenschaftlich begleitetes Ziel; messbar, nachvollziehbar und übertragbar.

Der Hof wird zum Ort des Lernens und der Begegnung für Landwirtinnen und Landwirte, Studierende, Forschende und Gäste. Er lädt ein, Teil einer Bewegung zu werden, die das Verhältnis zwischen Mensch, Nahrung und Natur neu definiert.

Der Ort: Geschichte trifft Gegenwart

Das Anwesen La Scheggia liegt auf rund 530 Metern über Meer, umgeben von Wäldern und Quellen. Es umfasst 80 Hektar Land, davon 20 Hektar Acker- und Weideflächen, 60 Hektar Wald. Zwei historische Gebäude aus dem 15. Jahrhundert wurden von den Grundmauern wieder aufgebaut, ein drittes im traditionellen Stil neu errichtet. Ergänzt wird das Ensemble durch eine Scheune, die Raum für Verarbeitung, Pilzkultivierung, Lagerung und gemeinschaftliche Arbeit bietet.

Historisch war das Gebiet Teil des Besitzes der Grafenschaft von Montauto und über Generationen im System der Mezzadria bewirtschaftet, in dem Bauernfamilien und Grundherren Erträge teilten. Mit dem Ende dieses Systems verfielen viele Höfe der Region. Ca’ del Viva knüpft hier an, nicht nostalgisch, sondern erneuernd. An die Stelle von Abhängigkeit tritt Kooperation, an die Stelle von Ausbeutung das Prinzip der Regeneration.

Das Team: Wissen & Erfahrung in Komplementarität

Getragen wird das Projekt von Menschen, die ihr Fachwissen mit gelebter Leidenschaft verbinden.

Renke de Vries verantwortet die landwirtschaftliche Gesamtentwicklung und die Gestaltung der syntropischen Agroforstsysteme.

Mara Ursprung leitet die sozialen und bildungsbezogenen Bereiche und entwickelt Programme für Schulen und Universitäten.

Laurenz von Glahn bringt Expertise in Kompostierung, Mikrobiologie und Wassermanagement ein; zentrale Pfeiler für gesunde Kreisläufe.

Wilko de Vries führt die Verarbeitung und Produktentwicklung: Käserei, Fermentation und Veredelung saisonaler Erträge.

Julius Ritter, Holzbauingenieur (HNE Eberswalde) und Experte für Pilzkultivierung, verantwortet Bau, Instandhaltung und die Entwicklung der Speisepilzproduktion als weiteres ökonomisches Standbein.

Unterstützt wird das Team durch Partner aus Finanzen, Recht, Marketing und Forschung. in enger Verbindung mit der RegioWert Treuhand AG und der AgriMetrix-Systematik, die ökologische und ökonomische Leistungen transparent macht.

Der Ansatz: Ökologie, Sozialität und Ökonomie in Balance

Ca’ del Viva folgt dem Prinzip der Triple Bottom Line: Zuerst der ökologische, dann der soziale, schliesslich der ökonomische Wert. Diese Reihenfolge ist nicht symbolisch, sondern strukturell verankert.

Die ökologischen Leistungen entstehen durch Humusaufbau, CO₂-Bindung, Biodiversität und Wasserrückhalt. Die sozialen Leistungen durch Bildung, Teilhabe und Wissensvermittlung. Die ökonomischen durch Diversifizierung und lokale Wertschöpfung. So entsteht ein Kreislauf, der stabil bleibt, selbst wenn Märkte schwanken. Landwirtschaft, Verarbeitung, Tourismus und Bildung sind gleichberechtigte Säulen. Sie tragen den Hof gemeinsam und sichern seine Resilienz.

Aufbau und Wirtschaftlichkeit: Langfristig statt schnell

Ca’ del Viva wird als gemeinnützige Aktiengesellschaft im Verantwortungseigentum gegründet. Gewinne dürfen nicht privater Bereicherung dienen, sondern ausschliesslich der Weiterentwicklung des Projekts.

Das Kapital ist in zwei Klassen gegliedert: eine kontrollierende A-Klasse, gehalten von einer gemeinnützigen Trägerschaft und den Gründerinnen und Gründer, und eine B-Klasse für Impact-Investoren und Förderinstitutionen mit klar begrenzter Rendite.

Dieses Modell schafft Unabhängigkeit von Bankkrediten und Zinslasten. Es erlaubt, in den Aufbau zu investieren, in Bäume, Menschen und Wissen, anstatt in Schulden. Die Einnahmen entwickeln sich schrittweise: früh durch Agrotourismus und Veranstaltungen, mittelfristig durch Veredelung und Pilzproduktion, langfristig durch reifende Agroforstsysteme. Der Break-even ist bewusst konservativ zwischen Jahr 10 und 12 angelegt. Dafür entsteht ein Betrieb, der nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ökologisch und sozial trägt.

Forschung & Bildung: Lernen in lebenden Systemen

Ca’ del Viva versteht sich als offenes Labor für Regeneration. Universitäten, Fachhochschulen und Forschungsinstitute sind eingeladen, den Prozess wissenschaftlich zu begleiten; von Bodenaufbau und Artenvielfalt über sozioökonomische Effekte bis hin zu neuen Geschäftsmodellen in der Landwirtschaft.

Die Zusammenarbeit mit Hochschulen bildet eine zentrale Säule des Projekts. Studierende und Forschende können vor Ort forschen, experimentieren und publizieren. So wird Ca’ del Viva zu einem Knotenpunkt zwischen Praxis, Wissenschaft und Gesellschaft.

Wirkung & Perspektive: Ein Modell für den Mittelmeerraum

Das Projekt entfaltet Wirkung auf drei Ebenen: Es regeneriert Böden und Wasserhaushalt, stärkt soziale Bindung durch Bildung und Kooperation, und schafft ökonomische Stabilität in einer Region, die von Abwanderung und Überalterung geprägt ist.

Durch die klare Dokumentation mit AgriMetrix wird diese Wirkung sichtbar und messbar. So entsteht nicht nur ein Hof, sondern ein Referenzmodell; ein Ort, an dem sich zeigt, dass Regeneration funktionieren und skaliert werden kann. Ca’ del Viva steht exemplarisch für eine Landwirtschaft, die Leistung neu definiert, nicht als Ausbeutung von Ressourcen, sondern als Beitrag zur Zukunftsfähigkeit.

Beteiligung: Kapital mit Wirkung

Ca’ del Viva lädt dazu ein, mitzuwirken, durch Kapital, Kooperation oder Wissen. Impact-Investoren, Stiftungen und Forschungspartner finden hier ein Projekt, das ihre Werte in konkrete Handlung übersetzt: transparent, messbar und unabhängig. Jede Beteiligung stärkt nicht nur den Hof, sondern das Prinzip, dass Wertschöpfung ohne Verbrauch möglich ist.

Investieren heisst hier, in die Regeneration einzuzahlen, die von Böden, Landschaften und Gemeinschaften. Ca’ del Viva ist kein kurzfristiges Renditeprojekt, sondern ein langfristiges Versprechen, dass Landwirtschaft wieder Zukunft schaffen kann.


Kai Isemann

Mein Denken ist in der systemischen Finanzwelt gewachsen – tief analytisch, lösungsorientiert und geprägt von einem Verständnis für komplexe Zusammenhänge. Heute begleite ich Menschen, Organisationen und Regionen in Transformationsprozessen, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Strukturen in einen nachhaltigen Gleichklang bringen.

Eine grosse Freude an der Neurodiversität – an den unterschiedlichen Arten, die Welt zu denken und zu gestalten – fliesst ebenso in meine Arbeit, wie die Überzeugung, dass Vielfalt die Grundlage für Resilienz und Innovation ist. Weiterbildungen in permakultureller und syntropischer Landwirtschaft sowie die Bewirtschaftung eines eigenen Waldgartens ermöglichen es mir, agrarökologische Entwicklungen praxisnah zu gestalten und Theorie und Umsetzung sinnvoll zu verbinden.

Grundlage meines Handelns sind die Prinzipien der Triple Bottom Line: ökologisch tragfähig, sozial gerecht und wirtschaftlich tragend – mit dem Ziel, individuelle Entwicklung und gesellschaftliche Resilienz gleichermassen zu fördern.


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eco-val: Gemeinwohlleistungen sichtbar und finanzierbar machen

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49.6030515,6.132985

Themenbereiche

Details

Projektlaufzeit

seit 2025

Region

Weltweit

Ort

Luxemburg

Auftrag

Gründung einer gemeinnützigen Gesellschaft in Luxemburg zur internationalen Skalierung von AgriMetrix. Überführung der Methodik ins Gemeinschaftseigentum, Entwicklung eines offenen Standards für Nachhaltigkeits- und Gemeinwohlleistungen sowie Förderung ihrer Honorierung durch Politik, Wirtschaft und Finanzwelt.

Seilschaft

Sebastian Bauer
Sascha Dähn
Dirk Detlefsen
Mathias Forster
Christian Hiß
Sebastiaan Huisman
Kai Isemann
Peter Jürges
Karl-Heinz Krudewig
Martin Kunisch
Manuel Maas
Fide Marten
Jonas Rohloff
Stephan Rudolph
Martin Schunerits-Grantis
Volker Schwarz
Eric Waibel

Projektpartner





eco-val: Gemeinwohlleistungen sichtbar und finanzierbar machen

Wenn ich auf die letzten Jahre zurückblicke, dann sehe ich ein stetiges Zusammenfliessen von Ideen, Menschen und Strukturen, die alle ein Ziel verfolgen: den wahren Wert unserer Landwirtschaft und Ernährungssysteme sichtbar zu machen. eco-val S.A. SIS in Luxemburg ist das Kondensat dieser Energien, ein Ort, an dem Vorarbeiten aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg zusammenkommen und eine völlig neue Qualität entfalten.

Der Ausgangspunkt liegt in der Regionalwert-Leistungsrechnung, die Christian Hiß mit der Regionalwert AG Freiburg und später der Regionalwert Leistungen GmbH initiiert hat. Sie entstand aus der einfachen, aber grundlegenden Frage: Warum werden die Leistungen, die Landwirtschaft für Boden, Wasser, Klima und Gesellschaft erbringt, in keiner Bilanz sichtbar? Warum werden Schäden eingepreist, Leistungen aber nicht? Aus dieser Frage wuchs ein Instrument, das heute über 400 Indikatoren umfasst und bereits in mehr als 1’000 Betrieben zur Anwendung kam.

Seit 2025 nutzen auch Verwaltungen und Verbände in der Schweiz und Liechtenstein AgriMetrix – wie die Methode inzwischen heisst – als Steuerungsinstrument für ihre Agrarpolitik. In Deutschland arbeiten Kommunen, Ernährungsunternehmen und Verbände damit, Pionierbetriebe bilanzieren ihre Gemeinwohlleistungen, und internationale Anpassungen für Länder wie Spanien, Italien oder Brasilien sind in Arbeit. Das zeigt: Das Instrument ist nicht nur theoretisch tragfähig, sondern praktisch erprobt und anschlussfähig.

Mit eco-val S.A. SIS geben wir dieser Arbeit nun eine neue Dimension. Luxemburg ist der Standort, weil hier Finanz- und Politikzentrum Europas aufeinandertreffen, weil das Rechtssystem Sozialunternehmen aktiv fördert und weil die Wege kurz sind. eco-val wird als Société d’Impact Sociétal (SIS) gegründet, in Verantwortungseigentum, mit der klaren Verpflichtung, Gewinne ins Gemeinwohl zurückzuführen. Die AgriMetrix-Methodik wird vom Privat- ins Gemeinschaftseigentum überführt, bewusst als Open Source angelegt, sodass keine Interessengruppe sie verzerren kann.

eco-val ist zugleich das Kondensat verschiedener Energien: der Entwicklung von AgriMetrix, der Arbeiten von EVITY, der Vorleistungen einzelner Teammitglieder über die letzten zehn Jahre sowie intensiver Bemühungen um Fördermittel und Investitionen. Diese Energien werden bei Gründung als immaterielle Assets eingebracht, im Wissen, dass 1+1+1 mehr ergibt als die Summe der Teile. 

Das Team von eco-val vereint Expertise aus Landwirtschaft, Wissenschaft, Finanzwelt, Technologie und Zivilgesellschaft. Diese Vielfalt schafft die Grundlage, um komplexe Systeme ganzheitlich zu verstehen und Lösungen zu entwickeln, die Wirkung entfalten, von der agrarischen Praxis bis zur internationalen Finanzarchitektur.

Erfahrene Fachpersonen aus Forschung, Unternehmensführung, Politikberatung und nachhaltiger Wirtschaft bringen ihre Perspektiven zusammen, um die Methode weiterzuentwickeln, Datenstrukturen zu sichern und die Honorierung von Gemeinwohlleistungen in Märkten und Politik zu verankern. Dieses interdisziplinäre Fundament gibt eco-val die Stärke, Brücken zu bauen, zwischen Landwirtschaft und Finanzwelt, zwischen lokaler Praxis und internationaler Steuerung.

Warum nicht Carbon Credits?

Carbon Credits gelten vielen als der Königsweg, um Klimaschutz mit Märkten zu verbinden. Doch in Wahrheit sind sie nicht zu Ende gedacht. Sie reduzieren ökologische Leistungen auf CO₂-Bilanzen und blenden soziale, regionale und langfristige Dimensionen aus. Böden, Wasserhaushalt, Biodiversität, faire Arbeitsbedingungen oder regionale Wertschöpfung tauchen in diesen Modellen kaum auf. Häufig dienen Carbon Credits eher dazu, bestehende Geschäftsmodelle zu legitimieren, statt sie grundlegend zu verändern.

eco-val S.A. SIS setzt hier einen Kontrapunkt. Wir beschränken uns nicht auf Kompensationslogik, sondern entwickeln Impact Credits, die Natur, Klima, Wasser, soziale Leistungen und regionale Stabilität gemeinsam erfassen. Damit entsteht ein Instrument, das Gemeinwohlleistungen nicht auf einen einzigen Indikator verengt, sondern ihre Vielfalt sichtbar und handelbar macht. So wird aus einer einseitigen Klimarechnung ein ganzheitlicher Bewertungs- und Steuerungsrahmen für Gesellschaft und Märkte.

Konkrete Modelle der Honorierung

Dass dies nicht Theorie bleibt, zeigen konkrete Beispiele. Neumarkter Lammsbräu (D) setzt AgriMetrix ein und zahlt jährlich ein Prozent des Umsatzes als Gemeinwohlprämie an mehr als 180 Biolandwirte. Die Stadt Neumarkt in der Oberpfalz (D) honoriert Leistungen für Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität. In Liechtenstein läuft seit 2025 das Projekt Klimawirksame Landwirtschaft, in dem Höfe ihre Leistungen in CO₂-Speicherung, Humusaufbau und Biodiversität erfassen. In Wädenswil entsteht mit der RegioWert AG Zimmerberg ein Modell für regionale Transformation, das Bürgerkapital und öffentliche Mittel bündelt, dem Bundesauftrag Modellvorhaben Nachhaltige Raumentwicklung folgend.

Zudem entwickelt sich mit der Initiative „RegioCoin“ ein digitales Zahlungsmittel, das regionale Wertschöpfungsketten stärkt und Landwirten eine zusätzliche Möglichkeit eröffnet, für ihre Gemeinwohlleistungen entlohnt zu werden. Damit schliesst sich der Kreis zwischen Produktion, Konsum und Finanzierung im regionalen Raum.

All diese Projekte zeigen: Die Methodik funktioniert, die Honorierung folgt – und sie wirkt.

Perspektive und Relevanz

eco-val sieht seine Aufgabe darin, diese Erfahrungen zu systematisieren, zu verstetigen und international auszurollen. Unser Ziel ist es, einen anerkannten Standard für die Bewertung von Gemeinwohlleistungen zu etablieren, der von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft genutzt wird. Wir entwickeln ein Steuerungselement, das die territoriale Resilienz europäischer Länder erfasst und Vergleichbarkeit schafft. Wir re-investieren Teile unserer Gewinne direkt in Impact Reward Systeme, Bodenfruchtbarkeitsfonds oder den Kauf von Impact-Zertifikaten.

Für Stiftungen, Förderinstitutionen und Finanzakteure eröffnet eco-val damit eine neue Möglichkeit: Mittel können gezielt in messbare Gemeinwohlleistungen gelenkt werden, mit klarer Nachvollziehbarkeit der Wirkung, überprüfbarer Datenbasis und international anschlussfähigen Standards. eco-val verbindet so die Welt der Finanzierung mit der realen Leistung von Betrieben und Regionen – transparent, belastbar und zukunftsorientiert.

So entsteht eine Bewegung, die über Landwirtschaft hinausweist. eco-val ist ein Sozialunternehmen, aber mehr noch. eco-val ist eine Plattform, ein Katalysator, ein Baustein für eine Ökonomie, die dem Leben dient.

Wer sich in diesen Raum einbringen möchte – ideell, mit Netzwerken oder mit ökonomischer Kraft – ist herzlich eingeladen, diese Bewegung mitzugestalten.


Kai Isemann

Mein Denken ist in der systemischen Finanzwelt gewachsen – tief analytisch, lösungsorientiert und geprägt von einem Verständnis für komplexe Zusammenhänge. Heute begleite ich Menschen, Organisationen und Regionen in Transformationsprozessen, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Strukturen in einen nachhaltigen Gleichklang bringen.

Eine grosse Freude an der Neurodiversität – an den unterschiedlichen Arten, die Welt zu denken und zu gestalten – fliesst ebenso in meine Arbeit, wie die Überzeugung, dass Vielfalt die Grundlage für Resilienz und Innovation ist. Weiterbildungen in permakultureller und syntropischer Landwirtschaft sowie die Bewirtschaftung eines eigenen Waldgartens ermöglichen es mir, agrarökologische Entwicklungen praxisnah zu gestalten und Theorie und Umsetzung sinnvoll zu verbinden.

Grundlage meines Handelns sind die Prinzipien der Triple Bottom Line: ökologisch tragfähig, sozial gerecht und wirtschaftlich tragend – mit dem Ziel, individuelle Entwicklung und gesellschaftliche Resilienz gleichermassen zu fördern.


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RegioWert AG Zimmerberg: Kapital für ein zukunftsfähiges Ernährungssystem

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47.2271,8.6759

Themenbereiche

Details

Projektlaufzeit

seit 2025

Region

Zimmerberg

Ort

Wädenswil (ZH)

Auftrag

Strategische und methodische Begleitung der Entwicklung einer RegioWert AG Zimmerberg, mit dem Ziel, Wirkung, Struktur und regionale Verantwortung in Einklang zu bringen

Seilschaft

Marcel Anderegg
Karin Hüppi Fankhauser
Kai Isemann
Orlando Scholz
Florian Peyer

Projektpartner







RegioWert AG Zimmerberg: Kapital für ein zukunftsfähiges Ernährungssystem

Zukunftsfähiger Wandel passiert nicht von oben diktiert, sondern wächst aus einem gesunden Boden heraus. Immer waren es Gemeinschaften, die Verantwortung übernommen und neue Wege geöffnet haben – bottom up, aus der Bürgerschaft. Es war nicht die Politik. Die Forschung von Elinor Ostrom oder Berichte wie der IPBES Global Assessment Report zeigen: Dauerhafte Lösungen entstehen dort, wo Menschen vor Ort Initiativen ergreifen, die später von Politik und Institutionen verstärkt werden.

Unsere Gegenwart macht es sichtbar: Die Versorgung unserer Gesellschaft ist verletzlich. Globale Märkte schwanken, politische Krisen verdichten sich, Klimaveränderungen fordern uns heraus. Wer soll Lösungen schaffen? Wir glauben, dass sie vom Souverän kommen müssen; unpolitisch, getragen von Verantwortung und ökonomisch stabil ausgestattet.

Unser Weg

Die gemeinnützige RegioWert Zimmerberg AG soll von lokalem Verantwortungseigentum getragen werden; nicht von aussen aufgesetzt, sondern aus der Region selbst heraus wachsen. Getragen wird ihr Aufbau von der ebenfalls gemeinnützigen und in Verantwortungseigentum organisierten RegioWert Treuhand AG. 

Die RegioWert AG Zimmerberg ist ein Modellprojekt für eine strukturell verankerte Transformation des regionalen Ernährungssystems. Sie will eine zentrale Lücke schliessen: die Finanzierung agrarökologischer, sozial tragfähiger und wirtschaftlich zukunftsfähiger Betriebe entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von der Landwirtschaft über Verarbeitung, Logistik und Handel bis zur Gastronomie.

Herzstück des Projekts ist die Gründung einer gemeinwohlorientierten Aktiengesellschaft im Verantwortungseigentum, die nicht Rendite maximiert, sondern Wirkung. Die RegioWert Treuhand AG stellt hierfür die Governance-Struktur sowie alle rechtlichen Grundlagen und Abklärungen bereit; insbesondere zu Verantwortungseigentum und Aktienrecht. 

Schritt für Schritt helfen wir, eine Community aufzubauen, schaffen die juristischen Grundlagen für ein stabiles Unternehmen, leiten Gelder aus Stiftungen, öffentlicher Hand und privatem Kapital gezielt in die Region und entwickeln Instrumente wie eine Regionalwährung, die Leistungen für das Gemeinwohl sichtbar und fair vergütet machen. Wir verstehen uns nicht als Anbieter fertiger Lösungen, sondern als Partnerinnen, die dringend notwendige Werkzeuge gemeinsam im Dialog entwickeln.

Der gesamte Prozess – von der Stakeholder-Analyse über die partizipative Entwicklung bis zur Pilotierung und Skalierung – wird von der AGRIDEA und Isemann Holistic Guidance fachlich und prozessual begleitet. So entsteht in enger Zusammenarbeit mit lokalen Akteurinnen und Akteuren ein skalierbares Modell für wirkungsorientierte Finanzierung und resiliente Wertschöpfung im Ernährungssystem.

Unser Zielbild ist eine Region, die ihre Versorgung sichern kann, in der bäuerliche Betriebe gestärkt und ihre Leistungen anerkannt werden, und in der wirtschaftliche Stabilität und soziale Verantwortung Hand in Hand gehen.

Von Wädenswil in die Region

Der Weg zur RegioWert Zimmerberg AG beginnt in Wädenswil und wächst von dort in die Region. Erste Schritte sind bereits gegangen, weitere folgen in einer klaren Abfolge. So entsteht ein Prozess, der bestehende Initiativen einbindet und neue Räume öffnet.

Dialogphase
Mitte 2025 fand in Wädenswil eine erste Informationsveranstaltung statt. Sie eröffnete den Dialog mit Betrieben, Institutionen und Interessierten.

Erhebungs- und Reflexionsphase
Im November 2025 beteiligen sich sieben landwirtschaftliche Betriebe an der Datenerhebung und gemeinsamen Reflexion als Grundlage für regionale Strategien.

Integrationsphase
Ab 2026 wird der Prozess auf die gesamte Region Zimmerberg ausgeweitet. Dabei werden weitere Räume geöffnet, um bestehende Initiativen stärker einzubinden.

Stabilisierungsphase
Schritt für Schritt entstehen die juristischen Strukturen, Förder- und Investitionsgelder werden kanalisiert, und eine Regionalwährung wird vorbereitet.

Ausstrahlungsphase
Parallel zum Zimmerberg wächst ein zweiter Pilot in der Region Winterthur-Wyland. Zusammen entsteht ein Netzwerk von Regionen, die voneinander lernen und gemeinsam wachsen.

Motivation und Relevanz – Beispiel Wädenswil

Für die Verwaltung

Wädenswil ist in der strategischen Position, neue Formen der Steuerung und Finanzierung im Ernährungssystem zu erproben. Die RegioWert AG ergänzt bestehende städtische Engagements in Raumplanung, Nachhaltigkeit und Ernährung durch ein unabhängiges, kooperativ getragenes Finanzierungsmodell. Sie ist anschlussfähig an Aktivitäten des FoodHub, der ZHAW, Zwibol und der Verwaltung (z. B. Ernährungstisch). Die Koordination erfolgt in enger Abstimmung mit der Stadt, u. a. über den FoodHub.

Für landwirtschaftliche Betriebe

Landwirtschaft steht unter Druck, ökonomisch, ökologisch, sozial. Die RegioWert AG bietet erstmals ein Finanzierungsinstrument, das Investitionen nicht an kurzfristiger Rendite, sondern an langfristiger Wirkung misst. Sie stärkt agrarökologische Ansätze, sichert Generationenwechsel, unterstützt neue Vermarktungslogiken und erleichtert Übergänge.

Für Wissenschaft und Forschung

Die Nähe zur Hochschule schafft einen Nährboden für ein evidenzbasiertes Pilotprojekt. Die ZHAW bringt wissenschaftliche Tiefe und partizipative Innovationskompetenz ein; die AGRIDEA begleitet die Wirksamkeit fachlich. Erkenntnisse zu Governance, Wirkungsmessung und Beteiligung fliessen in Forschung und Lehre zurück.

Für Zivilgesellschaft und Initiativen

Zwibol, Total Lokal, Ernährungstisch, Foodward, Ernährungsrat, sie alle stehen für eine lebendige Ernährungskultur. Doch es fehlt Struktur, Kapital, Sichtbarkeit. Die RegioWert AG bietet genau das; einen Schirm, unter dem Initiativen sichtbar, koordiniert und strukturell verankert werden.

Für Förderinstitutionen und Stiftungen

Die Projektarchitektur erlaubt eine zielgerichtete, messbare Wirkung von Fördermitteln. Förderinstitutionen wie die Bio-Stiftung Schweiz sind bereits beteiligt. Fördergelder fliessen nicht nur in punktuelle Projekte, sondern in eine langfristig tragfähige Struktur.

Für Investierende

Investitionen in regionale Resilienz werden möglich, nicht über Spenden, sondern über werthaltige Beteiligungen. Die RegioWert AG schafft eine neue Anlageklasse, die soziale, ökologische und ökonomische Wirkung systematisch verbindet; mit Governance, Wirkungsmessung und Verantwortungseigentum als Garant für Verbindlichkeit.

1HJ25

2HJ25

2026

Aufbau Projektteam

Gründungsstruktur, Beteiligungsprojekte identifizieren, Kommunikation starten, Gründung vorbereiten

Zeichnung erster Aktien durch Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Gemeinden und Stiftungen

Struktur & Aufbau

Die RegioWert AG Zimmerberg soll als gemeinwohlorientierte Aktiengesellschaft im Verantwortungseigentum gegründet werden. Diese Rechtsform stellt sicher, dass keine Gewinnabschöpfung erfolgt, alle Erträge in die Weiterentwicklung der Region zurückfliessen und die Entscheidungsstrukturen langfristig gemeinwohlorientiert bleiben.

Die RegioWert Treuhand AG verantwortet die rechtliche und strukturelle Ausgestaltung, einschliesslich Statuten, Governance-Regelungen und Abklärungen zu FINMA-Kompatibilität. Das Beteiligungsmodell wird modular aufgebaut, sodass Governance, Wirkungsmessung und Finanzierung übertragbar bleiben, während die konkrete Ausgestaltung auf regionale Besonderheiten Rücksicht nimmt.

Zur Wirkungsmessung dient AgriMetrix mit rund 400 Indikatoren, die soziale, ökologische und regionalökonomische Leistungen erfassen, bewerten und monetarisieren. Investitionsentscheide richten sich konsequent nach den Kriterien der Triple Bottom Line: ökologische Zukunftsfähigkeit, soziale Teilhabe und wirtschaftliche Resilienz.

Die Struktur wird in einem iterativen Prozess mit lokalen Partner:innen aus Landwirtschaft, Verarbeitung, Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft entwickelt. Ein regionaler Steuerungskreis begleitet die Umsetzung und stellt Anschlussfähigkeit sicher. 

Die modulare Bauweise ermöglicht eine spätere Übertragung auf weitere Regionen in der Schweiz. Ergänzt wird dies durch Wissenstransfer, Evaluation (AGRIDEA, ZHAW) und systematische Dokumentation. So entsteht nicht nur ein tragfähiges Modell für Wädenswil und den Zimmerberg, sondern ein strukturierter Rahmen für die zukunftsfähige Entwicklung regionaler Ernährungssysteme weit über die Region hinaus.

Wirkung

Die Wirkung der RegioWert Zimmerberg AG reicht weit über den agrarischen Bereich hinaus:

  • Ökologisch werden Böden fruchtbarer, Landschaften vielfältiger, Produktionssysteme klimaresilienter.

  • Sozial gewinnen bäuerliche Familienbetriebe an Anerkennung, regionale Ernährungskreisläufe werden gestärkt, neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land entstehen.

  • Ökonomisch fliesst Kapital gezielt in die Region, Betriebe werden krisenfester, eine Regionalwährung stabilisiert die Versorgung und eröffnet neue Möglichkeiten für den Handel innerhalb der Gemeinschaft.

So entsteht ein Modell, das lokale Praxis mit nationaler Politik (AP30+) und internationalen Innovationsräumen verbindet. Es zeigt, wie Regionen Schritt für Schritt zukunftsfähig werden können; aus sich heraus und ohne politische Vorgaben.

Mitmachen

Das Projektteam lädt Betriebe, Stiftungen, Institutionen und Menschen mit Weitsicht ein, Teil dieses Aufbruchs zu werden. Gemeinsam schaffen wir eine Region, die Resilienz nicht nur verspricht, sondern lebt. Die Region Zimmerberg gestaltet dieses Modell aktiv mit, ein Modell, das danach in weiteren Regionen wirken und Kreise ziehen darf.

Product booking - Triple Bottom Line (#8)

Vielen Dank für dein Interesse an einer RegioWert AG Wädenswil!


Kai Isemann

Mein Denken ist in der systemischen Finanzwelt gewachsen – tief analytisch, lösungsorientiert und geprägt von einem Verständnis für komplexe Zusammenhänge. Heute begleite ich Menschen, Organisationen und Regionen in Transformationsprozessen, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Strukturen in einen nachhaltigen Gleichklang bringen.

Eine grosse Freude an der Neurodiversität – an den unterschiedlichen Arten, die Welt zu denken und zu gestalten – fliesst ebenso in meine Arbeit, wie die Überzeugung, dass Vielfalt die Grundlage für Resilienz und Innovation ist. Weiterbildungen in permakultureller und syntropischer Landwirtschaft sowie die Bewirtschaftung eines eigenen Waldgartens ermöglichen es mir, agrarökologische Entwicklungen praxisnah zu gestalten und Theorie und Umsetzung sinnvoll zu verbinden.

Grundlage meines Handelns sind die Prinzipien der Triple Bottom Line: ökologisch tragfähig, sozial gerecht und wirtschaftlich tragend – mit dem Ziel, individuelle Entwicklung und gesellschaftliche Resilienz gleichermassen zu fördern.


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AgriMetrix: Messbar. Sichtbar. Wertvoll.

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47.4244818,9.3767173

Themenbereiche

Details

Projektlaufzeit

seit 2025

Region

Schweiz und Liechtenstein

Ort

St. Gallen (SG)

Auftrag

Übernahme und gemeinwohlorientierte Verwaltung der SAMP-Nutzungsrechte für die Schweiz und Liechtenstein, Weiterentwicklung der Methodik in Anlehnung an die AP30+, Sicherstellung eines transparenten und sicheren Datenmanagements sowie Förderung zukunftsfähiger Wertschöpfungsketten durch Schulung, Implementierung und die Vernetzung von Betrieben, Behörden und weiteren relevanten Akteuren

Seilschaft

Marcel Anderegg
Mathias Forster
Christian Hiss
Kai Isemann
Sabine Kronenberg
Eric Waibel
Jonas Rohloff
Martin Schunerits-Grantis
Susanne Sugimoto

Projektpartner




AgriMetrix – Messbar. Sichtbar. Wertvoll.

Die Landwirtschaft ist weit mehr als die Produktion von Nahrungsmitteln. Sie erhält die Fruchtbarkeit der Böden, sorgt für Biodiversität, reguliert den Wasserhaushalt, prägt Landschaften und schafft regionale Wertschöpfung sowie soziale Stabilität. Dennoch bleiben diese Gemeinwohlleistungen im Hintergrund. Weder Märkte noch Fördersysteme oder Banken erkennen sie in der nötigen Weise an. Das führt dazu, dass viele Betriebe trotz grossem Engagement unter Druck geraten. Politisch steigen die Anforderungen, gesellschaftlich wachsen die Erwartungen. Doch es fehlt an Instrumenten, um die erbrachten Leistungen sichtbar, vergleichbar und ökonomisch anerkennbar zu machen.

Genau hier setzt AgriMetrix an. Das System, das in Deutschland unter dem Namen Regionalwert Leistungsrechnung entwickelt wurde und bekannt war, wurde über mehr als 15 Jahre kontinuierlich aus der landwirtschaftlichen Praxis heraus aufgebaut. Heute ist es ein cloudbasiertes Instrument, das ökologische, soziale und regionalökonomische Leistungen von Betrieben misst, bewertet und steuerbar macht.

Ein Instrument für Transparenz und Steuerung

AgriMetrix basiert auf etwa 400 Indikatoren. Sie erfassen etwa Humusbilanz, CO₂-Fussabdruck, Biodiversität, Flächenkonkurrenz oder Wasserhaushalt, aber auch soziale Dimensionen wie faire Löhne, Ausbildungsplätze oder Diversität im Team sowie regionalökonomische Faktoren wie Resilienz und regionale Wertschöpfung. Die Daten fliessen direkt von den Betrieben ein. Künftig sollen sie über Schnittstellen zu bestehenden Systemen wie Buchhaltungssoftware oder Förderplattformen automatisch integriert werden. 

Die Daten werden verarbeitet und in interaktiven Dashboards visualisiert. So können komplexe Nachhaltigkeitsdaten in praxisnahe betriebswirtschaftliche Kennzahlen übersetzt werden. Das Ergebnis: Leistungen werden nicht nur sichtbar, sondern auch vergleichbar und steuerbar. Nachhaltigkeit wird zur ökonomischen Realität und kann aktiv in Management, Beratung, Förderpolitik und Investitionsentscheide einfliessen.

Warum AgriMetrix einzigartig ist

Der Markt für Bewertungsinstrumente ist fragmentiert. Tools wie RISE, SMART, Cool Farm Tool oder FarmLCA fokussieren auf Teilbereiche wie Klima oder Biodiversität. Sie sind wissenschaftlich wertvoll, aber oft praxisfern, schwer integrierbar und ohne ökonomische Anschlussfähigkeit. AgriMetrix schliesst diese Lücke.

Es vereint Ökologie, Soziales und Wirtschaft in einem System, das für Betriebe, Behörden, Banken und Investoren anschlussfähig ist. Es ist labeloffen – also nicht auf Bio oder Demeter beschränkt – und erlaubt Vergleiche zwischen konventioneller, IP- und Biolandwirtschaft auf Basis gemessener Realität statt ideologischer Vorannahmen. Damit wird eine Brücke geschlagen zwischen der Praxis der Betriebe und den Anforderungen von Politik und Finanzwelt.

Einbettung in die RegioWert Treuhand AG

Seit 2025 liegen die Rechte an AgriMetrix für die Schweiz und Liechtenstein bei der gemeinnützigen RegioWert Treuhand AG (in Verantwortungseigentum). Sie entwickelt die Methodik weiter, sichert die Datenqualität und verankert das System politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich. Gleichzeitig ist AgriMetrix das Rückgrat für die entstehenden RegioWert AGs – regionale Beteiligungsgesellschaften, die mit Bürgerkapital in zukunftsfähige Betriebe entlang der gesamten Wertschöpfungskette investieren.

So entsteht eine neue Architektur: AgriMetrix schafft die Evidenz, RegioWert AGs stellen das Kapital bereit. Leistungen werden sichtbar, Finanzströme gezielt gelenkt. Landwirtschaft wird damit zur Trägerin von Resilienz und Gemeinwohl und zugleich zur Anlageklasse für Impact-Investoren, Pensionskassen und Stiftungen.

Wirkung auf allen Ebenen

Betrieblich

Landwirte erhalten eine datenbasierte Standortbestimmung. Stärken und Schwächen werden erkennbar, Entwicklungsfelder konkretisiert. AgriMetrix bietet Grundlagen für Beratung, Förderung, Finanzierung und Vermarktung.

Gesellschaftlich

Über RegioWert AGs können Bürgerinnen, Gemeinden oder Stiftungen Miteigentümer werden. Kapital bleibt in der Region, Wertschöpfung und Verantwortung werden geteilt.

Politisch

AgriMetrix liefert Evidenz für die Agrarpolitik 2030+. Leistungen wie Biodiversität, Bodenschutz oder Ausbildung werden in Förderlogiken integriert und auf kantonaler Ebene steuerbar.

Ökologisch

Klima- und Bodenschutz, Biodiversität und Ressourceneffizienz werden messbar und honorierbar gemacht.

Sozial

Faire Arbeitsbedingungen, Ausbildung und Zusammenhalt im ländlichen Raum werden sichtbar und damit finanzierbar.

Ökonomisch

Durch die Verbindung aus Lizenzerlösen, regionalem Bürgerkapital und Impact-Produkten entstehen stabile, resiliente Strukturen.

Finanzierung und Geschäftsmodell

Die Finanzierung von AgriMetrix erfolgt über Jahreslizenzen für Einzelbetriebe (ab CHF 460) sowie über Gruppenmodelle für Regionen, Verbände und Verwaltungen. Zusätzliche Umsätze entstehen durch Schulungen, Auswertungsberichte und Beratungsmandate. Dank technischer Schnittstellen ist AgriMetrix schnell skalierbar.

Darüber hinaus arbeitet die RegioWert Treuhand AG mit eco-val S.A. SIS in Luxemburg an einem Impact-Reward-System. Damit werden Nachhaltigkeitsleistungen über handelbare Zertifikate monetär honoriert und in Lieferketten wie Finanzprodukte integriert. Gemeinsam mit Ecoo wird eine digitale RegioWert-Währung entwickelt, die Gemeinwohlleistungen in regionalen Kreisläufen sichtbar macht.

Governance und Verantwortungseigentum

Die RegioWert Treuhand AG ist im Verantwortungseigentum verankert. Gewinne dürfen nur beschränkt ausgeschüttet, Vermögen im Fall einer Auflösung nur an gemeinnützige Organisationen übertragen werden. Die Stimmenmehrheit liegt dauerhaft bei sogenannten Stewards, nicht bei Kapitalgebenden. Damit ist strukturell abgesichert, dass AgriMetrix nicht zum Spielball kurzfristiger Renditeinteressen wird, sondern langfristig dem Gemeinwohl verpflichtet bleibt.

Landwirtschaft neu denken

AgriMetrix macht erstmals sichtbar, was unsere Landwirtschaft tatsächlich leistet – für Boden, Klima, Biodiversität, Gesellschaft und regionale Ökonomie. Es schafft die Grundlage für faire Förderung, transparente Investitionen und betriebliche Weiterentwicklung. Gemeinsam mit den RegioWert AGs entsteht eine Infrastruktur, die Resilienz nicht nur misst, sondern auch finanziert.

So wird Landwirtschaft vom Kostenfaktor zum Zukunftsträger und Resilienz zur Anlageklasse.


Kai Isemann

Mein Denken ist in der systemischen Finanzwelt gewachsen – tief analytisch, lösungsorientiert und geprägt von einem Verständnis für komplexe Zusammenhänge. Heute begleite ich Menschen, Organisationen und Regionen in Transformationsprozessen, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Strukturen in einen nachhaltigen Gleichklang bringen.

Eine grosse Freude an der Neurodiversität – an den unterschiedlichen Arten, die Welt zu denken und zu gestalten – fliesst ebenso in meine Arbeit, wie die Überzeugung, dass Vielfalt die Grundlage für Resilienz und Innovation ist. Weiterbildungen in permakultureller und syntropischer Landwirtschaft sowie die Bewirtschaftung eines eigenen Waldgartens ermöglichen es mir, agrarökologische Entwicklungen praxisnah zu gestalten und Theorie und Umsetzung sinnvoll zu verbinden.

Grundlage meines Handelns sind die Prinzipien der Triple Bottom Line: ökologisch tragfähig, sozial gerecht und wirtschaftlich tragend – mit dem Ziel, individuelle Entwicklung und gesellschaftliche Resilienz gleichermassen zu fördern.


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Weitere Projekte aus meinem Universum

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Alpe Loasa: Regenerative Landwirtschaft, lokale Identität und neue Perspektiven

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Themenbereiche

Details

Projektlaufzeit

seit 2024

Region

Muggiotal

Ort

Breggio TI

Auftrag

Entwicklung und Umsetzung eines holistischen Betriebskonzepts zur Zukunftssicherung der Alpe Loasa als regional verankerter Modellbetrieb für regenerative Landwirtschaft und Permakultur

Seilschaft

Pius Baumgartner
Renke de Vries
Kai Isemann
Mara Ursprung
Ueli Wyler

Alpe Loasa – Regenerative Landwirtschaft, lokale Identität und neue Perspektiven

Ein Tal voller Leben – ein Ort im Aufbruch

Im südlichsten Zipfel der Schweiz, im naturreichen und kulturell einzigartigen Muggiotal, liegt die Alpe Loasa – ein Ort, an dem Landwirtschaft, Natur und Gemeinschaft neu gedacht werden. Das abgeschiedene Hochtal ist geprägt von hoher Biodiversität, traditioneller Kastanienwirtschaft, sorgfältig gepflegten Trockenmauern und jahrhundertealten Wirtschaftsweisen. Hier setzen wir an – mit dem Ziel, diesen Schatz zu bewahren und gleichzeitig als regenerativen Modellbetrieb weiterzuentwickeln.

Im Auftrag des Vorstands der Genossenschaft Alpe Loasa wurde eine ganzheitliche Nachfolgeregelung angestossen und ein Betriebskonzept entworfen, das auf Permakultur, Kreislaufwirtschaft, Bildung und regionale Wertschöpfung setzt. Die Umsetzung ist getragen von einer klaren Vision, konkreten Strukturen und dem Willen, die Alpe Loasa in eine enkeltaugliche Zukunft zu führen.

Alpgeschichte und neue Perspektiven

Die Alpe Loasa selbst blickt auf eine lange Geschichte zurück. Seit dem 18. Jahrhundert wird das Land bewirtschaftet – einst als klassische Alpweide hoch über dem Tal. Im 20. Jahrhundert geriet der Hof zeitweise in Vergessenheit und verfiel beinahe, bis eine Gruppe engagierter junger Leute die Alpe 1984 wieder zum Leben erweckte. Seither wurde sie von motivierten Bewirtschafterinnen und Bewirtschaftern nach biologischen und biodynamischen Grundsätzen geführt und zu einem kleinen Pionierbetrieb im Muggiotal entwickelt.

Nun steht die Alpe Loasa erneut an einem Wendepunkt. Im Zuge des anstehenden Generationenwechsels wird seit 2024 darüber nachgedacht, wie sich der Betrieb in eine nachhaltige Zukunft führen lässt. Ein erweitertes Betriebskonzept entsteht – mit frischen externen Impulsen und im Dialog mit den noch-Eigentümern.

Das neue Betriebskonzept soll die Tradition der Alpwirtschaft mit neuen Ideen verknüpfen. Gedacht ist an eine Form der Landwirtschaft, die weit über den klassischen Bio-Betrieb hinausgeht. Humusaufbau, Permakultur-Prinzipien und geschlossene Produktionskreisläufe sind Kernbausteine dieser Vision. Mit einem ganzheitlichen Ansatz soll auf der Alpe Loasa ein Ort entstehen, der zukunftsfähige Landwirtschaft, Förderung der Biodiversität und nachhaltige Wertschöpfung vereint – und das alles mitten im (noch weitgehend natelfreien) Herzen der Alpen.

Regenerative Landwirtschaft als Leitlinie

Die zukünftige Ausrichtung der Alpe Loasa basiert auf den Prinzipien der Permakultur: ökologisch, sozial und regionalökonomisch nachhaltige Systeme, die dauerhaft tragfähig sind. Ziel ist es, die natürlichen Ressourcen zu regenerieren, die Biodiversität zu fördern und gesunde, lokal verankerte Lebensmittelsysteme zu etablieren.

Der fruchtbare Boden – krümelig, dunkel und vital – bietet ideale Voraussetzungen für den Umbau. Geplant ist eine Diversifizierung über die klassische Heuwirtschaft hinaus: mit Gemüse, Obst, Beeren, Nüssen, Kräutern und Spezialkulturen wie Safran oder Trüffel (der Bodenwert legt dies nahe). Zwei Agroforststreifen entlang der Höhenlinien sollen der Bodenerosion vorbeugen, die Produktivität steigern und gleichzeitig ökologische Vielfalt fördern.

Die Tierhaltung bleibt zentral: Ziegen, Schafe, Hühner, Laufenten und Maultiere übernehmen Aufgaben im Ökosystem – von der Landschaftspflege bis zum Transport. Der Ansatz folgt dem Prinzip der funktionalen Integration: Jedes Element dient mehreren Zwecken.

Regionale Wertschöpfung durch Vielfalt und Verarbeitung

Die Alpe Loasa soll nicht nur produzieren, sondern auch verarbeiten – vor Ort, mit lokalen Kreisläufen und in hoher Qualität. Durch die Kombination aus Mischkulturen, Agroforst und Direktverarbeitung entstehen vielfältige Produkte mit regionalem Charakter. Die Nutzung des Flächencodes für kleinräumige Mischkulturen (725) und die Anrechnung zusätzlicher SAK (Standardarbeitskraft) durch Weiterverarbeitung vor Ort schaffen eine solide wirtschaftliche Grundlage.

Das Ziel: Ab dem fünften Jahr soll eine stabile Überschussproduktion erzielt werden, die regionale Märkte versorgt und neue Einkommensquellen erschliesst – ganz im Sinne einer resilienten, standortangepassten Landwirtschaft.

Finanzierung über gemeinwohlorientierte GmbH und regionale Eigentümerschaft

Zur Umsetzung ist die Gründung einer dem Gemeinwohl verpflichteten GmbH vorgesehen: Bürgerinnen, Stiftungen und institutionelle Partner aus der Region können sich daran beteiligen und so Anteile an Boden und Infrastruktur übernehmen. Damit bleibt die Alpe langfristig gemeinwohlorientiert gesichert und erhält den notwendigen Handlungsspielraum für Investitionen in Bodenaufbau, Bildung und Verarbeitung.

Zentral ist dabei die regionale Verankerung der künftigen Eigentümerschaft. Die bisherige Führung aus dem Aargau hat gezeigt, dass geographische und kulturelle Distanz für den Betrieb nicht förderlich sind. Sprache, Mentalität und der tägliche Austausch mit Nachbarn, Handwerkern, Behörden und Partnerbetrieben benötigen eine regionale Anbindung. Nur so kann eine tragfähige Zukunft aufgebaut werden, die nicht nur ökologisch, sondern auch sozial stimmig ist.

Kulturelles Erbe trifft Lernort der Zukunft

Die Alpe Loasa liegt mitten in einer Kulturlandschaft, die von Generationen geprägt wurde. Historische Strukturen wie die Nevèra, ein Eiskeller aus Trockenmauerwerk, erinnern an frühere Zeiten der Selbstversorgung. Solche Bauwerke sollen erhalten und mit neuem Leben gefüllt werden – etwa als Lernorte für traditionelle Techniken, Klimawissen oder Ernährungsgeschichte.

Geplant ist ausserdem ein sanfter Ausbau der Infrastruktur für Bildungsformate, Praktika, Retreats und kleine Veranstaltungen. Die Loasa soll nicht nur produzieren, sondern auch inspirieren – als Begegnungsort für Menschen, die lernen, regenerieren oder sich vernetzen wollen.

Lokale Kooperationen als Schlüssel zum Erfolg

Das künftige Konzept der Alpe Loasa setzt auf starke Partnerschaften mit landwirtschaftlichen Betrieben, Bildungsinstitutionen, sozialen Einrichtungen, lokalen Initiativen und Gemeinden. Kooperationen vor Ort sind essenziell – sie sichern Akzeptanz, ermöglichen Synergien und schaffen neue Perspektiven für die Region. Die Alpe Loasa versteht sich dabei nicht als Solitär, sondern als Teil eines lebendigen Netzwerks für regionale Resilienz und Erneuerung.

Frühzeitig denken – die Zukunft beginnt jetzt

Die Loasa steht exemplarisch für viele landwirtschaftliche Betriebe im Alpenraum, die sich in einer Übergangsphase befinden. Gerade in strukturschwachen oder abgelegenen Regionen ist es entscheidend, Nachfolgeregelungen frühzeitig zu denken und externe Perspektiven einzubinden.

Landwirtinnen und Landwirte, die den Wunsch verspüren, ihr Lebenswerk in zukunftsfähige Bahnen zu lenken, ohne dabei ihre Wurzeln zu verlieren, lade ich ein, ins Gespräch zu kommen. Ein ehrlicher Blick von aussen kann oft den Horizont erweitern und neue Möglichkeiten sichtbar machen.


Kai Isemann

Mein Denken ist in der systemischen Finanzwelt gewachsen – tief analytisch, lösungsorientiert und geprägt von einem Verständnis für komplexe Zusammenhänge. Heute begleite ich Menschen, Organisationen und Regionen in Transformationsprozessen, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Strukturen in einen nachhaltigen Gleichklang bringen.

Eine grosse Freude an der Neurodiversität – an den unterschiedlichen Arten, die Welt zu denken und zu gestalten – fliesst ebenso in meine Arbeit, wie die Überzeugung, dass Vielfalt die Grundlage für Resilienz und Innovation ist. Weiterbildungen in permakultureller und syntropischer Landwirtschaft sowie die Bewirtschaftung eines eigenen Waldgartens ermöglichen es mir, agrarökologische Entwicklungen praxisnah zu gestalten und Theorie und Umsetzung sinnvoll zu verbinden.

Grundlage meines Handelns sind die Prinzipien der Triple Bottom Line: ökologisch tragfähig, sozial gerecht und wirtschaftlich tragend – mit dem Ziel, individuelle Entwicklung und gesellschaftliche Resilienz gleichermassen zu fördern.


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RegioWert Treuhand AG – Resilienz sichtbar und finanzierbar machen

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47.4244818,9.3767173

Themenbereiche

Details

Projektlaufzeit

seit 2024

Region

Schweiz

Ort

St. Gallen (SG)

Auftrag

Erwerb der exklusiven Nutzungsrechte von AgriMetrix für die Schweiz und Liechtenstein, Gründung der RegioWert Treuhand AG, sowie Entwicklung und Skalierung von AgriMetrix und des Social-Franchise-Modells der RegioWert AGs zur Stärkung agrarischer und regionalökonomischer Resilienz nach dem Prinzip der Triple Bottom Line

Seilschaft

Marcel Anderegg
Mathias Forster
Christian Hiss
Kai Isemann
Bruno Stadelmann

Projektpartner





RegioWert Treuhand AG – Resilienz sichtbar und finanzierbar machen

Die RegioWert Treuhand AG entwickelt die Infrastruktur für eine zukunftsfähige und resiliente Ernährungswirtschaft in der Schweiz und in Liechtenstein. Der Auftrag: die ökologischen, sozialen und regionalökonomischen Leistungen und Resilienzfaktoren der Landwirtschaft sichtbar, steuerbar und finanzierbar zu machen. Zwei zentrale Instrumente bilden das Fundament:

AgriMetrix, das umfassende digitale Bewertungssystem für Leistungen und Resilienz im Agrarsektor.

RegioWert AGs als Social-Franchise-Modell, das Bürgerkapital in regionale Strukturen lenkt und die regionalökonomische Resilienz ganzer Wertschöpfungsketten stärkt.

Gemeinsam schaffen sie Transparenz, Vertrauen und eine neue Finanzarchitektur, die nicht auf kurzfristige Rendite, sondern auf langfristige agrarische und regionale Zukunftsfähigkeit ausgerichtet ist.

Ausgangslage: Erwartungen ohne Werkzeuge

Die Landwirtschaft trägt eine mehrfache Verantwortung. Sie soll Ernährungssicherheit gewährleisten, Klima- und Bodenschutz sicherstellen, Biodiversität fördern, faire Arbeitsbedingungen schaffen und zugleich wirtschaftlich stabil bleiben. Viele Betriebe tun dies bereits, doch ihre Leistungen bleiben unsichtbar und ökonomisch ungewürdigt. Fördergelder, Investitionen oder faire Preise erreichen sie kaum.

Die Agrarpolitik 2030+ fordert eine leistungsorientierte Förderlogik, die langfristige Stabilität und Gemeinwohl stärkt. Doch bislang fehlten die Instrumente. Hier setzt die RegioWert Treuhand AG an. Sie verbindet objektive Datenbasis und regionale Finanzierung, um Resilienz zur mess- und finanzierbaren Realität zu machen.

AgriMetrix: Daten als Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit 

AgriMetrix erfasst etwa 400 Indikatoren, welche die drei Dimensionen Ökologie, Soziales und Regionalökonomie operationalisieren, ergänzt durch spezifische Resilienzfaktoren wie Humusaufbau, Diversifizierung, Wasserhaushalt oder Generationenfolge.

Die Plattform übersetzt diese Daten in interaktive Dashboards und praxisnahe Kennzahlen. Damit werden Leistungen und Resilienzpotenziale von Betrieben sichtbar, steuerbar und zugleich anschlussfähig an die AP30+.

Für landwirtschaftliche Betriebe bedeutet dies eine klare Standortbestimmung und die Möglichkeit, Förderung, Finanzierung und Zukunftssicherheit auf einer belastbaren Grundlage zu planen. Politik und Verwaltung erhalten eine Evidenzbasis, mit der sich resilienzorientierte Programme und Subventionen präzise steuern lassen. Investoren finden in AgriMetrix eine transparente Grundlage für langfristige Engagements, während die Gesellschaft nachvollziehbare Beiträge zu Klima, Boden, Biodiversität und sozialem Zusammenhalt erhält.

AgriMetrix ersetzt ideologische Debatten durch belastbare Daten und etabliert Resilienz als strategische Kennzahl für die Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft.

RegioWert AGs: Bürgerkapital für regionale Resilienz

Während AgriMetrix Transparenz schafft, machen die RegioWert AGs agrarische Leistungen und Resilienz finanzierbar. Sie sind regionale Aktiengesellschaften, die Kapital in zukunftsfähige Unternehmungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette investieren, vom landwirtschaftlichen Betrieb über die Verarbeitung bis zur Vermarktung. Bürgerinnen und Bürger, Gemeinden, KMUs und Stiftungen können sich beteiligen und damit direkte Mitverantwortung für ihre Ernährungswirtschaft übernehmen. Das Kapital bleibt vor Ort, stärkt regionale Wertschöpfungsketten und entfaltet seine Wirkung unmittelbar in der Region. Erträge werden nicht für kurzfristige Ausschüttungen verwendet, sondern konsequent in den Aufbau und die langfristige Stärkung regionaler Resilienz reinvestiert.

Die RegioWert Treuhand AG begleitet diese Entwicklung als Franchise-Geberin, stellt rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen bereit und sorgt dafür, dass Governance, Qualitätssicherung und resilienzorientierte Investitionslogik in jeder RegioWert AG eingehalten werden.

Mit dem Social-Franchise-System bietet die RegioWert Treuhand AG ein standardisiertes Instrumentarium: rechtliche und finanzielle Vorlagen, IT-Infrastruktur, Marke, Schulungen, Kommunikationsplattformen und strategisches Resilienz-Controlling über AgriMetrix. So entstehen Strukturen, die regional eigenständig, aber national koordiniert sind, mit klarer Fokussierung auf agrarische und ökonomische Widerstandsfähigkeit.

Vom Messwert zur Anlageklasse

Durch die Kombination von AgriMetrix und den RegioWert AGs wird Resilienz zur Anlageklasse. AgriMetrix liefert die Evidenz für betriebliche und regionale Zukunftsfähigkeit und macht Leistungen auf einer soliden Datenbasis nachvollziehbar. Die RegioWert AGs übersetzen diese Nachweise in eine konkrete Finanzarchitektur, die Bürgerkapital gezielt in Strukturen lenkt, welche die Resilienz von Landwirtschaft und Ernährungssystem stärken.

Ergänzend trägt die Entwicklung einer digitalen Regionalwährung (analog Ecoo) und die enge Partnerschaft mit dem Sozialunternehmen Eco-Val S.A. in Luxemburg mit seinem geplanten Impact-Reward-System dazu bei, dass diese Leistungen handelbar und in neue Märkte integrierbar werden. Auf diese Weise wandelt sich die Landwirtschaft vom vermeintlichen Kostenfaktor zum Träger agrarischer und regionalökonomischer Stabilität.

Wirkung auf allen Ebenen

Die Wirkung der RegioWert Treuhand AG entfaltet sich auf mehreren Ebenen gleichzeitig.

Betrieblich

AgriMetrix bietet eine datenbasierte Standortbestimmung, deckt Stärken und Schwächen auf und ermöglicht so gezielte betriebliche Weiterentwicklung und langfristige finanzielle Stabilität.

Gesellschaftlich

Über die RegioWert AGs beteiligen sich Bürger, Gemeinden und Stiftungen direkt an ihrer Ernährungswirtschaft. Verantwortung und Kapital bleiben in der Region und fördern das Gemeinwohl.

Politisch

Plattform und Methodik liefern belastbare Nachweise für die Umsetzung der Agrarpolitik 2030+ sowie für kantonale Programme und schafft damit eine evidenzbasierte Grundlage für Förderentscheide.

Ökologisch

Klima- und Bodenschutz, Biodiversität und Ressourceneffizienz werden systematisch erfasst und damit nicht nur sichtbar, sondern auch gezielt steuer- und honorierbar gemacht.

Sozial

Faire Arbeitsbedingungen, Ausbildung und Generationenfolge im ländlichen Raum werden messbar und eröffnen neue Möglichkeiten, soziale Leistungen finanziell abzusichern.

Ökonomisch

Lizenzerlöse, Bürgerkapital und Impact-Produkte werden zu einer tragfähigen Finanzarchitektur verbunden, die regionale Resilienz und Wachstum dauerhaft stärkt.

Werde Teil der Bewegung!

Unterstütze die RegioWert Treuhand AG dabei, agrarische und regionale Resilienz sichtbar und finanzierbar zu machen. Ob fördernd, investierend oder mitgestaltend. Dein Engagement stärkt Betriebe, Regionen und das Gemeinwohl. Gemeinsam schaffen wir die Grundlage für eine zukunftsfähige Landwirtschaft und Ernährung in der Schweiz.


Kai Isemann

Mein Denken ist in der systemischen Finanzwelt gewachsen – tief analytisch, lösungsorientiert und geprägt von einem Verständnis für komplexe Zusammenhänge. Heute begleite ich Menschen, Organisationen und Regionen in Transformationsprozessen, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Strukturen in einen nachhaltigen Gleichklang bringen.

Eine grosse Freude an der Neurodiversität – an den unterschiedlichen Arten, die Welt zu denken und zu gestalten – fliesst ebenso in meine Arbeit, wie die Überzeugung, dass Vielfalt die Grundlage für Resilienz und Innovation ist. Weiterbildungen in permakultureller und syntropischer Landwirtschaft sowie die Bewirtschaftung eines eigenen Waldgartens ermöglichen es mir, agrarökologische Entwicklungen praxisnah zu gestalten und Theorie und Umsetzung sinnvoll zu verbinden.

Grundlage meines Handelns sind die Prinzipien der Triple Bottom Line: ökologisch tragfähig, sozial gerecht und wirtschaftlich tragend – mit dem Ziel, individuelle Entwicklung und gesellschaftliche Resilienz gleichermassen zu fördern.


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Ursaat.ch: Genussvoll gesund essen

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47.2507,8.8141

Themenbereiche

Details

Projektlaufzeit

seit 2022

Region

Schweiz

Ort

Wolfhausen ZH

Auftrag

Pflege, Vermehrung und Veredelung genetisch nicht veränderter Getreide-, Obst- und Gemüsesorten, langfristige Sicherstellung der Sorten in Verantwortungseigentum, sowie die Weitergabe von Wissen und Erfahrung an Produzenten, Veredler und den Markt

Seilschaft

Ursula Fawer
Stefan Griesser
Kai Isemann
Hanspeter Saxer

Projektpartner



Ursaat.ch – Genussvoll gesund essen

Möchtest du Brot und Pasta wieder mit gutem Gefühl essen? Ohne Blähbauch, ohne Müdigkeit, dafür mit echtem Geschmack und reichem Nährwert? Dann lohnt sich ein Blick auf das, was viele fast vergessen haben: Huron, Rotkorn, Emmer – die Urgetreide unserer Kultur.

Urkorn – eine Bewegung zurück zum Ursprung

Weltweit finden sich schätzungsweise über 50‘000 Getreidesorten. Aufgrund der intensiven Überzüchtung ist die genetische Vielfalt in den modernen Sorten extrem eingeschränkt und verarmt. Die Abhängigkeit von Hybridsorten hat die genetische Vielfalt weiter verdrängt. Die Industrialisierung der Landwirtschaft und der kommerzielle Druck haben ebenfalls dazu beigetragen, dass seltene oder lokal angepasste Sorten vernachlässigt wurden.

Dieser massive Verlust an Vielfalt birgt Risiken für die Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit der Landwirtschaft. Es ist daher wichtig, die genetische Vielfalt in Getreidesorten zu erhalten und wo möglich wiederherzustellen.

Hanspeter Saxer hat sein Leben dem Schutz ursprünglicher Getreidesorten gewidmet. Seit seiner Ausbildung bewahrt er Sorten, die sonst verschwunden wären, und pflegt sie mit grösster Sorgfalt. Dieser jahrzehntelange Einsatz hat einen genetischen Schatz hervorgebracht, der heute aktueller ist denn je.

Mit der gemeinnützigen Ursaat GmbH wird nun die Grundlage geschaffen, diesen Schatz zu bewahren. Und über Isemann Holistic Guidance wird er dem Markt zugänglich gemacht – sorgfältig, kompromisslos in der Qualität und mit dem Anspruch, das Korn in seiner reinen Form bis auf den Teller zu bringen.

Hanspeter Saxer sammelt seit vielen Jahren traditionelle Getreidesorten. Nicht aus Nostalgie, sondern weil er weiss, dass in der genetischen Vielfalt dieser alten Arten ein wertvoller Schatz liegt. Die heutige Landwirtschaft stützt sich zu einem grossen Teil auf Hochleistungsweizen. Dieser bringt zwar Ertrag, doch auf Kosten von Geschmack, Bekömmlichkeit und Vielfalt. Genau hier setzt unsere Arbeit an – mit dem Ziel, diesen ursprünglichen Schatz wieder für Mensch und Boden nutzbar zu machen.

Mit Ursaat.ch wird dieser Schatz nun dem Markt zugänglich gemacht. Doch das Projekt geht weiter: Es reicht nicht, alte Sorten anzubauen. Entscheidend ist, dass diese Qualität auch beim Endprodukt erlebbar bleibt. Deshalb stellt Ursaat.ch sicher, dass die daraus entstehenden Produkte unverfälscht und ohne industrielle Verarbeitung zu den Kundinnen und Kunden gelangen.

Wir produzieren unsere Pasta selbst. So können wir jeden Schritt vom Saatgut bis zur fertigen Nudel kontrollieren. Der sorgsame Umgang mit dem Korn, das schon seit Jahrtausenden Menschen ernährt, steht dabei im Zentrum. Geschmack, Bekömmlichkeit und natürliche Inhaltsstoffe sind kein Nebenprodukt, sondern Ziel.

Bis der eigene Webshop steht sind Ursaat.ch Produkte exklusiv erhältlich bei Ortimo in Rapperswil und im Hofladen von Wyler’s Biohof & Waldgarten in Wolfhausen.

Was Urgetreide auszeichnet

Huron, Rotkorn und Emmer sind genetisch uralte Getreide. Sie wurden nie für industrielle Backeigenschaften gezüchtet. Ihre Eiweissstruktur ist einfach, das Verhältnis von Gliadin und Glutenin ausgewogen, der Glutengehalt oft tiefer – aber nicht entscheidend ist die Menge, sondern die Form.

Eine breit angelegte Studie des Teams um Prof. Detlef Schuppan (Universität Mainz) hat gezeigt: Menschen mit Weizensensitivität reagieren nicht primär auf Gluten, sondern auf neuartige Proteine, die durch moderne Züchtungen in den Weizen gelangt sind. Diese finden sich im Urgetreide nicht.

Zusätzlich enthalten diese alten Sorten oft mehr Mineralstoffe, etwa Eisen, Zink, Selen, Kupfer. Besonders Einkorn ist reich an Lutein, einem gelb-orangen Carotinoid, das antioxidativ wirkt und die Augen schützt.

Genuss für Bauch und Seele

Wer einmal frisch produzierte Pasta aus Huron-Mehl gegessen hat, spürt den Unterschied. Der Geschmack ist nussig, voll und lebendig. Und wer sensibel auf modernen Weizen reagiert, merkt oft schon nach wenigen Bissen: Das ist ein ganz anderes Essen!

Es geht bei Ursaat.ch also nicht nur um Biodiversität oder um das Bewahren alter Kulturpflanzen. Es geht um eine neue Art zu essen – die eigentlich sehr alt ist. Eine, die nährt, ohne zu belasten. Die einfach ist, aber nicht banal. Die verbindet, was wir oft getrennt haben: Tradition und Gesundheit, Genuss und Verantwortung.

Ein neuer Alltag mit altem Korn

Immer mehr Bäckerinnen, Pasta-Manufakturen und Köche entdecken Urgetreide für sich. Nicht als Trend, sondern aus Überzeugung. Auch Menschen mit Reizdarm oder Weizensensitivität beginnen, sich mit diesen Sorten auseinanderzusetzen. Nicht weil es eine Diät ist, sondern weil es ihnen gut tut.


Kai Isemann

Mein Denken ist in der systemischen Finanzwelt gewachsen – tief analytisch, lösungsorientiert und geprägt von einem Verständnis für komplexe Zusammenhänge. Heute begleite ich Menschen, Organisationen und Regionen in Transformationsprozessen, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Strukturen in einen nachhaltigen Gleichklang bringen.

Eine grosse Freude an der Neurodiversität – an den unterschiedlichen Arten, die Welt zu denken und zu gestalten – fliesst ebenso in meine Arbeit, wie die Überzeugung, dass Vielfalt die Grundlage für Resilienz und Innovation ist. Weiterbildungen in permakultureller und syntropischer Landwirtschaft sowie die Bewirtschaftung eines eigenen Waldgartens ermöglichen es mir, agrarökologische Entwicklungen praxisnah zu gestalten und Theorie und Umsetzung sinnvoll zu verbinden.

Grundlage meines Handelns sind die Prinzipien der Triple Bottom Line: ökologisch tragfähig, sozial gerecht und wirtschaftlich tragend – mit dem Ziel, individuelle Entwicklung und gesellschaftliche Resilienz gleichermassen zu fördern.


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Wiiberg

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Themenbereiche

Details

Projektlaufzeit

2024

Region

Bodensee

Ort

St. Margrethen SG

Auftrag

Entwicklung einer Machbarkeitsstudie für ein Leuchtturmprojekt der nachhaltigen Landwirtschaft, das den bestehenden biologischen Weinbau erhält und durch die Implementierung von Permakultur-Prinzipien, Mischkulturen und Agrotourismus ergänzt wird, um ökologische, wirtschaftliche und soziale Nachhaltigkeit im Sinne der Triple Bottom Line und der SDGs zu fördern.

Seilschaft

Katja Degonda
Kai Isemann

Sabina Gränicher
Boris Kessler
Ursula Kessler
Simona Zahner
Teresa Zauner

Projektvolumen

SFR 60’000

Der Wiiberg – Ein Modellprojekt  für nachhaltigen Weinbau und agrarökologische Transformation

Die Machbarkeitsstudie des Wiibergs zeigt auf, wie eine umfassende agrarökologische Transformation unter Berücksichtigung der Triple Bottom Line Methodik realisiert werden kann. Der Ansatz vereint Ökologie, Ökonomie und Soziales in einem integrativen Konzept und liefert wegweisende Überlegungen für eine nachhaltige Landwirtschaft, die sowohl den bestehenden biologischen Weinbau als auch neue Formen der Landnutzung einbezieht.

Lange Historie und biologischer Weinbau

Der Wiiberg ist seit Jahrhunderten ein landwirtschaftlich genutztes Gebiet und wurde traditionell für Viehzucht und Ackerbau verwendet. In den letzten Jahrzehnten hat sich der Fokus zunehmend auf den Weinbau verlagert, wobei bereits auf biologische Anbaumethoden umgestellt wurde. Die bisherigen Erfolge des biologischen Weinbaus unterstreichen das Potenzial des Gebiets für nachhaltige Bewirtschaftung. Die Weingärten am Wiiberg können langfristig als Modell für eine integrative, biodiversitätsfördernde Landwirtschaft dienen, die sich an modernen agrarökologischen Prinzipien orientiert.

Permakultur-Prinzipien in der Bewirtschaftung

Die Implementierung von Permakultur-Prinzipien könnte eine ressourcenschonende und resiliente Landbewirtschaftung ermöglichen, ohne die bestehende Weinproduktion zu beeinträchtigen. Beispielsweise könnten Agroforstsysteme mit Frucht- und Nussbäumen als Schattenspender zwischen Rebzeilen integriert werden, was die Bodenfeuchtigkeit erhöht und Erosion reduziert.

Bodenaufbauende Massnahmen wie Mulchsysteme und Begrünungen würden zur Humusanreicherung beitragen, während gezielte Fruchtfolgen und Mischkulturen mit tiefwurzelnden Pflanzen das Bodenleben fördern könnten. All diese Massnahmen würden dazu beitragen, den Wasserhaushalt zu stabilisieren und gleichzeitig eine höhere Biodiversität zu gewährleisten.

Mischkulturen im Weinbau – Synergien und wirtschaftliche Vorteile

Die Einführung von Mischkulturen in den Rebbergen ist eine bewährte Strategie, die bereits von Roland und Karin Lenz erfolgreich umgesetzt wird. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass eine Diversifizierung der Kulturen langfristig die Erträge stabilisiert und die Widerstandsfähigkeit gegenüber klimatischen Schwankungen erhöht. Indem man Kräuter, Beeren und Gemüse in die bestehenden Rebflächen integriert, können zusätzliche Einkommensquellen erschlossen werden, ohne den Weinbau zu gefährden – im Gegenteil. Eine Untersuchung der Hochschule Geisenheim bestätigt, dass Mischkulturen die mikroklimatischen Bedingungen verbessern und dadurch den Bedarf an externen Betriebsmitteln reduzieren können. Dies führt nicht nur zu einem geringeren ökologischen Fussabdruck, sondern auch zu ökonomischen Einsparungen.

Agrotourismus als ergänzendes Standbein

Die Verbindung von nachhaltiger Landwirtschaft und Tourismus bietet grosses Potenzial für die wirtschaftliche Diversifikation des Wiibergs. Durch die Schaffung von Besucherangeboten wie Weindegustationen, Führungen durch die Mischkultur-Weinberge und Workshops zu regenerativer Landwirtschaft kann ein zusätzlicher Mehrwert für die Region entstehen. Kleine, nachhaltige Unterkünfte und kurturelle Anlässe mit regionalen Produkten würden die lokale Wirtschaft stärken und Besucher für eine naturverbundene, ressourcenschonende Lebensweise sensibilisieren. Studien zu agrartouristischen Angeboten in Europa zeigen, dass diese Betriebe wirtschaftlich erfolgreicher sind, wenn sie neben dem Hauptprodukt zusätzliche Erlebnisse und Bildungsangebote integrieren.

Triple Bottom Line und SDGs – ein holistischer Ansatz

Das Konzept des Wiibergs stützt sich auf die drei Säulen der Triple-Bottom-Line:

  • Ökologie: Die regenerativen Methoden steigern die Biodiversität, verbessern die Bodenqualität und fördern Klimaanpassungsmassnahmen. Dies entspricht den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen, insbesondere SDG 13 (Klimaschutz) und SDG 15 (Leben an Land).

  • Ökonomie: Die Kombination aus Weinbau, Mischkulturen und Agrotourismus könnte eine nachhaltige und resiliente Einkommensstruktur schaffen. Dies unterstützt SDG 8 (Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum) sowie SDG 12 (Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster).

  • Soziales: Der Wiiberg könnte zu einem Bildungs- und Begegnungsort werden, an dem Wissen über nachhaltige Landwirtschaft und resiliente Agrarsysteme weitergegeben wird. Gemeinschaftsgetragene Landwirtschaft und partizipative Strukturen würden soziale Inklusion und nachhaltige Entwicklung fördern (SDG 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden).

Ein zukunftsweisendes Modell für nachhaltige Landwirtschaft

Die Untersuchung des Wiibergs zeigt eindrucksvoll, wie ein bestehender landwirtschaftlicher Betrieb durch innovative agrarökologische Ansätze weiterentwickelt werden kann. Durch die Integration von Permakultur, Mischkulturen und nachhaltigem Tourismus lässt sich ein Modell für eine resiliente, zukunftsorientierte Landwirtschaft entwickeln. Die Weiterführung des erfolgreichen Weinbaus in Kombination mit biodiversitätsfördernden Massnahmen könnte den Wiiberg zu einem Leuchtturmprojekt für nachhaltige Landnutzung in der Region machen.

Diese Erkenntnisse bieten eine wertvolle Grundlage für die Skalierung solcher Konzepte und unterstreichen das Potenzial einer Landwirtschaft, die ökologische, wirtschaftliche und soziale Nachhaltigkeit in Einklang bringt.


Kai Isemann

Mein Denken ist in der systemischen Finanzwelt gewachsen – tief analytisch, lösungsorientiert und geprägt von einem Verständnis für komplexe Zusammenhänge. Heute begleite ich Menschen, Organisationen und Regionen in Transformationsprozessen, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Strukturen in einen nachhaltigen Gleichklang bringen.

Eine grosse Freude an der Neurodiversität – an den unterschiedlichen Arten, die Welt zu denken und zu gestalten – fliesst ebenso in meine Arbeit, wie die Überzeugung, dass Vielfalt die Grundlage für Resilienz und Innovation ist. Weiterbildungen in permakultureller und syntropischer Landwirtschaft sowie die Bewirtschaftung eines eigenen Waldgartens ermöglichen es mir, agrarökologische Entwicklungen praxisnah zu gestalten und Theorie und Umsetzung sinnvoll zu verbinden.

Grundlage meines Handelns sind die Prinzipien der Triple Bottom Line: ökologisch tragfähig, sozial gerecht und wirtschaftlich tragend – mit dem Ziel, individuelle Entwicklung und gesellschaftliche Resilienz gleichermassen zu fördern.


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Wyler’s Biohof & Waldgarten

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Themenbereiche

Details

Projektlaufzeit

seit 2023

Region

Zürcher Oberland

Ort

Wolfhausen ZH

Auftrag

Erweiterung des Betriebskonzepts sowie Implementierung und Betrieb von permakulturellem Waldgarten auf 60 Aren Land

Seilschaft

Manuel Gätzi
Tina Gschwend
Kai Isemann
Ramona Sigg
Flurin Wyler 
Franziska Wyler
Ueli Wyler

Projektpartner






Wyler’s Biohof & Waldgarten – Wo kleinteilige Landwirtschaft und Ökonomie zusammenfinden

Ein Hof mit Geschichte und Zukunft

Seit über 100 Jahren wird Wyler’s Biohof von derselben Familie mit Hingabe bewirtschaftet – ein Ort, an dem Generationen aufeinandertreffen, Traditionen bewahrt und neue Wege beschritten werden. Was einst ein Neuanfang im Zürcher Oberland war, entwickelte sich zu einem Lebensraum, in dem nicht nur Tiere und Pflanzen, sondern auch Menschen Wurzeln schlagen konnten.

Mit der Übernahme durch Ueli und Franziska Wyler wurde der Hof nicht nur auf Bio Suisse und KAG Freiland umgestellt, sondern auch zu einem Zuhause für Pflegekinder und junge Erwachsene aus der gesellschaftlichen Randzone – ein Beispiel für gelebte Sozialverantwortung in der Landwirtschaft.

2022 trat mit Flurin Wyler die vierte Generation ihr Erbe an, um den Betrieb in eine regenerative Zukunft zu führen. Neben seiner Tätigkeit in der Baubranche betreibt er den Hof im Nebenerwerb mit einer kleinen Freiland-Rindermast. Ausserdem bietet der Betrieb Pensionspferden einen grosszügigen Offenstall. Zusammen mit seiner Familie gestaltet Flurin den Hof nun zu einer resilienten Kulturlandschaft um, die Bodenfruchtbarkeit, Tierwohl und nachhaltige Wertschöpfung vereint. Unterstützt von seiner Partnerin, seinen Eltern, den Kindern und einem wachsenden Netzwerk von Gleichgesinnten, wird hier ein Hof weiterentwickelt, der nicht nur nährt, sondern inspiriert.

Wenn Landwirt und Ökonom zusammenkommen

Die Zukunft der Landwirtschaft liegt in der Verbindung von traditionellem Wissen, regenerativer Praxis und wirtschaftlicher Tragfähigkeit. Wyler’s Biohof & Waldgarten zeigt, wie agrarökologische Innovation und durchdachte Betriebsführung neue Wege eröffnen und messbare Erfolge erzielen.

Mit Flurin Wyler, gelernter Zimmermann und Landwirt, und mir, ursprünglich aus der Grossfinanz kommend und heute unter anderem als Berater für eine agrarökologische Transformation tätig, vereinen sich zwei Perspektiven, die sich ideal ergänzen: praktisches Handwerk und landwirtschaftliche Erfahrung trifft auf strategische Planung und wirtschaftliche Neuausrichtung. Gemeinsam gestalten wir einen Betrieb, der nicht nur ökologisch regenerativ, sondern auch wirtschaftlich tragfähig ist – und damit durchaus als Modell für eine zukunftsfähige, kleinteilige Landwirtschaft dienen kann.

Permakultur als Leitprinzip

Der Waldgarten auf Wyler’s Biohof basiert auf den Prinzipien der Permakultur, die weit über eine einfache Anbaumethode hinausgehen. Hier geht es darum, ein resilientes Ökosystem zu schaffen, das sich selbst erhält und durch kluge Gestaltung natürliche Kreisläufe nutzt.

Durch Mischkulturen, regenerative Bodenbewirtschaftung, Wasserretention und den Einsatz mehrjähriger Kulturen wird ein stabiles System aufgebaut, das mit minimalem externem Input auskommt und langfristig hohe Erträge sichert.

Auf einer Fläche von 60 Aren entsteht eine vielseitige Agrarlandschaft, in der Obstbäume, Beeren, Heilpflanzen, Rebflächen und extensiv genutzte Wiesen in einem fein abgestimmten Zusammenspiel gedeihen. Durch eine bewusste Gestaltung mit Trockenbächen, Windschutzhecken und geschützten Mikroklimazonen wird die Widerstandsfähigkeit gegen klimatische Extreme erhöht.

Flächencode 725 – Ein Schlüssel für Bodenfruchtbarkeit, Biodiversität und wirtschaftliche Stabilität

Der Flächencode 725 ist weit mehr als eine administrative Kategorisierung – er ist ein Paradigmenwechsel für die Landwirtschaft. Er ermöglicht es, kleinräumige Mischkulturen offiziell als produktive Landwirtschaft anzuerkennen und damit in die wirtschaftlichen und förderrechtlichen Strukturen der Schweiz zu integrieren.

Wyler’s Biohof & Waldgarten ist einer der ersten Betriebe im Kanton Zürich, die den Flächencode 725 nutzen. Die Anerkennung der Fläche unter diesem Code hat massive Vorteile, sowohl für den Hof als auch für die Umwelt.

Bodenfruchtbarkeit & Wasserspeicherung

Humusaufbau & Nährstoffspeicherung
Durch die Kombination tiefwurzelnder Bäume mit flachwurzelnden Kräutern und Bodendeckern entsteht ein mehrschichtiges Wurzelsystem, das Erosion verringert, die Bodenstruktur verbessert und Nährstoffe speichert.

Wasserrückhalt & Resilienz gegen Dürre
Das dichte Wurzelsystem speichert Wasser im Boden und gibt es bei Trockenheit langsam ab – ein natürlicher Schutz gegen Extremwetter.

Reduzierte Bodenbearbeitung & CO₂-Speicherung
Die dauerhafte Pflanzendecke reduziert den Bedarf an mechanischer Bearbeitung und speichert langfristig Kohlenstoff.

Förderung der Biodiversität

Lebensräume für Bestäuber & Nützlinge
Mischkulturen schaffen Blühphasen über das ganze Jahr, wodurch Bienen, Schmetterlinge und andere Bestäuber ganzjährig Nahrung finden.

Erhöhung der Artenvielfalt
Der Wechsel von Baumstreifen, Kräuterinseln und offenen Flächen bildet ein Mosaik aus Habitaten für Vögel, Insekten und Bodenlebewesen.

Natürliche Schädlingskontrolle
Durch die hohe Diversität werden Schädlinge natürlich reguliert – anstelle von Pestiziden übernehmen Vögel, Marienkäfer und Laufkäfer die Kontrolle.

Ökonomische & strukturelle Vorteile für Landwirt:innen

Höhere betriebswirtschaftliche Anerkennung
Die offizielle Anmeldung unter dem Flächencode 725 hat die SAK-Berechnung (Standardarbeitskraft) des Betriebs von 0.7 auf über 1.0 erhöht, wodurch der Hof nun als vollwertiger Landwirtschaftsbetrieb anerkannt ist.

Erschliessung neuer Fördermodelle
Flächen unter Flächencode 725 sind förderfähig, wodurch Investitionen in Mischkulturen wirtschaftlich attraktiver werden.

Höhere Resilienz durch Diversifikation
Die Kombination von Bäumen, Sträuchern, Kräutern und Bodenpflanzen führt zu stabileren Erträgen, unabhängig von Wetterextremen oder Marktschwankungen.

Warum ist das revolutionär?

Bis vor wenigen Jahren waren kleinräumige, diversifizierte Agrarsysteme wirtschaftlich benachteiligt, da sie nicht in die standardisierten Förderstrukturen passten. Mit dem Flächencode 725 wird diese Ungleichheit stark reduziert. Wyler’s Biohof & Waldgarten beweist: Eine regenerative, biodiversitätsfördernde und wirtschaftlich tragfähige Landwirtschaft ist möglich – wenn wir die richtigen Rahmenbedingungen schaffen.

Mehr Informationen zur offiziellen Anerkennung von kleinräumigen Agrarsystemen unter dem Flächencode 725 finden sich auf www.permakultur-landwirtschaft.ch.

Flächen- und Zonenplanung – Präzise Gestaltung für maximale Resilienz

Durch die Kombination aus ökologischer Vielfalt und wirtschaftlicher Optimierung wurde auf Wyler’s Biohof ein zukunftsweisendes Betriebskonzept entwickelt. Durch gezielte Planung wird die landwirtschaftliche Fläche effizient genutzt und gleichzeitig als Ökosystem regeneriert.

Keyline-Farming, Wasserretention und Mikroklimasteuerung

  • Nord-Süd-Ausrichtung der Pflanzenreihen für optimale Sonneneinstrahlung und Photosyntheseleistung.
  • Implementierung von Trockenbächen und Wasserretentionen, um den Wasserhaushalt in Zeiten klimatischer Extreme stabil zu halten.
  • Schaffung von mehreren Verweilorten, die sowohl für Erholung als auch für Bildungszwecke genutzt werden können.
  • Einbindung von Windschutzsystemen mit Hasel, Holunder und Eberesche, um das Mikroklima zu regulieren.

Diese durchdachte Zonenplanung erhöht nicht nur die landwirtschaftliche Ertragsfähigkeit, sondern macht die gesamte Fläche widerstandsfähig gegenüber Trockenperioden, Starkregenereignissen und extremen Witterungsverhältnissen.

Mischkultur als tragendes System

Wyler’s Biohof & Waldgarten setzt auf hochdiverse Anbausysteme, die sich gegenseitig ergänzen:

Obst-Mischkultur
Äpfel, Birnen, Steinobst, Holunder und Eberesche mit Unterpflanzung von Bestäuberpflanzen.

Beerenkulturen
Heidelbeeren, Brombeeren, Sanddorn, Himbeeren und Johannisbeeren kombiniert mit Heil- und Aromapflanzen.

Rebfläche mit Medizinalpflanzen
Kombination aus Reben, Rosmarin, Thymian, Lavendel und Salbei.

Extensive Wiesen & Weiden
Ergänzt durch Wildsträucherhecken für bessere Bodenstabilität und Biodiversität.

Mikrohabitate & Rückzugsorte
Mehrere Plätze zur Beobachtung, Forschung und Naturverbindung.

Permakultur trifft Triple Bottom Line – Ein ganzheitliches Wirtschaftsmodell

Wyler’s Biohof & Waldgarten folgt der Triple Bottom Line Methodik, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit gleichberechtigt integriert. Das Ziel ist nicht nur ein ökologisch regenerativer Hof, sondern auch ein finanziell stabiles und sozial eingebundenes Modell für die Zukunft der Landwirtschaft.

Ökologische Nachhaltigkeit
Durch regenerative Methoden wie Humusaufbau, CO₂-Speicherung, Biodiversitätsförderung und Wassermanagement.

Soziale Nachhaltigkeit
Der Hof bietet Bildungsangebote, Randzonen-Coaching und soziale Integration für Menschen mit besonderen Bedürfnissen.

Wirtschaftliche Nachhaltigkeit
Durch eine strategische Flächennutzung, Direktvermarktung und die Anerkennung unter dem Flächencode 725 wird die finanzielle Tragfähigkeit gesichert.


Erlebe uns!

Spaziere durch die blühende Vielfalt unseres Waldgartens, spüre die besondere Aura dieses Ortes und entdecke, wie Landwirtschaft im Einklang mit der Natur funktioniert. Unser Hofladen lädt dich ein, die Früchte unserer Arbeit ab Hof zu beziehen – frische, nachhaltig produzierte Spezialitäten direkt aus der regenerativen Landwirtschaft.


Kai Isemann

Mein Denken ist in der systemischen Finanzwelt gewachsen – tief analytisch, lösungsorientiert und geprägt von einem Verständnis für komplexe Zusammenhänge. Heute begleite ich Menschen, Organisationen und Regionen in Transformationsprozessen, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Strukturen in einen nachhaltigen Gleichklang bringen.

Eine grosse Freude an der Neurodiversität – an den unterschiedlichen Arten, die Welt zu denken und zu gestalten – fliesst ebenso in meine Arbeit, wie die Überzeugung, dass Vielfalt die Grundlage für Resilienz und Innovation ist. Weiterbildungen in permakultureller und syntropischer Landwirtschaft sowie die Bewirtschaftung eines eigenen Waldgartens ermöglichen es mir, agrarökologische Entwicklungen praxisnah zu gestalten und Theorie und Umsetzung sinnvoll zu verbinden.

Grundlage meines Handelns sind die Prinzipien der Triple Bottom Line: ökologisch tragfähig, sozial gerecht und wirtschaftlich tragend – mit dem Ziel, individuelle Entwicklung und gesellschaftliche Resilienz gleichermassen zu fördern.


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Farner Alp: Ein frecher Vorstoss mit Weitblick

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Themenbereiche

Details

Projektlaufzeit

2024

Region

Zürcher Oberland

Ort

Eschenbach SG

Auftrag

Entwicklung und Umsetzung eines holistischen Betriebskonzepts zur Zukunftssicherung der Farner Alp als gemeinnützig getragener Modellbetrieb für regenerative Landwirtschaft und Permakultur in Verantwortungseigentum – inklusive Flächensuche, Konzeption und Verhandlungsführung

Seilschaft

Kai Isemann
Daniela Spiess
Stefan Spiess

Farner Alp: Ein frecher Vorstoss mit Weitblick

Die Farner Alp – gelegen auf 1’145 Metern Höhe mit Panoramablick auf den Zürichsee und die Alpsteinkette – war fast ein Jahrhundert im Besitz des Zürcher Bauernverbands (ZBV). Die Liegenschaft auf dem Gemeindegebiet von Eschenbach SG umfasst rund 64 Hektaren mit Weide, Wald, Wiesen und einem Bergrestaurant und wurde 2024 vom ZBV in einem Bieterverfahren veräussert. Sieben Projekte gelangten in die Endrunde – auch unseres. Den Zuschlag erhielt das geografisch am weitesten entfernte Projektteam.

Isemann Holistic Guidance erhielt Ende 2022 den Auftrag, für eine engagierte Käuferschaft einen Betrieb zu finden, auf dem Permakultur holistisch und im grossen Massstab realisiert werden kann. Viele mögliche Betriebe wurden analysiert, besucht, verglichen – der Fokus wurde immer enger. Als die Farner Alp zum Verkauf ausgeschrieben wurde, entstand ein umfassendes Betriebskonzept auf Basis der Triple Bottom Line Methodik: 1) Ökologie, 2) Soziales, 3) Ökonomie. Neben der Konzeption übernahm Isemann Holistic Guidance auch die Verhandlungsführung im Namen der Käuferschaft.

Ökologische Regeneration als Betriebsgrundlage

Ziel war es, die Farner Alp in ein dynamisches, resilientes Ökosystem zu überführen. Ein mehrschichtiger Waldgarten mit Essbarem und Gehölzen bildet das Rückgrat, ergänzt durch Agroforstsysteme wie Alley Cropping und Hochstammweiden. Extensive Weidehaltung mit seltenen Nutztierrassen stärkt die Biodiversität und integriert Nährstoffkreisläufe sinnvoll. Der Gemüseanbau erfolgt standortgerecht in Damm- und Mulchkultur, während die geplante Heilkräuterproduktion auf die Zusammenarbeit mit erfahrenen regionalen Fachleuten setzt. Die systematische Optimierung von Ökosystemleistungen – insbesondere Wasserrückhalt und CO₂-Bindung – steht im Zentrum. Die Detailplanung und Umsetzung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit Spezialistinnen und Spezialisten für Wassermanagement, Bodenaufbau, Pflanzenkultur und Permakulturplanung.

Sozialer Mehrwert für Region und Gesellschaft

Die Farner Alp wird als Ort lebendiger Beziehungen gedacht: zwischen Menschen, Generationen, Wissensformen. Geplant ist ein Bildungsbetrieb mit Kursen zu Permakultur, regenerativer Landwirtschaft und Naturpädagogik, ergänzt durch (heil-)pädagogische Angebote, tiergestütztes Coaching und naturnahe Freizeitformate wie Pferdetrekking.

Die Alp soll zugleich Erholungsraum und Lernort sein, ein Ort für Erfahrung, Austausch und Teilhabe. Partizipative Strukturen wie Erntepartnerschaften, Mitmachangebote und Patenschaftsmodelle schaffen Verbindung. Die Struktur folgt dem Anspruch: Die Käuferschaft ist bereit, über zwei Millionen Franken in eine gemeinnützige Organisation einzubringen und die Alp in Verantwortungseigentum zu überführen. Eigentum, Arbeit und Wirkung stehen in einem sinnorientierten Verhältnis – dauerhaft und unabhängig von Einzelpersonen.

Ökonomische Tragfähigkeit durch Diversifikation

Wirtschaftlich steht das Projekt auf mehreren stabilen Säulen. Der Absatz hofeigener Produkte – Gemüse, Kräuter, Honig, Fleisch – erfolgt über Hofladen, Webshop, regionale Bioläden und Kooperationspartner:innen in Gastronomie und Direktvertrieb. Bildungsangebote, Veranstaltungen und sanfter Tourismus schaffen zusätzliche Einnahmequellen.

Beiträge aus Biodiversitäts- und Landschaftsqualitätsprogrammen sowie Fördermittel aus öffentlicher Hand und philanthropischen Netzwerken ergänzen das Fundament. Entscheidender Vorteil: Durch das bereitgestellte Schenkungskapital entfallen Finanzierungskosten – was die wirtschaftliche Resilienz erheblich stärkt. Die gemeinnützige GmbH wird so kapitalisiert, dass sie BGBB-konform agieren kann, Eigentümerin der Liegenschaft wird, faire Arbeitsbedingungen garantiert und gezielt in Infrastruktur, Maschinen und Humusaufbau investiert.

Struktur und Umsetzung

Das Vorhaben wird von einem erfahrenen Kernteam getragen, das Verantwortung gemeinschaftlich lebt. Die Betriebsleitung wohnt als Wohngemeinschaft direkt auf dem Hof – gelebte Nähe zwischen Arbeit, Alltagsgestaltung und Entscheidungsfindung. Klare Verantwortlichkeiten, professionelle Buchhaltung und externe Revision sorgen für Transparenz und Verbindlichkeit.

Einzelne Betriebszweige wie Pferdetrekking oder Heilkräuterproduktion können in eigenständige Trägerschaften ausgelagert werden – etwa als Genossenschaften oder Vereine – und bleiben gleichzeitig eng mit dem Gesamtbetrieb verbunden. Das Projekt ist so strukturiert, dass es Wachstum und Vielfalt ermöglicht, ohne seine innere Kohärenz zu verlieren.

Wirkung trotz Absage

Zugegeben – die Vorstellung, dass der Zürcher Bauernverband ausgerechnet unserem Konzept den Zuschlag geben würde, war einigermassen frech. Und doch: Es war richtig, sich auf dieses Projekt einzulassen. Es war richtig, die Fahne in den Wind zu halten, sichtbar zu machen, dass da eine Generation bereitsteht, die Landwirtschaft neu denkt – verantwortungsvoll, regenerativ, verankert.

Auch wenn das Projektteam den Zuschlag für die Farner Alp nicht erhielt, bleibt das Vorhaben ein Referenzfall dafür, wie konsequent gedachte Landwirtschaft im Sinne einer ökologischen, sozialen und ökonomischen Transformation aussehen kann. Die Klarheit des Konzepts, die Verbindung von regenerativer Praxis und struktureller Verantwortung, setzt Impulse weit über die Alp hinaus.

Kurz nach der Absage realisierte die Käuferschaft ein neues Vorhaben: den Erwerb des Hofs Birchmatt im Kanton Solothurn. Dieser war zur Abparzellierung ausgeschrieben. Durch unser Engagement konnte dies verhindert werden – die Fläche bleibt in der aktiven Landwirtschaft und wird zur nächsten Etappe einer Bewegung, die mehr als nur Boden kultiviert.


Kai Isemann

Mein Denken ist in der systemischen Finanzwelt gewachsen – tief analytisch, lösungsorientiert und geprägt von einem Verständnis für komplexe Zusammenhänge. Heute begleite ich Menschen, Organisationen und Regionen in Transformationsprozessen, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Strukturen in einen nachhaltigen Gleichklang bringen.

Eine grosse Freude an der Neurodiversität – an den unterschiedlichen Arten, die Welt zu denken und zu gestalten – fliesst ebenso in meine Arbeit, wie die Überzeugung, dass Vielfalt die Grundlage für Resilienz und Innovation ist. Weiterbildungen in permakultureller und syntropischer Landwirtschaft sowie die Bewirtschaftung eines eigenen Waldgartens ermöglichen es mir, agrarökologische Entwicklungen praxisnah zu gestalten und Theorie und Umsetzung sinnvoll zu verbinden.

Grundlage meines Handelns sind die Prinzipien der Triple Bottom Line: ökologisch tragfähig, sozial gerecht und wirtschaftlich tragend – mit dem Ziel, individuelle Entwicklung und gesellschaftliche Resilienz gleichermassen zu fördern.


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