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Der Wyler Biohof – Eine Kulturlandschaft im Zürcher Oberland

Der Wyler Biohof – Eine Kulturlandschaft im Zürcher Oberland

Der Wyler Biohof wird seit 1914 von der Familie Wyler gehütet, die seinerzeit aus dem Bernbiet ins Zürcher Oberland gezogen war, um sich eine neue Existenz aufzubauen. 1986 übernahmen Ueli und Franziska Wyler den Milchwirtschaftsbetrieb von Ruedi und Heidy Wyler. Neben den eigenen Kindern Flurin und Ursina lebten fortan auch Pflegekinder und junge Erwachsene aus der gesellschaftlichen Randzone auf dem Hof.

1996 wurde der Hof auf extensive Weidemast umgestellt und ein Offenlaufstall gebaut. Seitdem ist der Hof auch Bio Suisse und KAG Freiland zertifiziert. Ueli Wyler reduzierte sein Pensum auf dem Betrieb und arbeitete wieder Teilzeit in einer Sozialinstitution.  

Anfang 2023 übernahm in dritter Generation Flurin Wyler mit seinen Kindern Samira und Lario, sowie seiner Partnerin Ramona Sigg die Verantwortung für den Hof. Dieser soll unter Berücksichtigung der bestehenden Funktionen, insbesondere der Rindermast und Pferdehaltung, in eine Regenerative Kulturlandschaft umgestellt werden. Flurin’s Eltern, Ueli und Franziska, werden weiterhin auf dem Hof mitwirken. 

Wo wir hinwollen – Wyler’s Waldgarten-Trail

Flurin hat sich dazu entschieden, einen Teil seiner Weidefläche anhand permakultureller Gestaltungsprinzipien umzustellen. Wir streben eine grösstmögliche Förderung der Diversität an; dies in Bezug auf ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte. Heisst: 1) Regeneration des Bodens resp. der Biosphäre; 2) Einbezug von (sozial)-pädagogischen Programmen, Veranstaltungen, Kursen und Kooperationen, sowie 3) Sicherstellen eines langfristig stabilen wirtschaftlichen Ertrags aus den angebauten und veredelten Produkten. Dies beinhaltet auch die Transformation des Betriebs zu einem offiziell vollwertigen Landwirtschaftsbetrieb mit über 1.0 SAK (Standardarbeitskräfte). 

Ich lebe selbst in diesem Weiler, ein Haus weiter, und darf zusammen mit Flurin diese Umstellung orchestrieren. Auf unserem Weg werden wir von einer Vielzahl von Meister:innen auf ihrem Gebiet begleitet und unterstützt. Wir werden alle viel lernen, miteinander und voneinander – und wir freuen uns riesig! 

Die Planung sieht vor, den bisher nur selten genutzten Pferde-Trail und den Bereich der einstigen Tannenzucht zu einem Waldgarten umzugestalten. Die hieraus geernteten Produkte sollen veredelt und verkauft werden. Die Trail-Elemente werden wir neu anordnen und einen Rundweg durch die Anlage umsetzen. Diese Fläche wird neu dann als Mischkultur mit dem landwirtschaftlichen Flächencode 725 angemeldet werden können. Ausserdem sehen wir im Moment die Bepflanzung des Wegrands talabwärts mit  Weiden, Holunder- und Haselnusssträuchern vor. 

In einem weiteren Schritt kann die bestehende Obstbaum-Reihe, welche die Weideabschnitte trennt, aufgewertet und zu einem Agroforststreifen erweitert werden. Auch das Riet lässt sich mit relativ wenig Aufwand um ein gutes Stück vergrössern und kann damit weit mehr Pflanzen, Tieren und Insekten als Lebensraum und Unterschlupf dienen. 

Kulturlandschaften gestalten – Ein persönlicher Impulsgeber und Begleiter

Der derzeitige Stand des weltweiten Pestizideinsatzes und seine negativen Auswirkungen auf die Umwelt, das Artensterben und die soziale Ungerechtigkeit erfordern dringendes Handeln. Landwirt:innen und Landeigentümer:innen haben den Schlüssel zur Umstellung unserer landwirtschaftlichen Praktiken und zur Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft in der Hand. 

Die heutige Agrarlandschaft sieht sich mit grossen Herausforderungen konfrontiert. Mein Ziel ist es, Landeigentümer:innen, im Speziellen landwirtschaftlich Betriebe, zu befähigen, eine Regenerative Kulturlandschaft zu betreiben, die biologische Vielfalt zu fördern und zu einem widerstandsfähigen Lebensmittelsystem beizutragen. Gemeinsam können wir einen positiven Wandel herbeiführen, von dem nicht nur eine einzelne Unternehmung, sondern auch die gesamte Gemeinschaft und der Planet profitieren.

Ich habe mich auf die Entwicklung ganzheitlicher und strategischer Ansätze für die Landwirtschaft und für urbane Räume spezialisiert und kann dir helfen, komplexe Herausforderungen zu bewältigen und innovative Lösungen zu finden. Durch die Integration nachhaltiger Strategien in die Betriebsabläufe können wir Effizienz, Rentabilität und Umweltverträglichkeit verbessern. Meine Kompetenz liegt in der Optimierung des Ressourcenmanagements, der Förderung der Artenvielfalt und der Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten.

Dass ich neben vielen anderen Betrieben den Wyler Biohof, meinen direkten Nachbarn, bei dieser Transformation begleiten darf, sehe ich als grosses Geschenk! Danke dir, lieber Flurin, für dein Vertrauen.


Kai Isemann

Ursprünglich aus der Finanzwelt kommend, bin ich seit 2012 als Unternehmer und Mentor tätig. Für Menschen, die sich ihrer Verantwortung für die ökonomische Energie bewusst sind, die sie verwalten, orchestriere ich seit mehr als einem Jahrzehnt Lösungen, wie sie diese Energie dem Reversed Triple Bottom Line Modell für eine nachhaltige Entwicklung entsprechend investieren können.

1) Ist es gut für die Umwelt?
2) Ist es gut für die direkt und indirekt Beteiligten?
3) Ist es gut für die Ökonomie unserer Wertegemeinschaft?

Und zwar in dieser Reihenfolge!