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Krank? Oder einfach nur vielfältig?

Krank? Oder einfach nur vielfältig?

In der psychologischen Analyse werden Menschen gerne mit der Mehrheit, den “meisten Menschen” verglichen und bei Abweichung dann als “krank” bezeichnet. Menschen aus dem Autismus-Spektrum beispielsweise (und das Umfeld derer) sind oft bereis soweit konditioniert, dass sie sich nach einer offiziellen Diagnose sehnen, um endlich wenigstens irgendwo dazuzugehören.

Doch was wäre, wenn wir diese Sichtweise einmal in Frage stellen und stattdessen die einzigartigen Fähigkeiten und Perspektiven von Menschen aus dem Spektrum als wertvolle Bereicherung für unsere Gesellschaft betrachten? Ich möchte hier gerne den Fokus von der Erniedrigung hin zu einer positiven Sichtweise auf die Vielfalt des menschlichen Spektrums lenken. Warum? Seit diesem Jahr bin ich offiziell ein “Late Diagnosed”. Die Psychologie meint also, dass mein Wesen in einer ADHS/Asperger-Autismus-Dynamik zuhause ist und dass das bisher nicht aufgefallen ist, weil ich mich halt irgendwie arrangiert habe. Der Umgang hiermit, gesellschaftlich und psychologisch, ist tragisch. Es wird auf pharmazeutische Lösungen verwiesen und viel Mitleid ausgesprochen.

Die Definition von “Normalität” basiert oft auf einer sehr begrenzten Sichtweise, die nicht die gesamte Bandbreite menschlicher Erfahrungen und Potenziale berücksichtigt. Menschen im Autismus-Spektrum haben einzigartige Fähigkeiten und Perspektiven, die durchaus von Vorteil sein können. Nur weil deren Re-/Aktionen nicht unmittelbar von der Masse verstanden wird, wird sie abgelehnt. Es wird gar nicht erst der Versuch einer Übersetzung unternommen. Statt diese überdurchschnittliche Sensorik als “abweichend”, gar krank, zu betrachten, sollten wir ihre Einzigartigkeit als Bereicherung erkennen.

Menschen im Autismus-Spektrum sind oft empfindlicher gegenüber bestimmten Reizen und sensorischen Eindrücken. Anstatt dies als Schwäche oder Einschränkung zu betrachten, sollten wir die “Trigger” als eine Art Frühwarnsystem sehen. Indem wir auf spezifische Reize empfindlicher reagieren, könnten wir möglicherweise Hinweise auf zukünftige Herausforderungen oder Veränderungen in der Gesellschaft geben. Und dies könnte einen positiven Einfluss auf die Entwicklung eben dieser, unserer Gesellschaft haben. Dazu, was hätte die Gesellschaft tatsächlich zu verlieren, wenn einmal der Versuch unternommen werden würde?

Statt Menschen aus dem Autismus-Spektrum als “krank” zu stigmatisieren, sollten wir sie ermutigen, ihre eigenen Stärken zu erkennen und zu nutzen, so wie das die “meisten Menschen” auch tun. Durch Selbstakzeptanz und Empowerment können sie ihre Potenziale ausschöpfen und erfolgreich in der Gesellschaft agieren. Es ist wichtig, dass wir ihnen die nötige Unterstützung bieten, um ihre einzigartigen Talente zu entwickeln und einzusetzen.

Indem wir den Fokus von der Krankheitsperspektive hin zur Vielfalt des menschlichen Spektrums verschieben, können wir zu einer inklusiveren und respektvolleren Gesellschaft beitragen. Menschen im Autismus-Spektrum sind keine “kranken” Individuen, sondern wertvolle Frühwarnsysteme und ein integraler Bestandteil unserer Gesellschaft.

Ich feiere hier und jetzt deine und meine Einzigartigkeit!


Kai Isemann

Ursprünglich aus der Finanzwelt kommend, bin ich seit 2012 als Unternehmer und Mentor tätig. Für Menschen, die sich ihrer Verantwortung für die ökonomische Energie bewusst sind, die sie verwalten, orchestriere ich seit mehr als einem Jahrzehnt Lösungen, wie sie diese Energie dem Reversed Triple Bottom Line Modell für eine nachhaltige Entwicklung entsprechend investieren können.

1) Ist es gut für die Umwelt?
2) Ist es gut für die direkt und indirekt Beteiligten?
3) Ist es gut für die Ökonomie unserer Wertegemeinschaft?

Und zwar in dieser Reihenfolge!