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Moderne Getreidesorten ohne genetische Vielfalt – Ein Einheitsbrei der Lebensmittelindustrie

Wenn wir an Getreide denken, dann kommen uns schnell die gängigen Sorten wie Weizen, Reis, Mais, Gerste, Hafer, Roggen und Hirse in den Sinn. Wer sich mehr mit dem Thema auseinandersetzt, der kennt auch weniger bekannte Sorten wie Quinoa, Amaranth, Buchweizen oder Treff. Tatsächlich wird die Anzahl der Getreidesorten weltweit auf mehr als 50’000 geschätzt. Wer, wie Hanspeter Saxer als leidenschaftlicher Folkloretänzer die Welt erkunden und bereisen darf und sich mit dem Thema befasst, ist schnell fasziniert, wie vielfältig die Welt der Getreidesorten ist und wie sie in verschiedenen Kulturen und Küchen verwendet werden. Jede Sorte hat ihre eigenen Eigenschaften, Geschmacksprofile und Verwendungsmöglichkeiten. 

Leider ist die genetische Vielfalt in modernen Getreidesorten aus verschiedenen Gründen eingeschränkt. 

Ein Hauptgrund ist die intensive Züchtung und Auswahl von Sorten mit bestimmten Merkmalen wie hoher Ertrag, Resistenz gegenüber Krankheiten und Schädlingen sowie Anpassungsfähigkeit an bestimmte Anbaubedingungen. Um diese Merkmale zu optimieren, wurden im Laufe der Zeit nur wenige Sorten ausgewählt und weitergezüchtet. Dadurch wurden andere genetische Variationen und Sorten vernachlässigt oder sind sogar verloren. Diese Fokussierung auf wenige Sorten hat zu einer genetischen Verarmung geführt und die Vielfalt innerhalb der Getreidearten stark reduziert.

Ein weiterer Faktor ist die Industrialisierung der Landwirtschaft und der kommerzielle Druck auf die Landwirte, bestimmte Sorten anzubauen. Grosse Agrarunternehmen und Saatgutproduzenten konzentrieren sich oft auf die Vermarktung einer begrenzten Anzahl von Sorten, die nach den Anforderungen des Massenanbaus und der Lebensmittelindustrie ausgewählt wurden. Dadurch werden seltene oder lokal angepasste Sorten vernachlässigt und nicht mehr angebaut, was zu einem weiteren Verlust an genetischer Vielfalt führt.

Die Abhängigkeit von Hybridsorten ist ein weiterer Grund für die eingeschränkte genetische Vielfalt. Hybridsorten werden durch die Kreuzung von zwei oder mehr Elternlinien erzeugt und weisen oft eine höhere Leistung und Homogenität auf. Allerdings sind Hybridsorten nicht stabil und ihre Nachkommen zeigen oft nicht die gleichen Eigenschaften wie die Elternlinien. Dies führt dazu, dass Landwirte jedes Jahr neues Saatgut kaufen müssen, anstatt ihr eigenes Saatgut zu vermehren. Diese Abhängigkeit von Hybridsorten hat dazu geführt, dass viele traditionelle und lokale Sorten vernachlässigt wurden und ihre genetische Vielfalt verloren ging.

Die eingeschränkte genetische Vielfalt in modernen Getreidesorten birgt Risiken für die langfristige Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit der Landwirtschaft. Durch den Verlust genetischer Variationen wird die Anfälligkeit gegenüber neuen Krankheiten und Schädlingen erhöht. Wenn eine bestimmte Krankheit oder ein Schädling eine Sorte angreift, die weit verbreitet ist und eine geringe genetische Vielfalt aufweist, kann dies zu erheblichen Ernteverlusten führen. Zudem können sich die Umweltbedingungen ändern, z. B. durch den Klimawandel (egal, ob Mensch-gemacht oder aufgrund eines natürlichen Prozesses), und neue Anpassungen und Eigenschaften werden benötigt, um den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden. Eine breitere genetische Vielfalt ermöglicht es, diese Anpassungen zu finden und eine widerstandsfähigere Landwirtschaft aufzubauen.

Aus all diesen Gründen ist es wichtig, die genetische Vielfalt in Getreidesorten zu erhalten und, wo möglich, wiederherzustellen. Die Rückkehr zu ursprünglichem Saatgut, das eine grössere genetische Vielfalt aufweist, ist ein Schritt in diese Richtung. Indem traditionelle und lokale Sorten wieder angebaut und gefördert werden, können wir die genetische Vielfalt in Getreidesorten bewahren und eine nachhaltigere und widerstandsfähigere Landwirtschaft aufbauen.

Und darum kümmere ich mich mit grosser Freude um den langfristigen Erhalt von Hanspeter Saxer’s Schatz.


Kai Isemann

Ursprünglich aus der Finanzwelt kommend, bin ich seit 2012 als Unternehmer und Mentor tätig. Für Menschen, die sich ihrer Verantwortung für die ökonomische Energie bewusst sind, die sie verwalten, orchestriere ich seit mehr als einem Jahrzehnt Lösungen, wie sie diese Energie dem Reversed Triple Bottom Line Modell für eine nachhaltige Entwicklung entsprechend investieren können.

1) Ist es gut für die Umwelt?
2) Ist es gut für die direkt und indirekt Beteiligten?
3) Ist es gut für die Ökonomie unserer Wertegemeinschaft?

Und zwar in dieser Reihenfolge!