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Ackerbegleitkraut – Fluch oder Segen? 

Kehren wir zurück zum Bild eines reifenden Getreidefelds. Auf eine Art haben die monotonen, unkrautfreien Felder der konventionellen Landwirtschaft etwas Faszinierendes, oder nicht? Jemand mit Hang zur Geometrie mag sich gerne in den vielen Formen verlieren. In solch einem Feld lässt sich auch schön die Symphonie des Windes ablesen. Und die meisten Landwirte freut es verständlicherweise, weil ihnen das Fehlen von Fauna und Ackerbeikraut die Arbeit erleichtert und sie vermeintlich mehr Ertrag einfahren können. 

Mittlerweile finden sich dank Bundesbeiträgen wieder vermehrt Randstreifen mit Mohn und Kornblumen auf den Feldern. Tatsächlich sieht ein biodiverses Getreidefeld allerdings anders aus. Bist du schon einmal vor einem Getreidefeld gestanden, welches wirklich blüht? 

In den Feldern von Hanspeter Saxer finden sich dutzendweise verschiedene Blumen und Kräuter, welche in gegenseitigem Einvernehmen mit seinem Getreide und seinen Kartoffeln wachsen. Ein solches Feld hat seine ganz eigene Schönheit und spielt seine eigene Musik: Bienen, Insekten, Vögel, der Wind und das Tanzen der Halme… eine Symphonie und ein übergrosser, lebendiger Blumenstrauss! 

In der permakulturellen Landwirtschaft bedient man sich den vielen Vorteilen der Mischkultur, um die Nachhaltigkeit, Resilienz und Produktivität des Anbausystems zu verbessern. Mischkulturen fördern eine gesündere Umwelt, eliminieren den Einsatz von chemischen Hilfsmitteln und bieten wirtschaftliche Vorteile für die Landwirte. Das gilt auch für den Getreideanbau. Ackerbeikräuter und Flora verbessern die Bodenfruchtbarkeit im Getreideanbau auf verschiedene Weise:

Stickstofffixierung

Einige Ackerbeikräuter, wie beispielsweise Leguminosen, haben die Fähigkeit, Stickstoff aus der Luft zu binden und in eine für Pflanzen verfügbare Form umzuwandeln. Dieser Prozess, der als Stickstofffixierung bezeichnet wird, erhöht den Gehalt an verfügbarem Stickstoff im Boden, was für das Wachstum von Getreidepflanzen wichtig ist.

Organische Materie

Ackerbeikräuter und Flora tragen zur Erhöhung des organischen Materiegehalts im Boden bei. Wenn sie absterben und verrotten, werden sie zu Humus, der den Boden mit wertvollen Nährstoffen anreichert und die Bodenstruktur verbessert. Eine höhere Konzentration an organischer Materie erhöht auch die Wasserhaltekapazität des Bodens und fördert das Wachstum von Mikroorganismen, die für die Bodengesundheit wichtig sind.

Bodenerosionsschutz

Eine dichte Vegetationsdecke aus Ackerbeikräutern und Flora kann den Boden vor Erosion schützen, indem sie Wind- und Wassererosion reduziert. Die Pflanzenwurzeln halten den Boden zusammen und verhindern, dass er durch starke Regenfälle oder Wind abgetragen wird. Dies hilft, die Fruchtbarkeit des Bodens langfristig zu erhalten.

Verbesserung der Bodenstruktur

Die Wurzelsysteme von Ackerbeikräutern und Flora dringen tief in den Boden ein und tragen zur Lockerung der Bodenstruktur bei. Dadurch wird die Durchlässigkeit des Bodens verbessert, was zu einer besseren Wasserinfiltration und Wurzelentwicklung führt.

Um die Bodenfruchtbarkeit durch Ackerbeikräuter und Flora zu verbessern, können Landwirte Massnahmen wie die Förderung von Pflanzenvielfalt, die Einführung von Zwischenfrüchten oder die Anwendung von Gründüngungstechniken ergreifen. Diese Massnahmen fördern eine gesunde Flora im Boden und tragen zur langfristigen Nachhaltigkeit des Bodens bei. 


Kai Isemann

Ursprünglich aus der Finanzwelt kommend, bin ich seit 2012 als Unternehmer und Mentor tätig. Für Menschen, die sich ihrer Verantwortung für die ökonomische Energie bewusst sind, die sie verwalten, orchestriere ich seit mehr als einem Jahrzehnt Lösungen, wie sie diese Energie dem Reversed Triple Bottom Line Modell für eine nachhaltige Entwicklung entsprechend investieren können.

1) Ist es gut für die Umwelt?
2) Ist es gut für die direkt und indirekt Beteiligten?
3) Ist es gut für die Ökonomie unserer Wertegemeinschaft?

Und zwar in dieser Reihenfolge!