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Project Category: Gesellschaft

Hof Schwand: Ein Modellbetrieb im Entstehen

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47.0379,8.0906

Themenbereiche

Details

Projektlaufzeit

seit 2025

Region

Zentralschweiz

Ort

Willisau (LU)

Auftrag

Entwicklung und Umsetzung einer agrarökologischen Systemarchitektur, die Permakultur, betriebliche Transformation und AgriMetrix-gestützte Leistungsanalyse zu einem resilienten, ökologisch tragfähigen und wirtschaftlich stabilen Gesamtbetrieb verbindet

Seilschaft

Kai Isemann
Denise Lanz
Andrea Stadelmann
Bruno Stadelmann

Projektpartner



Hof Schwand: Ein Modellbetrieb im Entstehen

Der Hof Schwand in Willisau steht exemplarisch für den Wandel der Schweizer Landwirtschaft. Von einer spezialisierten Tierhaltung hin zu einem vielfältigen, regenerativen System, das ökologische, soziale und ökonomische Leistungen gleichermassen stärkt.

Andrea und Bruno Stadelmann bewirtschaften den Hof seit 2010. Nach Jahrzehnten intensiver Legehennenhaltung haben sie sich entschieden, den Tierbestand gezielt zu reduzieren und den Betrieb schrittweise neu auszurichten. Ziel ist es, auf der vorhandenen Fläche mehr Wertschöpfung zu generieren, die Abhängigkeit von externen Inputs zu verringern und einen Beitrag zur agrarökologischen Erneuerung der Region zu leisten.

Vom Stall zur Landschaft: Permakultur als Gestaltungsprinzip

Die Neuausrichtung des Hofs basiert auf den Prinzipien der Permakultur: Kreisläufe schliessen, Synergien fördern und jedes Element mehrfach wirksam gestalten. Die Planung berücksichtigt ökologische, soziale und regionalökonomische Funktionen gleichermassen. So entstehen Systeme, die nicht nur stabil und produktiv, sondern auch lernfähig sind.

Ein zentrales Element bildet das syntropische Agroforstsystem, ein dynamisches Zusammenspiel von Bäumen, Sträuchern, mehrjährigen Kulturen und Gemüsebau. Die Pflanzungen folgen dabei natürlichen Sukzessionsmustern: schnellwüchsige Arten schaffen Schatten, Mikroklima und Bodenstruktur, während langfristige Kulturen wie Hasel, Obst und Spezialpflanzen den dauerhaften Ertrag sichern.

Das entstehende Mosaik aus Produktions- und Lebensräumen fördert Biodiversität, Kohlenstoffbindung und Bodengesundheit und wird zugleich zur ästhetischen, lebendigen Landschaft, die ökologische Resilienz sichtbar macht.

Wasser folgt der Kontur: Keyline Design als Rückgrat

Die topografisch stark geneigte Landschaft des Schwand stellt besondere Anforderungen an das Wassermanagement. Hier kommt das Keyline Design zum Einsatz, eine Planungsmethode, die Wasserabfluss verlangsamt, Infiltration erhöht und Bodenerosion verhindert. Durch präzise Linienführung entlang der Höhenkurven wird Regenwasser gezielt verteilt, anstatt abzufliessen. So entsteht eine natürliche Speicherung von Wasser im Boden, die in Trockenzeiten verfügbar bleibt und das Pflanzenwachstum stabilisiert. Die Kombination aus Keyline-Struktur, Agroforststreifen und Weideflächen schafft ein resilientes Produktionssystem, das Energieflüsse, Wasser und Biomasse optimal integriert.

Forschung und Lernen im Reallabor

Der Hof Schwand wird in den kommenden Jahren zu einem Reallabor für angewandte Agrarökologie ausgebaut. Gemeinsam mit Hochschulen und Fachpartnern, unter anderem aus den Bereichen Bodenforschung, Agroforst und ländliche Entwicklung, sollen konkrete Fragen zu Klimaresilienz, Biodiversität und Wirtschaftlichkeit regenerativer Systeme untersucht werden.

Die Kombination von wissenschaftlicher Begleitung und praktischer Umsetzung macht den Hof zu einem wertvollen Lern- und Demonstrationsort, an dem Studierende, Fachleute und Landwirtinnen neue Methoden unmittelbar erleben und weiterentwickeln können.

AgriMetrix als Steuerungsinstrument

Im gesamten Transformationsprozess unterstützt AgriMetrix als datenbasiertes Analyse- und Steuerungswerkzeug. Es dient der Bestandesaufnahme des Betriebs, identifiziert Stärken und Entwicklungspotenziale und liefert konkrete Hinweise für Optimierungen. Darüber hinaus ermöglicht AgriMetrix eine Betriebsvoranalyse, mit der ökologische, soziale und regionalökonomische Leistungen sichtbar und über Zeitverläufe messbar werden. Diese Transparenz schafft nicht nur Orientierung für den Betrieb selbst, sondern auch Anschlussfähigkeit zu künftigen Finanzierungsmodellen und Gemeinwohlvergütungen.

Ein Leuchtturm in Vernetzung

Durch Bruno Stadelmanns Engagement als Vorstandsmitglied des Luzerner Bauernverbands ist der Hof Schwand in wichtige landwirtschaftliche Strukturen eingebunden. Dies ermöglicht einen offenen Wissenstransfer zwischen Praxis, Beratung und Verbandsebene.

So entwickelt sich der Schwand nicht als isoliertes Projekt, sondern organisch zu einem Leuchtturm inmitten der regionalen Landwirtschaft, ein Ort, der zeigt, wie regenerative Prinzipien wirtschaftlich tragfähig umgesetzt werden können und wie Zukunft aus Verantwortung entsteht.


Kai Isemann

Mein Wahrnehmen folgt einer unkonventionellen kognitiven Architektur, die Muster früh erkennt und Zwischenräume ernst nimmt. Dieser Blick hat mich viele Jahre durch die Welt der Grossfinanz getragen. Dort wurde er zum Brennglas und ich begriff, wo Geld entsteht, wie es sich bewegt und wen es zurücklässt. Eine Einsicht, zugleich präzise und schmerzhaft.

Heute verbinde ich dieses Begreifen mit der Arbeit im Lebendigen. Die Bewirtschaftung eines syntropischen Agroforsts gibt meinen Analysen und Projekten Boden. Die Triple Bottom Line Methodik hält sie im Gleichgewicht von Ökologie, Gesellschaft und Wirtschaft, damit Entwicklung dort entsteht, wo gesundes Leben sie trägt.


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regiocoin: Regionale Kaufkraft stärken – nachhaltige Leistungen sichtbar machen

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47.4218,9.3694

Themenbereiche

Details

Projektlaufzeit

seit 2025

Region

Schweiz

Ort

St. Gallen (SG)

Auftrag

Entwicklung eines digitalen Vouchersystem für die RegioWert Community, das regionale Kaufkraft gezielt dorthin lenkt, wo ökologische, soziale und regionalökonomische Leistungen entstehen

Seilschaft

Tim Dann
Kai Isemann
Kristof Kreawinkels
Stefan Oppliger
Stephan Rudolph

Projektpartner








regiocoin: Regionale Kaufkraft stärken – nachhaltige Leistungen sichtbar machen

Der regiocoin ist eine digitale, an den Schweizer Franken gekoppelte Regionalwährung. Er wird entwickelt, um Kaufkraft in der Region zu halten, landwirtschaftliche Betriebe zu stärken und ökologische wie soziale Leistungen sichtbar zu machen und zu honorieren. Das System verbindet Konsum, Transparenz und Gemeinwohl und schafft damit eine skalierbare Alternative zu klassischen Förderinstrumenten.

Warum ein regiocoin?

Die Schweizer Ernährungswirtschaft befindet sich in einem strukturellen Ungleichgewicht. 

Kaufkraft fliesst in überregionale Wertschöpfungsketten ab
Betriebe erhalten kaum Anerkennung für ökologische und soziale Leistungen
Fördermittel wirken selten direkt in der realen Wirtschaft

Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach regionalen, gesunden und ökologisch produzierten Lebensmitteln. Der regiocoin löst dieses Spannungsfeld auf, indem er Nachfrage, Förderung und messbare Leistung verbindet.

So funktioniert der regiocoin

Der regiocoin wird über eine Wallet-App genutzt. Konsumentinnen und Konsumenten können ihn direkt erwerben oder über Partner (Gemeinden, Krankenkassen, Stiftungen, Versicherungen) vergünstigt beziehen. Beispielsweise erhält ein Haushalt Coins im Wert von 100 Franken für 80 Franken. Der Bonus wird durch die Förderpartner finanziert.

Gezahlt wird per QR-Code, ähnlich wie bei TWINT. Betriebe können die Coins im Netzwerk weiterverwenden oder 1:1 in Schweizer Franken zurücktauschen. Beim Rücktausch fällt eine Einlösungsgebühr von 1,65 Prozent an, die zentrale Finanzierungsquelle des Systems.

Durch die Kopplung an AgriMetrix profitieren insbesondere jene Betriebe, die nachweislich Leistungen für Biodiversität, Klima und soziale Integration erbringen. Fördermittel werden damit wirksam, transparent und messbar. 

Wertschöpfung statt Subvention

Ein wesentlicher Vorteil des regiocoin ist die veränderte Logik der Förderung. 

Fördergelder werden zu Kaufkraft
Kaufkraft wird zu Konsum
Konsum wird zu Umsatz im landwirtschaftlichen Betrieb

Betriebe erleben Wertschätzung nicht als Subvention, sondern als Nachfrage. Konsumentinnen profitieren von vergünstigten Lebensmitteln. Förderpartner erhalten überprüfbare Wirkung statt abstrakter Zahlen.

Pilotregionen und Marktpotenzial

Die ersten beiden Pilotregionen sind Zimmerberg und Winterthur-Wyland. Gemeinsam verfügen sie über ein jährliches Lebensmittelmarktvolumen von 1,83 Milliarden Franken. Ziel ist, mittelfristig rund 1 Prozent davon über den regiocoin abzuwickeln; rund 18 Millionen Franken Umsatz pro Jahr.

Beide Regionen verfügen über:

starke ökologische Landwirtschaft
ausgeprägte zivilgesellschaftliche Netzwerke
wissenschaftliche Partner
hohe Sensibilität für regionale Versorgung und Resilienz

Der regiocoin wird in enger Kooperation mit ecoo, AGRIDEA, lokalen Betrieben, der RegioWert Treuhand AG und One Planet Lab (WWF) entwickelt. 

Finanzmodell und Skalierbarkeit

Die Einlösungsgebühr von 1,65 Prozent finanziert den Betrieb. Bei einem Umlaufvolumen von 18 Millionen Franken entstehen Einnahmen von rund 297’000 Franken pro Jahr. Damit lassen sich Personalkosten, AgriMetrix-Lizenzen, technische Infrastruktur und Kommunikation decken.

In den ersten beiden Jahren werden zusätzliche Mittel für den Community-Aufbau benötigt. Ab Jahr 3 trägt sich das System in der Pilotregion selbst.

National betrachtet liegt das Potenzial bei 600 Millionen Franken Umlaufvolumen, wenn 1 Prozent des Schweizer Lebensmittelmarktes über den RegioCoin fliesst. Das System würde damit schweizweit ohne Fördermittel funktionieren; mit jährlichen Überschüssen, die in Gemeinwohl und Innovation reinvestiert werden.

Wirkung auf Ökologie, Gesellschaft und Wirtschaft

Ökologisch
  • Mittel fliessen gezielt zu Betrieben mit messbaren Leistungen (über AgriMetrix).
  • Regenerative Praktiken werden ökonomisch belohnt.
Sozial
  • Regionale, gesunde Lebensmittel werden für breitere Bevölkerungsgruppen erschwinglich.
  • Die Wertschätzung landwirtschaftlicher Arbeit steigt sichtbar.
Regionalökonomisch
  • Die regionale Wertschöpfung nimmt zu.
  • Betriebe werden resilienter gegenüber volatilen Märkten.
  • Gemeinden, Unternehmen und Versicherungen erhalten ein wirksames CSR-Instrument.
Politisch
  • Fördermittel werden transparent, nachweisbar und effizient eingesetzt.
  • Gemeinden können perspektivisch Gebühren oder Dienstleistungen in Coins annehmen und damit die Wertschöpfungskette schliessen.

Governance und Partner

Trägerin des Projekts ist die RegioWert Treuhand AG, eine gemeinnützige Gesellschaft in Verantwortungseigentum. Sie verantwortet Governance, Infrastruktur und Integration in die RegioWert AG-Struktur.

Technischer Partner ist die ecoo-Plattform. Strategische Partner sind AGRIDEA, One Planet Lab, Zwibol, Gut Rheinau, Bungert Hof sowie weitere Betriebe und Organisationen in den Pilotregionen.

Für die Startphase wird ein Förderkonsortium aufgebaut, bestehend aus Stiftungen, Gemeinden und CSR-Partnern.

Zeitplan

Der Projektstart soll im vierten Quartal 2025 erfolgen. In dieser Phase werden die zentralen Partner gewonnen, die technischen und organisatorischen Grundlagen gelegt und die Community-Kampagnen vorbereitet. Im zweiten Quartal 2026 beginnt die Pilotphase in den Regionen Zimmerberg und Winterthur-Wyland. Während des gesamten Jahres 2026 liegt der Schwerpunkt auf dem Aufbau einer tragfähigen Nutzer- und Betriebscommunity, begleitet von laufender Kommunikation, Evaluation und technischen Optimierungen.

Im Jahr 2027 werden die Daten der Pilotphase ausgewertet und in regelmässigen Impact-Reports aufbereitet, sodass Förderpartner, Gemeinden und Betriebe transparente Einblicke in die entstehende Wertschöpfung erhalten. Ebenso beginnt die Skalierungsphase. Das System soll in weitere Regionen übertragen, an regionale Gegebenheiten angepasst und schrittweise in eine nationale Infrastruktur überführt werden, die ökologische, soziale und regionalökonomische Leistungen sichtbar macht und in Wert setzt.

regiocoin als Infrastruktur für territoriale Resilienz

Der regiocoin ist mehr als eine digitale Währung. Er ist Teil einer grösseren Architektur, in der Messung (AgriMetrix), Finanzierung (RegioWert AGs) und Vergütung (regiocoin) miteinander verbunden sind. Diese Kopplung schafft ein System, das Leistungen sichtbar macht, Wirkung steuerbar hält und Gemeinwohl ökonomisch tragfähig macht.


Kai Isemann

Mein Wahrnehmen folgt einer unkonventionellen kognitiven Architektur, die Muster früh erkennt und Zwischenräume ernst nimmt. Dieser Blick hat mich viele Jahre durch die Welt der Grossfinanz getragen. Dort wurde er zum Brennglas und ich begriff, wo Geld entsteht, wie es sich bewegt und wen es zurücklässt. Eine Einsicht, zugleich präzise und schmerzhaft.

Heute verbinde ich dieses Begreifen mit der Arbeit im Lebendigen. Die Bewirtschaftung eines syntropischen Agroforsts gibt meinen Analysen und Projekten Boden. Die Triple Bottom Line Methodik hält sie im Gleichgewicht von Ökologie, Gesellschaft und Wirtschaft, damit Entwicklung dort entsteht, wo gesundes Leben sie trägt.


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play cubed: Lernen durch Spielen – verstehen durch Handeln

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47.2507,8.8142

Themenbereiche

Details

Projektlaufzeit

seit 2025

Region

Schweiz

Ort

Wolfhausen (ZH)

Auftrag

Begleitung des Projekts in seiner strategischen und strukturellen Entwicklung, mit Fokus auf Finanzplanung und der Sicherstellung inhaltlicher wie methodischer Konsistenz mit der Triple Bottom Line Methodik

Seilschaft

Kai Isemann
Teo Isemann

Projektpartner

play3: Lernen durch Spielen, Verstehen durch Handeln

Spielerische Pädagogik für eine komplexe Welt

Kinder und Jugendliche wachsen in einer Welt auf, die von Reizüberflutung und digitalen Scheinrealitäten geprägt ist. Viele Spiele sind darauf ausgelegt, Aufmerksamkeit zu binden, nicht Bewusstsein zu fördern. Sie belohnen Geschwindigkeit, Besitz und Wettbewerb, aber kaum Reflexion, Kooperation oder Verantwortung.

Das führt zu einem wachsenden Spannungsfeld. Wie können junge Menschen lernen, in einer komplexen Welt sinnvoll zu handeln, wenn die digitalen Räume, in denen sie sich bewegen, kaum Orientierung bieten?

play3 (oder: play cubed) ist eine Antwort auf diese Frage. play3 ist ein digitales Lernspiel, das Systemverständnis, Werte und Freude verbindet. Es will Jugendlichen einen Raum eröffnen, in dem Spiel wieder das ist, was es ursprünglich war: ein Weg, die (gesunde) Welt zu begreifen. 

Vom Schmerz zur Idee

Die Entstehung von play3 begann mit einer einfachen Beobachtung: Kinder spielen nicht weniger als früher; sie spielen nur anders. Doch viele der Spiele, mit denen sie heute aufwachsen, vermitteln Weltbilder, die mit Nachhaltigkeit, Empathie oder Verantwortung wenig zu tun haben.

Aus dieser Sorge heraus entstand die Idee, ein Spiel zu entwickeln, das nicht Energie raubt, sondern Energie für kreatives Denken, Verbinden und Gestalten freisetzt. Ein Spiel, das nicht manipuliert, sondern stärkt, das nicht spaltet, sondern Zusammenhänge aufzeigt.

Die Idee

play3 ist ein strategisches Lernspiel, das auf den Prinzipien der Triple Bottom Line (3BL) basiert: Ökologie, Soziales und Regionalökonomie; in dieser Reihenfolge. Spielerinnen und Spieler übernehmen Rollen mit unterschiedlichen Ausgangslagen, etwa eine Nationalrätin, einen Landwirt im Generationenwechsel, eine konventionelle Lehrerin oder einen KMU-Patron. Sie treffen Entscheidungen, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Folgen haben.

Das Ziel ist nicht Besitz, sondern Verantwortung. Wer nachhaltig handelt, stärkt die Resilienz seiner Gemeinschaft und wird Teil eines regenerativen Systems, das wächst, wenn es geteilt wird.

Spielmechanik

Das Spiel beginnt in der Schweiz, aus der Vogelperspektive. Von dort aus lässt sich die Welt in sechs Dimensionen erkunden: Person → Familie → Region → Land → Kontinent → Welt. Jede Entscheidung hat Rückwirkungen auf mehrere Ebenen. Wer in Bildung investiert, stärkt die Innovationskraft seiner Region. Wer Humus aufbaut, verbessert nicht nur die Bodenfruchtbarkeit, sondern auch globale Kreisläufe. Und wer Ressourcen ausbeutet, erlebt die Folgen über Generationen hinweg. So vermittelt Play3 intuitiv, dass Ökologie, Gesellschaft und Wirtschaft keine getrennten Systeme sind, sondern ein gemeinsames.

Reale Brücken

play3 ist mehr als eine Simulation. Das Spiel verknüpft virtuelle Entscheidungen mit realen Daten und Entwicklungen. Über Schnittstellen können wissenschaftliche Informationen zu Boden- und Luftqualität, Klimadaten, regionalen Wirtschaftsfaktoren oder sozialen Indikatoren integriert werden. So entsteht ein sich stetig aktualisierendes Abbild der Welt, das Lernen und Handeln dynamisch miteinander verbindet. Als Beispiel dient das Bewertungssystem AgriMetrix, das ökologische, soziale und regionalökonomische Leistungen sichtbar macht und deren Wirkung nachvollziehbar werden lässt. Doch auch andere Quellen, von Umweltforschung über Nachrichtenticker bis hin zu Bildungsplattformen, sollen Teil der offenen Architektur werden.

Somit entsteht ein Lernraum zwischen digitaler und realer Erfahrung. Spielende entdecken, wie aus Einsicht Handlung wird, und wie lokales Handeln globale Wirkung entfalten kann.

Warum das wichtig ist

Die Pädagogik der Zukunft braucht neue Werkzeuge, solche, die Denken, Fühlen und Handeln verbinden. play3 ist als digitales Bildungsinstrument konzipiert, das Jugendliche dort abholt, wo sie ohnehin sind: im digitalen Raum. Es fördert:

Systemisches Denken, indem es Zusammenhänge erkennbar macht, statt isolierte Fakten auswendig zu lernen
Empathie und Kooperation, indem der Erfolg durch Zusammenarbeit entsteht
Verantwortungsbewusstsein, indem es Besitz zur Verpflichtung macht; jede Entscheidung hat Folgen
Gestalterisches Lernen, indem Zukunft durch Übung erlernt wird, nicht durch Belehrung

Von der Schweiz in die Welt

Das Projekt entsteht schrittweise:

Prototyp Q4 2025

Entwicklung der Spielbasis (Unity), Diorama-Design, 3BL-Logik, erste Charaktere und Ereignisse

Schweizer Version Q1 2026

Integration realer Informationen (AgriMetrix, RegioWert AG), Pilotierung mit Obersrtufen- und Hochschulen

Launch & Kampagne Q1 2026

Öffentlichkeitsarbeit, Webplattform, Integration des RegioCoin

Erweiterung DE/AU Q4 2026

Kulturelle Anpassung, neue Charaktere

Europäische Version Q4 2027

Mehrsprachigkeit, Forschungsanbindung (Horizon Europe)

Technische Basis

play3 wird auf der Unity-Engine 6.2 (URP) entwickelt. Das Spiel läuft auf Mobile, Desktop und Web, mit einer Echtzeitsimulation über alle Ebenen. Das visuelle Konzept folgt der Idee eines digitalen Dioramas; ruhig, klar, verständlich und als Gegenpol zu Reizüberflutung und Überkomplexität.

play cubed. Drei Dimensionen. Eine Welt.

powered by 3BL

Wirkung

play3 soll jungen Menschen zeigen, dass Zukunft gestaltbar ist. Dass Ökologie, Soziales und Wirtschaft keine Gegensätze sind, sondern voneinander leben. Dass Spiel nicht Flucht bedeutet, sondern Raum für Erkenntnis sein kann. Das Spiel öffnet einen Zugang zu Themen, die sonst abstrakt bleiben: Bodenfruchtbarkeit, Eigentum, soziale Stabilität, Energieflüsse. Es schafft Bewusstsein, ohne zu belehren, und inspiriert, ohne zu missionieren.

Einladung zur Mitgestaltung

play3 soll mehr sein als ein Spiel. Es soll ein Lernraum werden, in dem Bewusstsein wächst. Ein Ort, an dem digitale Bildung wieder mit realer Welt verknüpft ist.

Dieses Projekt sucht Menschen, Stiftungen und Institutionen, die diese Vision teilen und helfen, die erste Entwicklungsphase mitzutragen. Wer in play3 investiert, investiert in Bildung, Bewusstsein und in die Fähigkeit einer jungen Generation, Zukunft aktiv zu gestalten.


Kai Isemann

Mein Wahrnehmen folgt einer unkonventionellen kognitiven Architektur, die Muster früh erkennt und Zwischenräume ernst nimmt. Dieser Blick hat mich viele Jahre durch die Welt der Grossfinanz getragen. Dort wurde er zum Brennglas und ich begriff, wo Geld entsteht, wie es sich bewegt und wen es zurücklässt. Eine Einsicht, zugleich präzise und schmerzhaft.

Heute verbinde ich dieses Begreifen mit der Arbeit im Lebendigen. Die Bewirtschaftung eines syntropischen Agroforsts gibt meinen Analysen und Projekten Boden. Die Triple Bottom Line Methodik hält sie im Gleichgewicht von Ökologie, Gesellschaft und Wirtschaft, damit Entwicklung dort entsteht, wo gesundes Leben sie trägt.


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Ca‘ del viva: Zukunft pflanzen, Werte schaffen

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43.54489686788415,11.94647507733451

Themenbereiche

Details

Projektlaufzeit

seit 2025

Region

Toskana

Ort

Anghiari

Auftrag

Isemann Holistic Guidance begleitet das Projekt in seiner strategischen und strukturellen Entwicklung. Der Auftrag umfasst die Gestaltung und Implementierung eines stabilen Gesellschaftsmodells im Verantwortungseigentum, die Finanzplanung und Investorenarchitektur, sowie die Sicherstellung der inhaltlichen und methodischen Konsistenz mit der Triple Bottom Line Methodik. 

Seilschaft

Renke de Vries
Wilko de Vries
Kai Isemann
Julius Ritter
Mara Ursprung
Laurenz von Glahn

Projektpartner



Ca‘ del viva: Zukunft pflanzen, Werte schaffen

Zwischen Arezzo und Anghiari, inmitten der toskanischen Hügellandschaft, entsteht ein Ort, der Landwirtschaft neu denkt. Ca’ del Viva ist mehr als ein Hofprojekt. Es ist eine Einladung, Zukunft zu gestalten. Hier wachsen Oliven, Kastanien und Nüsse. Schafe und Bienen teilen sich die Weiden, und Menschen lernen, was es heisst, Böden wieder aufzubauen, anstatt sie zu erschöpfen.

Das Projekt vereint Landwirtschaft, Forschung, Bildung und Kultur in einem lebendigen Modellbetrieb. Es zeigt, dass wirtschaftliche Stabilität, soziale Teilhabe und ökologische Regeneration nicht Gegensätze sind, sondern sich gegenseitig nähren können, wenn man sie in der richtigen Reihenfolge denkt.

Vision: Landwirtschaft als regenerative Kraft

Ca’ del Viva versteht sich als Leuchtturmprojekt für den mediterranen Raum. Die Vision ist einfach und zugleich radikal: Landwirtschaft soll wieder Lebensräume schaffen, nicht verbrauchen. Der Bodenaufbau steht im Zentrum, nicht als romantische Idee, sondern als wissenschaftlich begleitetes Ziel; messbar, nachvollziehbar und übertragbar.

Der Hof wird zum Ort des Lernens und der Begegnung für Landwirtinnen und Landwirte, Studierende, Forschende und Gäste. Er lädt ein, Teil einer Bewegung zu werden, die das Verhältnis zwischen Mensch, Nahrung und Natur neu definiert.

Der Ort: Geschichte trifft Gegenwart

Das Anwesen La Scheggia liegt auf rund 530 Metern über Meer, umgeben von Wäldern und Quellen. Es umfasst 80 Hektar Land, davon 20 Hektar Acker- und Weideflächen, 60 Hektar Wald. Zwei historische Gebäude aus dem 15. Jahrhundert wurden von den Grundmauern wieder aufgebaut, ein drittes im traditionellen Stil neu errichtet. Ergänzt wird das Ensemble durch eine Scheune, die Raum für Verarbeitung, Pilzkultivierung, Lagerung und gemeinschaftliche Arbeit bietet.

Historisch war das Gebiet Teil des Besitzes der Grafenschaft von Montauto und über Generationen im System der Mezzadria bewirtschaftet, in dem Bauernfamilien und Grundherren Erträge teilten. Mit dem Ende dieses Systems verfielen viele Höfe der Region. Ca’ del Viva knüpft hier an, nicht nostalgisch, sondern erneuernd. An die Stelle von Abhängigkeit tritt Kooperation, an die Stelle von Ausbeutung das Prinzip der Regeneration.

Das Team: Wissen & Erfahrung in Komplementarität

Getragen wird das Projekt von Menschen, die ihr Fachwissen mit gelebter Leidenschaft verbinden.

Renke de Vries

Renke verantwortet die landwirtschaftliche Gesamtentwicklung und die Gestaltung der syntropischen Agroforstsysteme.

Wilko de Vries

Wilko führt die Verarbeitung und Produktentwicklung: Käserei, Fermentation und Veredelung saisonaler Erträge.

Julius Ritter

Julius ist Holzbauingenieur (HNE Eberswalde) und Experte für Pilzkultivierung. Er verantwortet Bau, Instandhaltung und die Entwicklung der Speisepilzproduktion als weiteres ökonomisches Standbein.

Mara Ursprung

Mara leitet die sozialen und bildungsbezogenen Bereiche und entwickelt Programme für Schulen und Universitäten.

Laurenz von Glahn

Laurenz bringt Expertise in Kompostierung, Mikrobiologie und Wassermanagement ein; zentrale Pfeiler für gesunde Kreisläufe.

Unterstützt wird das Team durch Partner aus Finanzen, Recht, Marketing und Forschung. in enger Verbindung mit der RegioWert Treuhand AG und der AgriMetrix-Systematik, die ökologische und ökonomische Leistungen transparent macht.

Der Ansatz: Ökologie, Sozialität und Ökonomie in Balance

Ca’ del Viva folgt dem Prinzip der Triple Bottom Line: Zuerst der ökologische, dann der soziale, schliesslich der ökonomische Wert. Diese Reihenfolge ist nicht symbolisch, sondern strukturell verankert.

Die ökologischen Leistungen entstehen durch Humusaufbau, CO₂-Bindung, Biodiversität und Wasserrückhalt. Die sozialen Leistungen durch Bildung, Teilhabe und Wissensvermittlung. Die ökonomischen durch Diversifizierung und lokale Wertschöpfung. So entsteht ein Kreislauf, der stabil bleibt, selbst wenn Märkte schwanken. Landwirtschaft, Verarbeitung, Tourismus und Bildung sind gleichberechtigte Säulen. Sie tragen den Hof gemeinsam und sichern seine Resilienz.

Aufbau und Wirtschaftlichkeit: Langfristig statt schnell

Ca’ del Viva wird als gemeinnützige Aktiengesellschaft im Verantwortungseigentum gegründet. Gewinne dürfen nicht privater Bereicherung dienen, sondern ausschliesslich der Weiterentwicklung des Projekts.

Das Kapital ist in zwei Klassen gegliedert: eine kontrollierende A-Klasse, gehalten von einer gemeinnützigen Trägerschaft und den Gründerinnen und Gründer, und eine B-Klasse für Impact-Investoren und Förderinstitutionen mit klar begrenzter Rendite.

Dieses Modell schafft Unabhängigkeit von Bankkrediten und Zinslasten. Es erlaubt, in den Aufbau zu investieren, in Bäume, Menschen und Wissen, anstatt in Schulden. Die Einnahmen entwickeln sich schrittweise: früh durch Agrotourismus und Veranstaltungen, mittelfristig durch Veredelung und Pilzproduktion, langfristig durch reifende Agroforstsysteme. Der Break-even ist bewusst konservativ zwischen Jahr 10 und 12 angelegt. Dafür entsteht ein Betrieb, der nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ökologisch und sozial trägt.

Forschung & Bildung: Lernen in lebenden Systemen

Ca’ del Viva versteht sich als offenes Labor für Regeneration. Universitäten, Fachhochschulen und Forschungsinstitute sind eingeladen, den Prozess wissenschaftlich zu begleiten; von Bodenaufbau und Artenvielfalt über sozioökonomische Effekte bis hin zu neuen Geschäftsmodellen in der Landwirtschaft.

Die Zusammenarbeit mit Hochschulen bildet eine zentrale Säule des Projekts. Studierende und Forschende können vor Ort forschen, experimentieren und publizieren. So wird Ca’ del Viva zu einem Knotenpunkt zwischen Praxis, Wissenschaft und Gesellschaft.

Wirkung & Perspektive: Ein Modell für den Mittelmeerraum

Das Projekt entfaltet Wirkung auf drei Ebenen: Es regeneriert Böden und Wasserhaushalt, stärkt soziale Bindung durch Bildung und Kooperation, und schafft ökonomische Stabilität in einer Region, die von Abwanderung und Überalterung geprägt ist.

Durch die klare Dokumentation mit AgriMetrix wird diese Wirkung sichtbar und messbar. So entsteht nicht nur ein Hof, sondern ein Referenzmodell; ein Ort, an dem sich zeigt, dass Regeneration funktionieren und skaliert werden kann. Ca’ del Viva steht exemplarisch für eine Landwirtschaft, die Leistung neu definiert, nicht als Ausbeutung von Ressourcen, sondern als Beitrag zur Zukunftsfähigkeit.

Beteiligung: Kapital mit Wirkung

Ca’ del Viva lädt dazu ein, mitzuwirken, durch Kapital, Kooperation oder Wissen. Impact-Investoren, Stiftungen und Forschungspartner finden hier ein Projekt, das ihre Werte in konkrete Handlung übersetzt: transparent, messbar und unabhängig. Jede Beteiligung stärkt nicht nur den Hof, sondern das Prinzip, dass Wertschöpfung ohne Verbrauch möglich ist.

Investieren heisst hier, in die Regeneration einzuzahlen, die von Böden, Landschaften und Gemeinschaften. Ca’ del Viva ist kein kurzfristiges Renditeprojekt, sondern ein langfristiges Versprechen, dass Landwirtschaft wieder Zukunft schaffen kann.


Kai Isemann

Mein Denken ist in der systemischen Finanzwelt gewachsen – tief analytisch, lösungsorientiert und geprägt von einem Verständnis für komplexe Zusammenhänge. Heute begleite ich Menschen, Organisationen und Regionen in Transformationsprozessen, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Strukturen in einen nachhaltigen Gleichklang bringen.

Eine grosse Freude an der Neurodiversität – an den unterschiedlichen Arten, die Welt zu denken und zu gestalten – fliesst ebenso in meine Arbeit, wie die Überzeugung, dass Vielfalt die Grundlage für Resilienz und Innovation ist. Weiterbildungen in permakultureller und syntropischer Landwirtschaft sowie die Bewirtschaftung eines eigenen Waldgartens ermöglichen es mir, agrarökologische Entwicklungen praxisnah zu gestalten und Theorie und Umsetzung sinnvoll zu verbinden.

Grundlage meines Handelns sind die Prinzipien der Triple Bottom Line: ökologisch tragfähig, sozial gerecht und wirtschaftlich tragend – mit dem Ziel, individuelle Entwicklung und gesellschaftliche Resilienz gleichermassen zu fördern.


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eco-val: Gemeinwohlleistungen sichtbar und finanzierbar machen

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49.6030515,6.132985

Themenbereiche

Details

Projektlaufzeit

seit 2025

Region

Weltweit

Ort

Luxemburg

Auftrag

Gründung einer gemeinnützigen Gesellschaft in Luxemburg zur internationalen Skalierung von AgriMetrix. Überführung der Methodik ins Gemeinschaftseigentum, Entwicklung eines offenen Standards für Nachhaltigkeits- und Gemeinwohlleistungen sowie Förderung ihrer Honorierung durch Politik, Wirtschaft und Finanzwelt.

Seilschaft

Sebastian Bauer
Sascha Dähn
Mathias Forster
Christian Hiß
Sebastiaan Huisman
Kai Isemann
Peter Jürges
Karl-Heinz Krudewig
Martin Kunisch
Manuel Maas
Fide Marten
Jonas Rohloff
Stephan Rudolph
Martin Schunerits-Grantis
Volker Schwarz
Eric Waibel

Projektpartner





eco-val: Gemeinwohlleistungen sichtbar und finanzierbar machen

Wenn ich auf die letzten Jahre zurückblicke, dann sehe ich ein stetiges Zusammenfliessen von Ideen, Menschen und Strukturen, die alle ein Ziel verfolgen: den wahren Wert unserer Landwirtschaft und Ernährungssysteme sichtbar zu machen. eco-val S.A. SIS in Luxemburg ist das Kondensat dieser Energien, ein Ort, an dem Vorarbeiten aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg zusammenkommen und eine völlig neue Qualität entfalten.

Der Ausgangspunkt liegt in der Regionalwert-Leistungsrechnung, die Christian Hiß mit der Regionalwert AG Freiburg und später der Regionalwert Leistungen GmbH initiiert hat. Sie entstand aus der einfachen, aber grundlegenden Frage: Warum werden die Leistungen, die Landwirtschaft für Boden, Wasser, Klima und Gesellschaft erbringt, in keiner Bilanz sichtbar? Warum werden Schäden eingepreist, Leistungen aber nicht? Aus dieser Frage wuchs ein Instrument, das heute über 400 Indikatoren umfasst und bereits in mehr als 1’000 Betrieben zur Anwendung kam.

Seit 2025 nutzen auch Verwaltungen und Verbände in der Schweiz und Liechtenstein AgriMetrix – wie die Methode inzwischen heisst – als Steuerungsinstrument für ihre Agrarpolitik. In Deutschland arbeiten Kommunen, Ernährungsunternehmen und Verbände damit, Pionierbetriebe bilanzieren ihre Gemeinwohlleistungen, und internationale Anpassungen für Länder wie Spanien, Italien oder Brasilien sind in Arbeit. Das zeigt: Das Instrument ist nicht nur theoretisch tragfähig, sondern praktisch erprobt und anschlussfähig.

Mit eco-val S.A. SIS geben wir dieser Arbeit nun eine neue Dimension. Luxemburg ist der Standort, weil hier Finanz- und Politikzentrum Europas aufeinandertreffen, weil das Rechtssystem Sozialunternehmen aktiv fördert und weil die Wege kurz sind. eco-val wird als Société d’Impact Sociétal (SIS) gegründet, in Verantwortungseigentum, mit der klaren Verpflichtung, Gewinne ins Gemeinwohl zurückzuführen. Die AgriMetrix-Methodik wird vom Privat- ins Gemeinschaftseigentum überführt, bewusst als Open Source angelegt, sodass keine Interessengruppe sie verzerren kann.

eco-val ist zugleich das Kondensat verschiedener Energien: der Entwicklung von AgriMetrix, der Arbeiten von EVITY, der Vorleistungen einzelner Teammitglieder über die letzten zehn Jahre sowie intensiver Bemühungen um Fördermittel und Investitionen. Diese Energien werden bei Gründung als immaterielle Assets eingebracht, im Wissen, dass 1+1+1 mehr ergibt als die Summe der Teile. 

Das Team von eco-val vereint Expertise aus Landwirtschaft, Wissenschaft, Finanzwelt, Technologie und Zivilgesellschaft. Diese Vielfalt schafft die Grundlage, um komplexe Systeme ganzheitlich zu verstehen und Lösungen zu entwickeln, die Wirkung entfalten, von der agrarischen Praxis bis zur internationalen Finanzarchitektur.

Erfahrene Fachpersonen aus Forschung, Unternehmensführung, Politikberatung und nachhaltiger Wirtschaft bringen ihre Perspektiven zusammen, um die Methode weiterzuentwickeln, Datenstrukturen zu sichern und die Honorierung von Gemeinwohlleistungen in Märkten und Politik zu verankern. Dieses interdisziplinäre Fundament gibt eco-val die Stärke, Brücken zu bauen, zwischen Landwirtschaft und Finanzwelt, zwischen lokaler Praxis und internationaler Steuerung.

Warum nicht Carbon Credits?

Carbon Credits gelten vielen als der Königsweg, um Klimaschutz mit Märkten zu verbinden. Doch in Wahrheit sind sie nicht zu Ende gedacht. Sie reduzieren ökologische Leistungen auf CO₂-Bilanzen und blenden soziale, regionale und langfristige Dimensionen aus. Böden, Wasserhaushalt, Biodiversität, faire Arbeitsbedingungen oder regionale Wertschöpfung tauchen in diesen Modellen kaum auf. Häufig dienen Carbon Credits eher dazu, bestehende Geschäftsmodelle zu legitimieren, statt sie grundlegend zu verändern.

eco-val S.A. SIS setzt hier einen Kontrapunkt. Wir beschränken uns nicht auf Kompensationslogik, sondern entwickeln Impact Credits, die Natur, Klima, Wasser, soziale Leistungen und regionale Stabilität gemeinsam erfassen. Damit entsteht ein Instrument, das Gemeinwohlleistungen nicht auf einen einzigen Indikator verengt, sondern ihre Vielfalt sichtbar und handelbar macht. So wird aus einer einseitigen Klimarechnung ein ganzheitlicher Bewertungs- und Steuerungsrahmen für Gesellschaft und Märkte.

Konkrete Modelle der Honorierung

Dass dies nicht Theorie bleibt, zeigen konkrete Beispiele. Neumarkter Lammsbräu (D) setzt AgriMetrix ein und zahlt jährlich ein Prozent des Umsatzes als Gemeinwohlprämie an mehr als 180 Biolandwirte. Die Stadt Neumarkt in der Oberpfalz (D) honoriert Leistungen für Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität. In Liechtenstein läuft seit 2025 das Projekt Klimawirksame Landwirtschaft, in dem Höfe ihre Leistungen in CO₂-Speicherung, Humusaufbau und Biodiversität erfassen. In Wädenswil entsteht mit der RegioWert AG Zimmerberg ein Modell für regionale Transformation, das Bürgerkapital und öffentliche Mittel bündelt, dem Bundesauftrag Modellvorhaben Nachhaltige Raumentwicklung folgend.

Zudem entwickelt sich mit der Initiative RegioCoin ein digitales Zahlungsmittel, das regionale Wertschöpfungsketten stärkt und Landwirten eine zusätzliche Möglichkeit eröffnet, für ihre Gemeinwohlleistungen entlohnt zu werden. Damit schliesst sich der Kreis zwischen Produktion, Konsum und Finanzierung im regionalen Raum.

All diese Projekte zeigen: Die Methodik funktioniert, die Honorierung folgt und sie wirkt.

Perspektive und Relevanz

eco-val sieht seine Aufgabe darin, diese Erfahrungen zu systematisieren, zu verstetigen und international auszurollen. Unser Ziel ist es, einen anerkannten Standard für die Bewertung von Gemeinwohlleistungen zu etablieren, der von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft genutzt wird. Wir entwickeln ein Steuerungselement, das die territoriale Resilienz europäischer Länder erfasst und Vergleichbarkeit schafft. Wir re-investieren Teile unserer Gewinne direkt in Impact Reward Systeme, Bodenfruchtbarkeitsfonds oder den Kauf von Impact-Zertifikaten.

Für Stiftungen, Förderinstitutionen und Finanzakteure eröffnet eco-val damit eine neue Möglichkeit: Mittel können gezielt in messbare Gemeinwohlleistungen gelenkt werden, mit klarer Nachvollziehbarkeit der Wirkung, überprüfbarer Datenbasis und international anschlussfähigen Standards. eco-val verbindet so die Welt der Finanzierung mit der realen Leistung von Betrieben und Regionen – transparent, belastbar und zukunftsorientiert.

So entsteht eine Bewegung, die über Landwirtschaft hinausweist. eco-val ist ein Sozialunternehmen, aber mehr noch. eco-val ist eine Plattform, ein Katalysator, ein Baustein für eine Ökonomie, die dem Leben dient.

Wer sich in diesen Raum einbringen möchte – ideell, mit Netzwerken oder mit ökonomischer Kraft – ist herzlich eingeladen, diese Bewegung mitzugestalten.


Kai Isemann

Mein Wahrnehmen folgt einer unkonventionellen kognitiven Architektur, die Muster früh erkennt und Zwischenräume ernst nimmt. Dieser Blick hat mich viele Jahre durch die Welt der Grossfinanz getragen. Dort wurde er zum Brennglas und ich begriff, wo Geld entsteht, wie es sich bewegt und wen es zurücklässt. Eine Einsicht, zugleich präzise und schmerzhaft.

Heute verbinde ich dieses Begreifen mit der Arbeit im Lebendigen. Die Bewirtschaftung eines syntropischen Agroforsts gibt meinen Analysen und Projekten Boden. Die Triple Bottom Line Methodik hält sie im Gleichgewicht von Ökologie, Gesellschaft und Wirtschaft, damit Entwicklung dort entsteht, wo gesundes Leben sie trägt.


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RegioWert AG Zimmerberg: Kapital für ein zukunftsfähiges Ernährungssystem

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47.2271,8.6759

Themenbereiche

Details

Projektlaufzeit

seit 2025

Region

Zimmerberg

Ort

Wädenswil (ZH)

Auftrag

Strategische und methodische Begleitung der Entwicklung einer RegioWert AG Zimmerberg, mit dem Ziel, Wirkung, Struktur und regionale Verantwortung in Einklang zu bringen

Seilschaft

Sandra Bothe
Karin Hüppi Fankhauser
Kai Isemann
Stefan Oppliger
Orlando Scholz
Florian Peyer

Projektpartner







RegioWert AG Zimmerberg: Kapital für ein zukunftsfähiges Ernährungssystem

Zukunft entsteht dort, wo Menschen Verantwortung übernehmen und ihre Region selbst gestalten. Wandel wächst nicht aus politischen Vorgaben, sondern aus einem gesunden Boden, aus Gemeinschaften, die hinsehen und handeln. Forschung von Elinor Ostrom oder der IPBES Bericht zeigen es deutlich: Dauerhafte Lösungen beginnen lokal und werden erst später von Politik und Institutionen verstärkt.

Unsere Gegenwart macht sichtbar, wie verletzlich unsere Versorgung geworden ist. Globale Märkte schwanken, politische Konflikte nehmen zu, das Klima verändert sich schneller als viele Systeme tragen können. Wer schafft Lösungen? Aus meiner Sicht der Souverän: Menschen und Organisationen vor Ort. Unabhängig, verantwortungsvoll und ökonomisch stabil.

Der Weg

Die RegioWert AG Zimmerberg entsteht als gemeinwohlorientierte Aktiengesellschaft, deren Zweck auf die Förderung eines resilienten, ökologisch tragfähigen und sozial verantwortlichen Ernährungssystems ausgerichtet ist. Die steuerrechtliche Anerkennung der Gemeinnützigkeit wird nach der Gründung angestrebt.

Diese Struktur wird nicht von aussen aufgebaut, sondern aus der Region selbst heraus, begleitet von der ebenfalls gemeinwohlorientierten RegioWert Treuhand AG, die alle rechtlichen Grundlagen, Governance-Themen und Abklärungen vorbereitet. 

Die Idee ist einfach: Eine regionale Infrastruktur schaffen, die Betriebe entlang der gesamten Nahrungskette stärkt. Landwirtschaft, Verarbeitung, Logistik, Handel, Gastronomie und die vielen Initiativen, die heute oft nebeneinander arbeiten. Ziel ist eine Finanzierung, die regionale Leistungen stärkt und sichtbar macht, ökologisch sauber, sozial verankert, wirtschaftlich robust.

Wir bauen Schritt für Schritt eine Community auf, schaffen die juristischen Grundlagen, öffnen Zugänge zu Stiftungsgeldern, staatlichen Mitteln und privatem Kapital. Parallel entwickeln wir Werkzeuge wie eine Regionalwährung, die regionale Leistungen sichtbar macht und fair vergütet. Wir bringen kein fertiges Modell. Wir entwickeln es mit der Region, im Dialog und im echten Bedarf.

Der gesamte Prozess, von der Analyse bis zur Pilotierung, wird von AGRIDEA und Isemann Holistic Guidance fachlich begleitet. So wächst ein skalierbares Modell, das regionale Resilienz nicht behauptet, sondern messbar macht.

Das Zielbild

Eine Region, die ihre Versorgung sichern kann
Betriebe, deren Leistungen anerkannt werden
Wirtschaft, die stabil bleibt, weil sie den Menschen und dem Boden dient
Sozialer Zusammenhalt, der sich aus Verantwortung speist, nicht aus Pflicht

Von Wädenswil in die Region

Der Weg zur RegioWert Zimmerberg AG beginnt in Wädenswil und wächst von dort in die Region. Erste Schritte sind bereits gegangen, weitere folgen in einer klaren Abfolge. So entsteht ein Prozess, der bestehende Initiativen einbindet und neue Räume öffnet.

Dialogphase

Mitte 2025 fand in Wädenswil eine erste Informationsveranstaltung statt. Sie eröffnete den Dialog mit Betrieben, Institutionen und Interessierten.

Erhebungs- und Reflexionsphase

Im November 2025 beteiligen sich sieben landwirtschaftliche Betriebe an der Datenerhebung und gemeinsamen Reflexion als Grundlage für regionale Strategien.

Integrationsphase

Ab 2026 wird der Prozess auf die gesamte Region Zimmerberg ausgeweitet. Dabei werden weitere Räume geöffnet, um bestehende Initiativen stärker einzubinden.

Stabilisierungsphase

Schritt für Schritt entstehen die juristischen Strukturen, Förder- und Investitionsgelder werden kanalisiert, und eine Regionalwährung wird vorbereitet.

Ausstrahlungsphase

Parallel zum Zimmerberg wächst ein zweiter Pilot in der Region Winterthur-Wyland. Zusammen entsteht ein Netzwerk von Regionen, die voneinander lernen und gemeinsam wachsen.

Motivation und Relevanz am Beispiel Wädenswil

Für die Verwaltung

Wädenswil ist in der strategischen Position, neue Formen der Steuerung und Finanzierung im Ernährungssystem zu erproben. Die RegioWert AG ergänzt bestehende städtische Engagements in Raumplanung, Nachhaltigkeit und Ernährung durch ein unabhängiges, kooperativ getragenes Finanzierungsmodell. Sie ist anschlussfähig an Aktivitäten des FoodHub, der ZHAW, Zwibol und der Verwaltung (z. B. Ernährungstisch). Die Koordination erfolgt in enger Abstimmung mit der Stadt, u. a. über den FoodHub.

Für landwirtschaftliche Betriebe

Landwirtschaft steht unter Druck, ökonomisch, ökologisch, sozial. Die RegioWert AG bietet erstmals ein Finanzierungsinstrument, das Investitionen nicht an kurzfristiger Rendite, sondern an langfristiger Wirkung misst. Sie stärkt agrarökologische Ansätze, sichert Generationenwechsel, unterstützt neue Vermarktungslogiken und erleichtert Übergänge.

Für Wissenschaft und Forschung

Die Nähe zur Hochschule schafft einen Nährboden für ein evidenzbasiertes Pilotprojekt. Die ZHAW bringt wissenschaftliche Tiefe und partizipative Innovationskompetenz ein; die AGRIDEA begleitet die Wirksamkeit fachlich. Erkenntnisse zu Governance, Wirkungsmessung und Beteiligung fliessen in Forschung und Lehre zurück.

Für Zivilgesellschaft und Initiativen

Zwibol, Total Lokal, Ernährungstisch, Foodward, Ernährungsrat, sie alle stehen für eine lebendige Ernährungskultur. Doch es fehlt Struktur, Kapital, Sichtbarkeit. Die RegioWert AG bietet genau das; einen Schirm, unter dem Initiativen sichtbar, koordiniert und strukturell verankert werden.

Für Förderinstitutionen und Stiftungen

Die Projektarchitektur erlaubt eine zielgerichtete, messbare Wirkung von Fördermitteln. Förderinstitutionen wie die Bio-Stiftung Schweiz sind bereits beteiligt. Fördergelder fliessen nicht nur in punktuelle Projekte, sondern in eine langfristig tragfähige Struktur.

Für Investierende

Investitionen in regionale Resilienz werden möglich, nicht über Spenden, sondern über werthaltige Beteiligungen. Die RegioWert AG schafft eine neue Anlageklasse, die soziale, ökologische und ökonomische Wirkung systematisch verbindet; mit Governance, Wirkungsmessung und Verantwortungseigentum als Garant für Verbindlichkeit.

Zeitplan

1. HJ 2025

Aufbau Projektteam

2. HJ 2025 und 1. HJ 2026

Gründungsstruktur, Beteiligungsprojekte identifizieren, Kommunikation starten, Gründung vorbereiten

2. HJ 2026

Zeichnung erster Aktien durch Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Gemeinden und Stiftungen

Struktur & Aufbau

Die RegioWert AG Zimmerberg wird als gemeinwohlorientierte Organisation im Verantwortungseigentum aufgebaut. Ihr Zweck dient ausschliesslich der langfristigen Förderung eines regional verankerten, ökologisch, sozial und wirtschaftlich tragfähigen Ernährungssystems.

Die steuerrechtliche Anerkennung der Gemeinnützigkeit wird nach der Gründung beantragt. Die RegioWert Treuhand AG verantwortet die rechtliche Struktur, die Governance und alle Grundlagen, die für eine gemeinwohlorientierte Ausgestaltung notwendig sind.

Zur Messung dient die AgriMetrix-Methodik mit rund 400 Indikatoren. Sie erfassen Leistungen in Ökologie, sozialer Teilhabe und regionaler Wirtschaft. Entscheidungen folgen der Logik der Triple Bottom Line. Die Struktur entsteht iterativ mit lokalen Betrieben, Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Ein regionaler Steuerungskreis begleitet den Prozess. Die modulare Architektur erlaubt eine spätere Übertragung auf weitere Regionen der Schweiz.

Wirkung

Die Wirkung der RegioWert Zimmerberg AG reicht weit über den agrarischen Bereich hinaus:

Ökologisch werden Böden fruchtbarer, Landschaften vielfältiger, Produktionssysteme klimaresilienter
Sozial gewinnen bäuerliche Familienbetriebe an Anerkennung, regionale Ernährungskreisläufe werden gestärkt, neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land entstehen
Ökonomisch fliesst Kapital gezielt in die Region, Betriebe werden krisenfester, eine Regionalwährung stabilisiert die Versorgung und eröffnet neue Möglichkeiten für den Handel innerhalb der Gemeinschaft

So entsteht ein Modell, das lokale Praxis mit nationaler Politik (AP30+) und internationalen Innovationsräumen verbindet. Es zeigt, wie Regionen Schritt für Schritt zukunftsfähig werden können; aus sich heraus und ohne politische Vorgaben.

Mitmachen

Das Projektteam lädt Betriebe, Stiftungen, Institutionen und Menschen mit Weitsicht ein, Teil dieses Aufbruchs zu werden. Gemeinsam schaffen wir eine Region, die Resilienz nicht nur verspricht, sondern lebt. Die Region Zimmerberg gestaltet dieses Modell aktiv mit, ein Modell, das danach in weiteren Regionen wirken und Kreise ziehen darf.

Product booking - Triple Bottom Line (#8)

Vielen Dank für dein Interesse an einer RegioWert AG Wädenswil!


Kai Isemann

Mein Wahrnehmen folgt einer unkonventionellen kognitiven Architektur, die Muster früh erkennt und Zwischenräume ernst nimmt. Dieser Blick hat mich viele Jahre durch die Welt der Grossfinanz getragen. Dort wurde er zum Brennglas und ich begriff, wo Geld entsteht, wie es sich bewegt und wen es zurücklässt. Eine Einsicht, zugleich präzise und schmerzhaft.

Heute verbinde ich dieses Begreifen mit der Arbeit im Lebendigen. Die Bewirtschaftung eines syntropischen Agroforsts gibt meinen Analysen und Projekten Boden. Die Triple Bottom Line Methodik hält sie im Gleichgewicht von Ökologie, Gesellschaft und Wirtschaft, damit Entwicklung dort entsteht, wo gesundes Leben sie trägt.


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AgriMetrix: Messbar. Sichtbar. Wertvoll.

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47.4244818,9.3767173

Themenbereiche

Details

Projektlaufzeit

seit 2025

Region

Schweiz und Liechtenstein

Ort

St. Gallen (SG)

Auftrag

Übernahme und gemeinwohlorientierte Verwaltung der SAMP-Nutzungsrechte für die Schweiz und Liechtenstein, Weiterentwicklung der Methodik in Anlehnung an die AP30+, Sicherstellung eines transparenten und sicheren Datenmanagements sowie Förderung zukunftsfähiger Wertschöpfungsketten durch Schulung, Implementierung und die Vernetzung von Betrieben, Behörden und weiteren relevanten Akteuren

Seilschaft

Sandra Bothe
Mathias Forster
Christian Hiss
Kai Isemann
Sabine Kronenberg
Manuel Maas
Fide Marten
Eric Waibel
Stefan Oppliger
Jonas Rohloff
Martin Schunerits-Grantis
Susanne Sugimoto

Projektpartner




AgriMetrix – Messbar. Sichtbar. Wertvoll.

Die Landwirtschaft ist weit mehr als die Produktion von Lebensmitteln. Sie erhält die Fruchtbarkeit der Böden, fördert Biodiversität, reguliert Wasser, prägt Landschaften, schafft regionale Wertschöpfung und soziale Stabilität. Dennoch bleiben diese Gemeinwohlleistungen im Hintergrund. Weder Märkte noch Fördersysteme oder Banken erkennen sie in der nötigen Weise an. Viele Betriebe geraten dadurch trotz grossem Engagement unter Druck. Politisch steigen die Anforderungen, gesellschaftlich wachsen die Erwartungen, doch es fehlen Instrumente, um diese Leistungen sichtbar, vergleichbar und ökonomisch anschlussfähig zu machen.

Genau hier setzt AgriMetrix an! 

Die Methodik – in Deutschland als Regionalwert Leistungsrechnung bekannt – wurde über mehr als 15 Jahre aus der landwirtschaftlichen Praxis heraus entwickelt. Heute ist es ein cloudbasiertes Instrument, das ökologische, soziale und regionalökonomische Leistungen misst, bewertet und steuerbar macht.

Ein Instrument für Transparenz und Steuerung

AgriMetrix basiert auf rund 400 Indikatoren. Sie erfassen Humusbilanz, CO₂-Fussabdruck, Biodiversität, Flächenkonkurrenz und Wasserhaushalt. Zudem fliessen soziale Faktoren wie faire Löhne, Ausbildung oder Teamdiversität ein, sowie regionalökonomische Aspekte wie Resilienz, Wertschöpfung und betriebliche Stabilität.

Die Daten stammen direkt von den Betrieben und werden künftig über Schnittstellen zu Buchhaltungssoftware oder Förderplattformen automatisch ergänzt. Interaktive Dashboards übersetzen die Daten in praxisnahe Kennzahlen. Leistungen und die daraus entstehenden Wirkungen werden sichtbar, vergleichbar und gezielt steuerbar. Nachhaltigkeit wird damit ökonomisch wirksam und kann in Management, Beratung, Förderpolitik und Investitionsentscheide einfliessen.

Warum AgriMetrix einzigartig ist

Der Markt für Bewertungsinstrumente ist fragmentiert. Tools wie RISE, SMART, Cool Farm Tool oder FarmLCA fokussieren auf einzelne Bereiche wie Klima oder Biodiversität. Sie sind wertvoll, aber oft praxisfern, schwer integrierbar oder ohne Anbindung an ökonomische Steuerungssysteme.

AgriMetrix schliesst diese Lücke.

Es vereint Ökologie, Soziales und Regionalwirtschaft in einem anschlussfähigen System; für Betriebe, Behörden, Banken und Investoren. Die Methodik ist labeloffen, vergleicht konventionelle, IP- und Biolandwirtschaft und arbeitet mit gemessenen Realitäten statt ideologischen Vorannahmen. Damit entsteht eine Brücke zwischen betrieblicher Praxis und den Anforderungen von Politik und Finanzwelt.

Einbettung in die RegioWert Treuhand AG

Seit 2025 liegen die Rechte an AgriMetrix für die Schweiz und Liechtenstein bei der gemeinwohlorientierten RegioWert Treuhand AG. Sie entwickelt die Methodik weiter, sichert die Datenqualität und verankert das System in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Zugleich bildet AgriMetrix das Rückgrat der entstehenden RegioWert AGs, regionale Beteiligungsgesellschaften, die mit Bürgerkapital in zukunftsfähige Betriebe entlang der gesamten Wertschöpfungskette investieren.

AgriMetrix schafft Evidenz. RegioWert AGs stellen Kapital bereit.

So lassen sich Leistungen sichtbar machen und Finanzströme gezielt lenken. Landwirtschaft wird zur Trägerin von territorialer Resilienz und Gemeinwohl und zugleich zur Anlageklasse für Impact-Investoren, Stiftungen und Pensionskassen.

Wirkung auf allen Ebenen

Betrieblich

Datenbasierte Standortbestimmung, klare Entwicklungsfelder, Grundlagen für Beratung, Förderung, Finanzierung und Vermarktung.

Gesellschaftlich

Über RegioWert AGs werden Bürgerinnen, Gemeinden und Stiftungen zu Miteigentümern. Kapital bleibt in der Region; Verantwortung und Wertschöpfung werden geteilt.

Politisch

Evidenz für AP 2030+. Leistungen wie Biodiversität, Bodenschutz oder Ausbildung können in Förderlogiken integriert und kantonal gesteuert werden.

Ökologisch

Klima- und Bodenschutz, Biodiversität und Ressourceneffizienz werden messbar und honorierbar.

Sozial

Faire Arbeitsbedingungen, Ausbildung und ländlicher Zusammenhalt erhalten Sichtbarkeit – und Finanzierbarkeit.

Ökonomisch

Durch Lizenzerlöse, Beteiligungsmodelle und Impact-Produkte entstehen resiliente Strukturen mit langfristiger Stabilität.

Finanzierung und Geschäftsmodell

AgriMetrix finanziert sich über Jahreslizenzen für Einzelbetriebe (ab CHF 460) sowie über Gruppenmodelle für Regionen, Verbände und Verwaltungen. Zusätzliche Einnahmen entstehen durch Schulungen, Auswertungen und Beratungen. Schnittstellen sorgen für schnelle Skalierbarkeit.

Parallel entwickelt die RegioWert Treuhand AG gemeinsam mit eco-val S.A. SIS in Luxemburg ein Impact-Reward-System, das Nachhaltigkeitsleistungen über handelbare Zertifikate monetär honoriert. Zusammen mit Ecoo entsteht eine digitale RegioWert-Währung, die Gemeinwohlleistungen in regionalen Kreisläufen sichtbar macht.

Governance und Verantwortungseigentum

Die RegioWert Treuhand AG ist im Verantwortungseigentum verankert. Gewinne dürfen nur beschränkt ausgeschüttet, Vermögen im Auflösungsfall nur an gemeinnützige Organisationen übertragen werden. Die Stimmenmehrheit liegt dauerhaft bei Stewards, nicht bei Kapitalgebenden. So bleibt strukturell gesichert, dass AgriMetrix langfristig dem Gemeinwohl verpflichtet ist.

Landwirtschaft neu denken

AgriMetrix macht erstmals sichtbar, was Landwirtschaft tatsächlich leistet; für Boden, Klima, Biodiversität, Gesellschaft und regionale Ökonomie. Es schafft die Grundlage für faire Förderung, transparente Investitionen und betriebliche Weiterentwicklung. Mit den RegioWert AGs entsteht eine Infrastruktur, die Resilienz nicht nur misst, sondern auch finanziert.

So wird Landwirtschaft vom Kostenfaktor zum Zukunftsträger und Resilienz zur Anlageklasse.


Kai Isemann

Mein Wahrnehmen folgt einer unkonventionellen kognitiven Architektur, die Muster früh erkennt und Zwischenräume ernst nimmt. Dieser Blick hat mich viele Jahre durch die Welt der Grossfinanz getragen. Dort wurde er zum Brennglas und ich begriff, wo Geld entsteht, wie es sich bewegt und wen es zurücklässt. Eine Einsicht, zugleich präzise und schmerzhaft.

Heute verbinde ich dieses Begreifen mit der Arbeit im Lebendigen. Die Bewirtschaftung eines syntropischen Agroforsts gibt meinen Analysen und Projekten Boden. Die Triple Bottom Line Methodik hält sie im Gleichgewicht von Ökologie, Gesellschaft und Wirtschaft, damit Entwicklung dort entsteht, wo gesundes Leben sie trägt.


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Alpe Loasa: Regenerative Landwirtschaft, lokale Identität und neue Perspektiven

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Themenbereiche

Details

Projektlaufzeit

seit 2024

Region

Muggiotal

Ort

Breggio (TI)

Auftrag

Entwicklung und Umsetzung eines holistischen Betriebskonzepts zur Zukunftssicherung der Alpe Loasa als regional verankerter Modellbetrieb für regenerative Landwirtschaft und Permakultur

Seilschaft

Renke de Vries
Kai Isemann
Mara Ursprung
Ueli Wyler

Projektpartner


Alpe Loasa – Regenerative Landwirtschaft, lokale Identität und neue Perspektiven

Ein Tal voller Leben – ein Ort im Aufbruch

Im südlichsten Zipfel der Schweiz, im naturreichen und kulturell einzigartigen Muggiotal, liegt die Alpe Loasa – ein Ort, an dem Landwirtschaft, Natur und Gemeinschaft neu gedacht werden. Das abgeschiedene Hochtal ist geprägt von hoher Biodiversität, traditioneller Kastanienwirtschaft, sorgfältig gepflegten Trockenmauern und jahrhundertealten Wirtschaftsweisen. Hier setzen wir an – mit dem Ziel, diesen Schatz zu bewahren und gleichzeitig als regenerativen Modellbetrieb weiterzuentwickeln.

Im Auftrag des Vorstands der Genossenschaft Alpe Loasa wurde eine ganzheitliche Nachfolgeregelung angestossen und ein Betriebskonzept entworfen, das auf Permakultur, Kreislaufwirtschaft, Bildung und regionale Wertschöpfung setzt. Die Umsetzung ist getragen von einer klaren Vision, konkreten Strukturen und dem Willen, die Alpe Loasa in eine enkeltaugliche Zukunft zu führen.

Alpgeschichte und neue Perspektiven

Die Alpe Loasa selbst blickt auf eine lange Geschichte zurück. Seit dem 18. Jahrhundert wird das Land bewirtschaftet – einst als klassische Alpweide hoch über dem Tal. Im 20. Jahrhundert geriet der Hof zeitweise in Vergessenheit und verfiel beinahe, bis eine Gruppe engagierter junger Leute die Alpe 1984 wieder zum Leben erweckte. Seither wurde sie von motivierten Bewirtschafterinnen und Bewirtschaftern nach biologischen und biodynamischen Grundsätzen geführt und zu einem kleinen Pionierbetrieb im Muggiotal entwickelt.

Nun steht die Alpe Loasa erneut an einem Wendepunkt. Im Zuge des anstehenden Generationenwechsels wird seit 2024 darüber nachgedacht, wie sich der Betrieb in eine nachhaltige Zukunft führen lässt. Ein erweitertes Betriebskonzept entsteht – mit frischen externen Impulsen und im Dialog mit den noch-Eigentümern.

Das neue Betriebskonzept soll die Tradition der Alpwirtschaft mit neuen Ideen verknüpfen. Gedacht ist an eine Form der Landwirtschaft, die weit über den klassischen Bio-Betrieb hinausgeht. Humusaufbau, Permakultur-Prinzipien und geschlossene Produktionskreisläufe sind Kernbausteine dieser Vision. Mit einem ganzheitlichen Ansatz soll auf der Alpe Loasa ein Ort entstehen, der zukunftsfähige Landwirtschaft, Förderung der Biodiversität und nachhaltige Wertschöpfung vereint – und das alles mitten im (noch weitgehend natelfreien) Herzen der Alpen.

Regenerative Landwirtschaft als Leitlinie

Die zukünftige Ausrichtung der Alpe Loasa basiert auf den Prinzipien der Permakultur: ökologisch, sozial und regionalökonomisch nachhaltige Systeme, die dauerhaft tragfähig sind. Ziel ist es, die natürlichen Ressourcen zu regenerieren, die Biodiversität zu fördern und gesunde, lokal verankerte Lebensmittelsysteme zu etablieren.

Der fruchtbare Boden – krümelig, dunkel und vital – bietet ideale Voraussetzungen für den Umbau. Geplant ist eine Diversifizierung über die klassische Heuwirtschaft hinaus: mit Gemüse, Obst, Beeren, Nüssen, Kräutern und Spezialkulturen wie Safran oder Trüffel (der Bodenwert legt dies nahe). Zwei Agroforststreifen entlang der Höhenlinien sollen der Bodenerosion vorbeugen, die Produktivität steigern und gleichzeitig ökologische Vielfalt fördern.

Die Tierhaltung bleibt zentral: Ziegen, Schafe, Hühner, Laufenten und Maultiere übernehmen Aufgaben im Ökosystem – von der Landschaftspflege bis zum Transport. Der Ansatz folgt dem Prinzip der funktionalen Integration: Jedes Element dient mehreren Zwecken.

Regionale Wertschöpfung durch Vielfalt und Verarbeitung

Die Alpe Loasa soll nicht nur produzieren, sondern auch verarbeiten – vor Ort, mit lokalen Kreisläufen und in hoher Qualität. Durch die Kombination aus Mischkulturen, Agroforst und Direktverarbeitung entstehen vielfältige Produkte mit regionalem Charakter. Die Nutzung des Flächencodes für kleinräumige Mischkulturen (725) und die Anrechnung zusätzlicher SAK (Standardarbeitskraft) durch Weiterverarbeitung vor Ort schaffen eine solide wirtschaftliche Grundlage.

Das Ziel: Ab dem fünften Jahr soll eine stabile Überschussproduktion erzielt werden, die regionale Märkte versorgt und neue Einkommensquellen erschliesst – ganz im Sinne einer resilienten, standortangepassten Landwirtschaft.

Finanzierung über gemeinwohlorientierte GmbH und regionale Eigentümerschaft

Zur Umsetzung ist die Gründung einer dem Gemeinwohl verpflichteten GmbH vorgesehen: Bürgerinnen, Stiftungen und institutionelle Partner aus der Region können sich daran beteiligen und so Anteile an Boden und Infrastruktur übernehmen. Damit bleibt die Alpe langfristig gemeinwohlorientiert gesichert und erhält den notwendigen Handlungsspielraum für Investitionen in Bodenaufbau, Bildung und Verarbeitung.

Zentral ist dabei die regionale Verankerung der künftigen Eigentümerschaft. Die bisherige Führung aus dem Aargau hat gezeigt, dass geographische und kulturelle Distanz für den Betrieb nicht förderlich sind. Sprache, Mentalität und der tägliche Austausch mit Nachbarn, Handwerkern, Behörden und Partnerbetrieben benötigen eine regionale Anbindung. Nur so kann eine tragfähige Zukunft aufgebaut werden, die nicht nur ökologisch, sondern auch sozial stimmig ist.

Kulturelles Erbe trifft Lernort der Zukunft

Die Alpe Loasa liegt mitten in einer Kulturlandschaft, die von Generationen geprägt wurde. Historische Strukturen wie die Nevèra, ein Eiskeller aus Trockenmauerwerk, erinnern an frühere Zeiten der Selbstversorgung. Solche Bauwerke sollen erhalten und mit neuem Leben gefüllt werden – etwa als Lernorte für traditionelle Techniken, Klimawissen oder Ernährungsgeschichte.

Geplant ist ausserdem ein sanfter Ausbau der Infrastruktur für Bildungsformate, Praktika, Retreats und kleine Veranstaltungen. Die Loasa soll nicht nur produzieren, sondern auch inspirieren – als Begegnungsort für Menschen, die lernen, regenerieren oder sich vernetzen wollen.

Lokale Kooperationen als Schlüssel zum Erfolg

Das künftige Konzept der Alpe Loasa setzt auf starke Partnerschaften mit landwirtschaftlichen Betrieben, Bildungsinstitutionen, sozialen Einrichtungen, lokalen Initiativen und Gemeinden. Kooperationen vor Ort sind essenziell – sie sichern Akzeptanz, ermöglichen Synergien und schaffen neue Perspektiven für die Region. Die Alpe Loasa versteht sich dabei nicht als Solitär, sondern als Teil eines lebendigen Netzwerks für regionale Resilienz und Erneuerung.

Frühzeitig denken – die Zukunft beginnt jetzt

Die Loasa steht exemplarisch für viele landwirtschaftliche Betriebe im Alpenraum, die sich in einer Übergangsphase befinden. Gerade in strukturschwachen oder abgelegenen Regionen ist es entscheidend, Nachfolgeregelungen frühzeitig zu denken und externe Perspektiven einzubinden.

Landwirtinnen und Landwirte, die den Wunsch verspüren, ihr Lebenswerk in zukunftsfähige Bahnen zu lenken, ohne dabei ihre Wurzeln zu verlieren, lade ich ein, ins Gespräch zu kommen. Ein ehrlicher Blick von aussen kann oft den Horizont erweitern und neue Möglichkeiten sichtbar machen.


Kai Isemann

Mein Wahrnehmen folgt einer unkonventionellen kognitiven Architektur, die Muster früh erkennt und Zwischenräume ernst nimmt. Dieser Blick hat mich viele Jahre durch die Welt der Grossfinanz getragen. Dort wurde er zum Brennglas und ich begriff, wo Geld entsteht, wie es sich bewegt und wen es zurücklässt. Eine Einsicht, zugleich präzise und schmerzhaft.

Heute verbinde ich dieses Begreifen mit der Arbeit im Lebendigen. Die Bewirtschaftung eines syntropischen Agroforsts gibt meinen Analysen und Projekten Boden. Die Triple Bottom Line Methodik hält sie im Gleichgewicht von Ökologie, Gesellschaft und Wirtschaft, damit Entwicklung dort entsteht, wo gesundes Leben sie trägt.


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RegioWert Treuhand AG: Resilienz sichtbar und finanzierbar machen

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47.4244818,9.3767173

Themenbereiche

Details

Projektlaufzeit

seit 2024

Region

Schweiz

Ort

St. Gallen (SG)

Auftrag

Erwerb der exklusiven Nutzungsrechte von AgriMetrix für die Schweiz und Liechtenstein, Gründung der RegioWert Treuhand AG, sowie Entwicklung und Skalierung von AgriMetrix und des Social-Franchise-Modells der RegioWert AGs zur Stärkung agrarischer und regionalökonomischer Resilienz nach dem Prinzip der Triple Bottom Line

Seilschaft

Sandra Bothe
Mathias Forster
Christian Hiss
Kai Isemann
Stefan Oppliger
Bruno Stadelmann

Projektpartner





RegioWert Treuhand AG: Resilienz sichtbar und finanzierbar machen

Die RegioWert Treuhand AG entwickelt die Infrastruktur für eine zukunftsfähige und resiliente Ernährungswirtschaft in der Schweiz und in Liechtenstein. Ihr Auftrag ist klar: die ökologischen, sozialen und regionalökonomischen Leistungen der Landwirtschaft sichtbar, steuerbar und finanzierbar zu machen. Zwei zentrale Instrumente bilden das Fundament. 

AgriMetrix

AgriMetrix ist ein umfassendes digitales Bewertungssystem für Leistungen und Resilienz im Agrarsektor.

RegioWert AGs

Die RegioWert AG ist ein Social-Franchise-Modell, das Bürgerkapital in regionale Strukturen lenkt und die Resilienz ganzer Wertschöpfungsketten stärkt.

Gemeinsam schaffen sie Transparenz, Vertrauen und eine neue Finanzarchitektur, die nicht auf kurzfristige Rendite, sondern auf langfristige agrarische und regionale Zukunftsfähigkeit ausgerichtet ist.

Ausgangslage: Erwartungen ohne Werkzeuge

Die Landwirtschaft trägt eine mehrfache Verantwortung: Ernährungssicherheit gewährleisten, Klima- und Bodenschutz sicherstellen, Biodiversität fördern, faire Arbeitsbedingungen schaffen und gleichzeitig wirtschaftlich stabil bleiben. Viele Betriebe erfüllen diese Aufgaben bereits heute, doch ihre Leistungen bleiben unsichtbar und erhalten ökonomisch kaum Anerkennung.

Die Agrarpolitik 2030+ fordert eine wirkungsorientierte Förderlogik. Doch Wirkung entsteht nicht von selbst. Sie ist immer das Ergebnis einer vorausgehenden Leistung. Genau hier fehlen bislang die Instrumente. Die RegioWert Treuhand AG schliesst diese Lücke, indem sie eine belastbare Leistungsdatengrundlage mit regionalen Finanzierungsstrukturen verbindet und Resilienz sowohl mess- wie finanzierbar macht.

AgriMetrix: Daten als Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit

AgriMetrix erfasst rund 400 Indikatoren, welche die drei Dimensionen Ökologie, Soziales und Regionalökonomie operationalisieren, ergänzt durch spezifische Resilienzfaktoren wie Humusaufbau, Diversifizierung, Wasserhaushalt oder Generationenfolge.

Die Plattform übersetzt diese Daten in interaktive Dashboards und praxisnahe Kennzahlen. Leistungen und Resilienzpotenziale werden sichtbar und steuerbar, und anschlussfähig für die Vorgaben der AP30+.

Für Betriebe bedeutet dies eine klare Standortbestimmung und die Möglichkeit, Förderung, Finanzierung und Zukunftssicherheit auf einer soliden Grundlage zu planen. Politik und Verwaltung erhalten eine Evidenzbasis für resilienzorientierte Programme und Subventionen. Investoren finden Transparenz für langfristige Engagements, die Gesellschaft nachvollziehbare Beiträge zu Klima, Boden, Biodiversität und sozialem Zusammenhalt.

AgriMetrix ersetzt ideologische Debatten durch belastbare Daten und etabliert Resilienz als strategische Kennzahl.

RegioWert AGs: Bürgerkapital für regionale Resilienz

Während AgriMetrix Transparenz schafft, machen die RegioWert AGs agrarische Leistungen und Resilienz finanzierbar. Sie investieren als regionale Aktiengesellschaften in zukunftsfähige Unternehmungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, vom landwirtschaftlichen Betrieb über die Verarbeitung bis zur Vermarktung.

Bürgerinnen, Gemeinden, KMUs und Stiftungen können sich beteiligen und so Mitverantwortung für ihre Ernährungswirtschaft übernehmen. Kapital bleibt in der Region, Wertschöpfung und Verantwortung werden geteilt. Gewinne fliessen nicht in kurzfristige Ausschüttungen, sondern in die langfristige Stärkung regionaler Resilienz.

Die RegioWert Treuhand AG begleitet diese Entwicklung als Franchise-Geberin. Sie stellt rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen bereit und sorgt dafür, dass Governance, Qualitätssicherung und resilienzorientierte Investitionslogik in allen RegioWert AGs gewährleistet bleiben.

Das Social-Franchise-System bietet ein standardisiertes Instrumentarium: rechtliche und finanzielle Vorlagen, IT-Infrastruktur, Marke, Schulungen, Kommunikationswerkzeuge und strategisches Resilienz-Controlling über AgriMetrix. So entstehen regionale Strukturen, die eigenständig handeln aber national und durch die enge Verwebung mit dem eco-val-Verbund koordiniert sind.

Vom Messwert zur Anlageklasse

In der Kombination von AgriMetrix und den RegioWert AGs wird Resilienz zur Anlageklasse. AgriMetrix liefert die Evidenz für betriebliche und regionale Zukunftsfähigkeit. Die RegioWert AGs übersetzen diese Evidenz in eine Finanzarchitektur, die Bürgerkapital gezielt in resilienzstärkende Strukturen lenkt.

Ergänzend entwickeln die RegioWert Treuhand AG und eco-val S.A. SIS ein Impact-Reward-System sowie eine digitale Regionalwährung (analog ecoo). Nachhaltigkeitsleistungen werden so handelbar und in neue Märkte integrierbar. Landwirtschaft wandelt sich vom vermeintlichen Kostenfaktor zum Träger agrarischer und regionalökonomischer Stabilität.

Wirkung auf allen Ebenen

Betrieblich

Datenbasierte Standortbestimmung, klare Entwicklungsfelder, langfristige Planungssicherheit und gezielte betriebliche Weiterentwicklung

Gesellschaftlich

Bürger, Gemeinden und Stiftungen beteiligen sich aktiv an ihrer Ernährungswirtschaft; Kapital und Verantwortung bleiben vor Ort

Politisch

Belastbare Nachweise für AP30+ und kantonale Programme schaffen eine evidenzbasierte Grundlage für Förderentscheide

Ökologisch

Klima- und Bodenschutz, Biodiversität und Ressourceneffizienz werden sichtbar, steuerbar und honorierbar

Sozial

Faire Arbeitsbedingungen, Ausbildung und Generationenfolge werden messbar und finanziell absicherbar

Ökonomisch

Lizenzerlöse, Bürgerkapital und Impact-Produkte bilden eine stabile Finanzarchitektur, die regionale Resilienz stärkt

Werde Teil der Bewegung!

Unterstütze die RegioWert Treuhand AG dabei, agrarische und regionale Resilienz sichtbar und finanzierbar zu machen, ob fördernd, investierend oder mitgestaltend. Dein Engagement stärkt Betriebe, Regionen und das Gemeinwohl. Gemeinsam schaffen wir die Grundlage für eine tragfähige Ernährung in der Schweiz.


Kai Isemann

Mein Wahrnehmen folgt einer unkonventionellen kognitiven Architektur, die Muster früh erkennt und Zwischenräume ernst nimmt. Dieser Blick hat mich viele Jahre durch die Welt der Grossfinanz getragen. Dort wurde er zum Brennglas und ich begriff, wo Geld entsteht, wie es sich bewegt und wen es zurücklässt. Eine Einsicht, zugleich präzise und schmerzhaft.

Heute verbinde ich dieses Begreifen mit der Arbeit im Lebendigen. Die Bewirtschaftung eines syntropischen Agroforsts gibt meinen Analysen und Projekten Boden. Die Triple Bottom Line Methodik hält sie im Gleichgewicht von Ökologie, Gesellschaft und Wirtschaft, damit Entwicklung dort entsteht, wo gesundes Leben sie trägt.


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Ursaat.ch: Genussvoll gesund essen

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47.2507,8.8141

Themenbereiche

Details

Projektlaufzeit

seit 2022

Region

Schweiz

Ort

Wolfhausen (ZH)

Auftrag

Pflege, Vermehrung und Veredelung genetisch nicht veränderter Getreide-, Obst- und Gemüsesorten, langfristige Sicherstellung der Sorten in Verantwortungseigentum, sowie die Weitergabe von Wissen und Erfahrung an Produzenten, Veredler und den Markt

Seilschaft

Ursula Fawer
Stefan Griesser
Kai Isemann
Hanspeter Saxer

Projektpartner



Ursaat.ch: Genussvoll gesund essen

Ursaat.ch ist ein gemeinwohlorientierter Verein, der sich der Bewahrung und Wiederbelebung ursprünglicher Getreidesorten widmet. Ziel ist es, den genetischen Reichtum alter Kulturpflanzen zu erhalten und gleichzeitig eine Ernährungsweise zu fördern, die bekömmlich, nährstoffreich und genussvoll ist.

Im Mittelpunkt stehen Sorten wie Huron oder Rotkorn, Getreide, die über Jahrtausende Menschen ernährt haben, bevor industrielle Züchtungen Geschmack, Bekömmlichkeit und Vielfalt verdrängten.

Warum Urgetreide?

Von den weltweit über 50’000 Getreidesorten finden heute nur wenige Eingang in unsere Ernährung. Moderne Hochleistungssorten wurden gezielt auf Ertrag, Verarbeitungseigenschaften und Uniformität gezüchtet, oft auf Kosten von Nährstoffdichte, genetischer Stabilität und Verträglichkeit.

Der Verein Ursaat.ch setzt hier an. Er arbeitet mit Sorten, die nicht auf industrielle Anforderungen hin verändert, sondern in ihrer ursprünglichen Form erhalten worden sind. Diese Urgetreide zeichnen sich aus durch:

eine natürliche, einfachere Proteinzusammensetzung
anders strukturierten Glutenformen
eine höhere Konzentration an Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen
eine grosse genetische Vielfalt und Robustheit gegenüber Klima und Krankheiten

Wissenschaftliche Erkenntnisse, etwa aus dem Umfeld von Prof. Detlef Schuppan von der Universität Trier, zeigen, dass Weizensensitivität oft nicht auf Gluten zurückgeht, sondern auf Proteine, die durch moderne Züchtungen entstanden sind. Diese kommen in ursprünglichen Sorten kaum vor.

Der Ursprung: Ein Lebenswerk für die Vielfalt

Der Landwirt und Züchter Hanspeter Saxer sammelt und bewahrt seit Jahrzehnten alte Getreidesorten. Nicht aus Romantik, sondern aus fachlicher Überzeugung. Seine Arbeit hat einen genetischen Schatz entstehen lassen, der heute dringender gebraucht wird denn je: für gesunde Ernährung, widerstandsfähige Landwirtschaft und echte Vielfalt.

Der Verein Ursaat.ch wurde gegründet, um dieses Lebenswerk zu sichern, dauerhaft zu strukturieren und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Vom Saatgut bis zur fertigen Pasta, kompromisslos in jeder Phase

Ursaat.ch hat ein einfaches Ziel: Das ursprüngliche Korn soll unverfälscht auf dem Teller ankommen. Deshalb übernimmt der Verein Verantwortung entlang des gesamten Wegs:

Sortenerhalt und Vermehrung
schonende Verarbeitung der Körner, ohne industrielle Zusätze
eigene Pastaproduktion, um die Qualität von Anfang bis Ende sicherzustellen

So bleibt erhalten, was Urgetreide auszeichnet: echter Geschmack, natürliche Inhaltsstoffe und eine bemerkenswerte Bekömmlichkeit, die viele Menschen schon nach wenigen Bissen spüren.

Bis der eigene Webshop online ist, sind Ursaat.ch-Produkte exklusiv bei Ortimo Rapperswil und im Hofladen von Wyler’s Biohof & Waldgarten in Wolfhausen erhältlich.

Genuss, der gut tut weil er echt ist

Wer Pasta aus Huron, Emmer oder Einkorn probiert, entdeckt eine andere Welt des Geschmacks: nussig, dicht, lebendig. Viele, die auf modernen Weizen empfindlich reagieren, erleben diese Produkte als wohltuend, ohne Müdigkeit, ohne Schwere, ohne Beschwerden.

Ursaat.ch steht damit nicht nur für Biodiversität, sondern für eine Rückbesinnung auf eine Art des Essens, die gesund, einfach und sinnlich zugleich ist. Eine Ernährung, die Respekt vor dem Korn hat und dem Körper gut tut. Eine Ernährung, die verbindet, was zu lange getrennt war: Geschmack, Gesundheit und Verantwortung.

Ein neuer Alltag mit altem Korn

Immer mehr Bäcker, Manufakturen, Köche und Privatpersonen entdecken das Potenzial dieser alten Sorten. Nicht als Trend, sondern aus Erfahrung. Sie schmecken besser, sie tun gut und sie machen die Landwirtschaft unabhängiger und vielfältiger.

Der Verein Ursaat.ch möchte diesen Weg für Menschen, die bewusster essen wollen weiter öffnen; für Landwirte, die Vielfalt anbauen möchten und für eine Ernährungsweise, die Zukunft hat, weil sie ihren Ursprung kennt.


Kai Isemann

Mein Wahrnehmen folgt einer unkonventionellen kognitiven Architektur, die Muster früh erkennt und Zwischenräume ernst nimmt. Dieser Blick hat mich viele Jahre durch die Welt der Grossfinanz getragen. Dort wurde er zum Brennglas und ich begriff, wo Geld entsteht, wie es sich bewegt und wen es zurücklässt. Eine Einsicht, zugleich präzise und schmerzhaft.

Heute verbinde ich dieses Begreifen mit der Arbeit im Lebendigen. Die Bewirtschaftung eines syntropischen Agroforsts gibt meinen Analysen und Projekten Boden. Die Triple Bottom Line Methodik hält sie im Gleichgewicht von Ökologie, Gesellschaft und Wirtschaft, damit Entwicklung dort entsteht, wo gesundes Leben sie trägt.


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