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Schlagwort: Neurodiversität

Impulse aus der Randzone 29.11.2023

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Hallo liebe Leserin und lieber Leser,

Einem mehrjährigen, heftigen Sturm folgend, stehe ich nicht nur wieder stabil im Wind, ich erlebe eine ganz eigene Renaissance, eine Reise zu tiefgreifender Erkenntnis, zu geerdeter Wahrhaftigkeit und zu unsagbarer Freude.

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, nichts zu verlieren zu haben, meinte Janis Joplin.

Ich lerne viel – über mich selbst und über die Gesellschaft, die mich umgibt. Daher zuallererst, Danke! Danke für all die Narben, die mit das Leben beigebracht hat und bestimmt noch beibringen wird. Sie stärken mich. Danke für all die Schlüsselmomente und Menschen, die sich mir in all ihren Facetten offenbaren. Sie lehren mich. Und Danke für das Geschenk, aus der Randzone heraus und für ebendiese wirken zu dürfen. Dort, in der Randzone, beginnt Veränderung. Und dort fühle ich mich wohl.

Einige dieser Erkenntnisse, nennen wir sie «Impulse aus der Randzone», möchte ich mit meiner Nachricht heute gerne teilen.

Es ist nie zu spät, das zu werden, was wir hätten sein können. (George Eliot)

Vertraue auf deine innere Stimme, deine Impulse! Eigentlich immer; und ganz besonders, wenn die «dir meisten Menschen» etwas einreden wollen, das diesen intrinsischen Impulsen widerspricht. Es sind nicht unmittelbar die Menschen, die dir widersprechen, es ist der Organismus, den wir uns geschaffen haben. Dieser hat sein Eigenleben und eine Zielsetzung, die tatsächlich mit dem Werteverständnis der «meisten Menschen» nicht viel zu tun hat.

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Der beste Weg, um etwas zu erreichen, ist aufzuhören, darüber nachzudenken und anzufangen. (Walt Disney) 

Komm’ ins Tun. Heute. Lerne und wachse im Prozess. Warte nicht. Wir alle befinden uns auf einer ganz eigenen, einzigartigen Reise, also vergleichen wir uns besser nicht zu sehr mit anderen und vertrauen auf unsere eigenen Fähigkeiten, Erfahrungen und Sensoren. Dieser erste Schritt ist dann wohl meist auch der schwierigste. Aber: Wenn du erst einmal begonnen hast, wirst du feststellen, dass sich der Rest fast wie von selbst ergibt (und eben meist erst dann); ganz ähnlich wie wenn wir vom Feldweg durch die Wildsträucher in einen dichten Wald eintauchen. Mit einem einzigen Schritt eröffnet sich plötzlich ein völlig neues Bild, eine neue Welt. Und nichts Schlimmes wird passieren.

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Es gibt keine ökonomischere Energie als eine ökologische. (Hans-Peter Schwöbel)

Die Art und Weise, wie wir unser Geld investieren, hat erheblichen Einfluss auf die Welt. In unserem gesellschaftlichen Raum haben wir die ökonomische Energie allem anderen vorangestellt, obschon sie nur eine von vielen Energien ist, die unser Leben beeinflussen. In einer Zeit, in der bereits viele geltende Regelwerke im Bereich der Finanzanlagen als Greenwashing entlarvt wurden oder bald entlarvt werden, ist es wichtiger denn je, andere Wege zu gehen, neue Werkzeuge zu entwickeln, alternative Ansätze zu finden. Was liegt näher, als unseren innersten Werte auch als Leitfaden für finanzielle Entscheidungen zu verwenden und uns bewusst für verantwortungsvolle Investitionen einzusetzen?

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Während der letzten sechs Jahre kamen meine Impulse mehrheitlich aus dem Raum der Stiftung WeContribute, die ich 2017 gegründet hatte. Mein Ansinnen war es, die ökonomische Energie, mit der meine Arbeit in der Entwicklung und Umsetzung von Lösungen für exponierte Landflecken oder brachliegende Baudenkmäler gewürdigt wurde, dem Gemeinwohl zuzuführen. Die Stiftung WeContribute, wie auch meine Firma, die 1618 AG, sind inzwischen Geschichte. Sie haben ihren Zweck erfüllt und waren Katalysator für viel Gutes, wie ich meine.

Seit meiner letzten Meldung sind einige Monate vergangen und viel ist geschehen. Was ich 2017 als Impuls vor mir sah, ist nun manifestiert, nicht „by design“ (es war anders gedacht), eher „by desaster“. Dafür umso wahrhaftiger. Drei Themen sind mir besonders wichtig:

Triple Bottom Line Association

Triple Bottom Line© ist ein Rahmenwerk, welches das traditionelle Konzept der Erfolgsmessung erweitert, um neben der finanziellen Leistung auch ökologische und soziale Überlegungen einzubeziehen. Es zielt darauf ab, die Auswirkungen einer Organisation oder eines Projekts in drei Dimensionen zu messen: Ökologie, Soziales und Ökonomie. Ziel des von Dr. Oliver Fink und mir entwickelten Triple Bottom Line©-Assessmentprozesses ist es, ein zukunftsorientiertes Instrument zur Nachhaltigkeitsbewertung zu liefern und das Verständnis dieser Bewertung auf eine neue Interpretation von Nachhaltigkeit zu lenken.

Einer mehr als zweijährigen Aufbauphase (mit viel Höhen und Tiefen) folgend, wurden nun sämtliche Rechte und Lizenzen an die Triple Bottom Line Association abgetreten, womit die Vision im Sinne des Gemeinwohls weiterentwickelt und nach soziokratischem Modell vorangetrieben werden kann.

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Verein ReKuLa – Regenerative Kulturlandschaften

Anfang November war es soweit: Gründungsakt des Vereins ReKuLa – Regenerative Kulturlandschaften!

Die Vision: Ein Morgen, in dem wir Menschen uns als Teil der Natur verstehen. Aus diesem neuen Verhältnis entstehen vielfältige Beziehungen und biodiverse, produktive, ästhetische sowie resistente Landschaften.

Die Mission: Die sozialökologische Transformation katalysieren und eine Welt gestalten, in der die Landwirtschaft zur Regeneration des Bodens beiträgt, die Biodiversität fördert, das Tier- und Menschenwohl verbessert, soziale Teilhabe ermöglicht und effektive Massnahmen gegen die Klimakrise ergreift.

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Wyler’s Biohof & Waldgarten

Meinem Permakultur-Design-Grundkurs im Sommer 2020 und der Arbeit auf verschiedenen Landwirtschaftsbetrieben folgend, habe ich mich auf die Entwicklung ganzheitlicher und strategischer Ansätze für die Landwirtschaft und für urbane Räume spezialisiert und helfe Betrieben, komplexe Herausforderungen zu bewältigen und innovative Lösungen zu finden. Besonders kleinteilige Hofstrukturen und die Implementierung des 2019 eingeführten landwirtschaftlichen Flächencodes 725 (Mischkulturen), haben es mir angetan.

Dass ich neben vielen anderen Betrieben den Wyler Biohof in Wolfhausen, meinen direkten Nachbarn, bei dieser Transformation begleiten darf, sehe ich als grosses Geschenk! Somit habe ich seit diesem Sommer ein neues (zusätzliches) Wirkungsfeld und arbeite als Betriebsleiter für Wyler’s Waldgarten – mit nackten Füssen im Boden, geerdet, und das ist gut so.

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Zum Schluss für heute spanne ich den Bogen zurück zu meinem einleitenden Satz und zu Schlüsselmomenten im Leben. Einer meiner Schlüssel wird gemeinhin als ADHS/Asperger-Autismus-Dynamik bezeichnet.

Krank. Oder einfach nur vielfältig?

In der psychologischen Analyse werden Menschen oft mit der Mehrheit, den «meisten Menschen» verglichen und bei Abweichung als «krank» bezeichnet. Menschen im Autismus-Spektrum (und das Umfeld derer) sind oft bereits soweit konditioniert, dass sie sich nach einer offiziellen Diagnose sehnen, um endlich wenigstens irgendwo dazuzugehören. Doch was wäre, wenn wir diese Sichtweise für einmal in Frage stellen und stattdessen die einzigartigen Fähigkeiten und Perspektiven von Menschen aus der Randzone als wertvolle Bereicherung für unsere Gesellschaft betrachten?

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Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit! Melde dich gerne mit Fragen und/oder Anregungen.

Herzlichst, Kai


Kai Isemann

Ursprünglich aus der Finanzwelt kommend, bin ich seit 2012 als Unternehmer und Mentor tätig. Für Menschen, die sich ihrer Verantwortung für die ökonomische Energie bewusst sind, die sie verwalten, orchestriere ich seit mehr als einem Jahrzehnt Lösungen, wie sie diese Energie dem Reversed Triple Bottom Line Modell für eine nachhaltige Entwicklung entsprechend investieren können.

1) Ist es gut für die Umwelt?
2) Ist es gut für die direkt und indirekt Beteiligten?
3) Ist es gut für die Ökonomie unserer Wertegemeinschaft?

Und zwar in dieser Reihenfolge!


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Weitere Impulse aus meinem Universum

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Die Welt der mehrdimensionalen Transformation 

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Ob in individuellen Impuls-Coachings oder der Projekt- und Organisationsentwicklung, ich bin oft derjenige, der gerufen wird, um festgefahrene Situationen wieder in Bewegung zu versetzen. Ich bringe neue Impulse, lege bisher ungedachte Verknüpfungen dar und webe Netzwerke, mache Zahlen verständlich und beschaffe Fürsprache und Fördermittel. Doch diese Tätigkeiten sind komplex und verlangen ein hohes Mass an Vertrauen und Geduld von meinen Mandantinnen und Mandanten. 

Meine Empfehlungen erscheinen oft als eine Art Liste, aus der man sich die angenehmen Themen heraussucht und die unbequemen beiseite lässt. Doch diese Herangehensweise kann fatal sein. Denn diese Impulse sind eng miteinander verwoben, wie die Steine eines Rundbogens. Lässt man nur einen aus, hält der gesamte Bau nicht. 

Die Psychologie meint, dass ich wohl mit einem ADHS/Asperger-Autismus-dynamischen Wesen ausgestattet bin und die Welt anders sehe, als die meisten Menschen. Nun, ich kenne mich nur so, wie ich bin und kann mir nicht vorstellen, wie es ist, nicht mehrere aktive Bewusstseinskanäle und hochaktive Sensoren gleichzeitig bedienen zu müssen/dürfen. Manchmal ist es ein Geschenk, manchmal doch eher eine Bürde, weil abstellen geht nicht. 

Mir zeigt sich die Welt auf eine Weise, die ich oft nicht in Worte fassen kann. Doch diese (andere) Art des Verstehens ermöglicht es mir, Lösungen zu sehen, wo andere nur Probleme finden. Ein Spaziergang wird es selten, eher eine kräftezehrende Trekkingtour. Doch, wer mir vertraut und die Geduld hat, mit mir diesen Weg zu gehen, wird reich belohnt. 

Ich selbst befinde mich hier jeweils in einer ganz eigenen Lernschlaufe und muss mich immer wieder auf’s Neue hinterfragen, wo meine Grenzen in Bezug auf Vertrauen und Geduld sind und wie weit ich meine hohe Frequenz drosseln kann, bis sie im Gleichklang mit meinem Gegenüber schlägt, in Harmonie. Nur dann verstehen wir einander.

Ich lade dich ein, dich auf mich einzulassen. Wo auch immer der Schuh drückt, lass es uns gemeinsam betrachten und Lösungen finden, die weit über das Offensichtliche hinausgehen.  

In der Komplexität liegt die Schönheit – und in der Geduld die Belohnung.


Kai Isemann

Ursprünglich aus der Finanzwelt kommend, bin ich seit 2012 als Unternehmer und Mentor tätig. Für Menschen, die sich ihrer Verantwortung für die ökonomische Energie bewusst sind, die sie verwalten, orchestriere ich seit mehr als einem Jahrzehnt Lösungen, wie sie diese Energie dem Reversed Triple Bottom Line Modell für eine nachhaltige Entwicklung entsprechend investieren können.

1) Ist es gut für die Umwelt?
2) Ist es gut für die direkt und indirekt Beteiligten?
3) Ist es gut für die Ökonomie unserer Wertegemeinschaft?

Und zwar in dieser Reihenfolge!


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Krank? Oder einfach nur vielfältig?

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In der psychologischen Analyse werden Menschen gerne mit der Mehrheit, den “meisten Menschen” verglichen und bei Abweichung dann als “krank” bezeichnet. Menschen aus dem Autismus-Spektrum beispielsweise (und das Umfeld derer) sind oft bereis soweit konditioniert, dass sie sich nach einer offiziellen Diagnose sehnen, um endlich wenigstens irgendwo dazuzugehören.

Doch was wäre, wenn wir diese Sichtweise einmal in Frage stellen und stattdessen die einzigartigen Fähigkeiten und Perspektiven von Menschen aus dem Spektrum als wertvolle Bereicherung für unsere Gesellschaft betrachten? Ich möchte hier gerne den Fokus von der Erniedrigung hin zu einer positiven Sichtweise auf die Vielfalt des menschlichen Spektrums lenken. Warum? Seit diesem Jahr bin ich offiziell ein “Late Diagnosed”. Die Psychologie meint also, dass mein Wesen in einer ADHS/Asperger-Autismus-Dynamik zuhause ist und dass das bisher nicht aufgefallen ist, weil ich mich halt irgendwie arrangiert habe. Der Umgang hiermit, gesellschaftlich und psychologisch, ist tragisch. Es wird auf pharmazeutische Lösungen verwiesen und viel Mitleid ausgesprochen.

Die Definition von “Normalität” basiert oft auf einer sehr begrenzten Sichtweise, die nicht die gesamte Bandbreite menschlicher Erfahrungen und Potenziale berücksichtigt. Menschen im Autismus-Spektrum haben einzigartige Fähigkeiten und Perspektiven, die durchaus von Vorteil sein können. Nur weil deren Re-/Aktionen nicht unmittelbar von der Masse verstanden wird, wird sie abgelehnt. Es wird gar nicht erst der Versuch einer Übersetzung unternommen. Statt diese überdurchschnittliche Sensorik als “abweichend”, gar krank, zu betrachten, sollten wir ihre Einzigartigkeit als Bereicherung erkennen.

Menschen im Autismus-Spektrum sind oft empfindlicher gegenüber bestimmten Reizen und sensorischen Eindrücken. Anstatt dies als Schwäche oder Einschränkung zu betrachten, sollten wir die “Trigger” als eine Art Frühwarnsystem sehen. Indem wir auf spezifische Reize empfindlicher reagieren, könnten wir möglicherweise Hinweise auf zukünftige Herausforderungen oder Veränderungen in der Gesellschaft geben. Und dies könnte einen positiven Einfluss auf die Entwicklung eben dieser, unserer Gesellschaft haben. Dazu, was hätte die Gesellschaft tatsächlich zu verlieren, wenn einmal der Versuch unternommen werden würde?

Statt Menschen aus dem Autismus-Spektrum als “krank” zu stigmatisieren, sollten wir sie ermutigen, ihre eigenen Stärken zu erkennen und zu nutzen, so wie das die “meisten Menschen” auch tun. Durch Selbstakzeptanz und Empowerment können sie ihre Potenziale ausschöpfen und erfolgreich in der Gesellschaft agieren. Es ist wichtig, dass wir ihnen die nötige Unterstützung bieten, um ihre einzigartigen Talente zu entwickeln und einzusetzen.

Indem wir den Fokus von der Krankheitsperspektive hin zur Vielfalt des menschlichen Spektrums verschieben, können wir zu einer inklusiveren und respektvolleren Gesellschaft beitragen. Menschen im Autismus-Spektrum sind keine “kranken” Individuen, sondern wertvolle Frühwarnsysteme und ein integraler Bestandteil unserer Gesellschaft.

Ich feiere hier und jetzt deine und meine Einzigartigkeit!


Kai Isemann

Ursprünglich aus der Finanzwelt kommend, bin ich seit 2012 als Unternehmer und Mentor tätig. Für Menschen, die sich ihrer Verantwortung für die ökonomische Energie bewusst sind, die sie verwalten, orchestriere ich seit mehr als einem Jahrzehnt Lösungen, wie sie diese Energie dem Reversed Triple Bottom Line Modell für eine nachhaltige Entwicklung entsprechend investieren können.

1) Ist es gut für die Umwelt?
2) Ist es gut für die direkt und indirekt Beteiligten?
3) Ist es gut für die Ökonomie unserer Wertegemeinschaft?

Und zwar in dieser Reihenfolge!


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Es ist nie zu spät, das zu werden, was wir hätten sein können

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Vertraue auf deine innere Stimme, deine Impulse! Eigentlich immer; und ganz besonders, wenn die «dir meisten Menschen» etwas einreden wollen, das diesen intrinsischen Impulsen widerspricht. Es sind nicht unmittelbar die Menschen, die dir widersprechen, es ist der Organismus, den wir uns geschaffen haben. Dieser hat sein Eigenleben und eine Zielsetzung, die tatsächlich «den meisten Menschen» in ihrem innersten Werteverständnis widerspricht. 

In einer Gesellschaft, die uns ständig vorgibt, wie wir sein sollen und was wir tun sollen, kann es schwierig werden, die ureigene innere Stimme noch zu hören; überhaupt noch hören zu wollen. Zu schwierig sind die Auseinandersetzungen, zu gross die Lücken. 

Es ist an der Zeit, sich von diesen Fesseln zu befreien und sich selbst treu zu bleiben (oder zu werden). Wer gibt vor, was richtig oder falsch ist? Und aus welchen Beweggründen? Wer sagt uns, dass wir unsere scharfe Sensorik aufgeben und Visionen nicht beachten sollen, uns besser in ein unbequemes Raster drücken lassen sollen? Und wer sagt, dass der Mensch ab 50 nicht mehr leistungsfähig genug für das System sein kann? Was ist das für ein Regelwerk, dem wir uns hier scheinbar ohnmächtig ergeben?

Die Wahrheit ist, dass unsere innerste Stimme uns oft den Weg zu unserem wahren Potenzial zeigt. Es ist nie zu spät, das zu werden, was wir hätten sein können. George Eliot hatte es gut getroffen mit diesen Worten. Es ist an der Zeit, nicht mehr blind auf die Gesellschaft (die meisten Menschen) zu hören, sondern auf sich selbst.

Vielleicht hast du es auch schon einmal erlebt, wie es ist, gegen den Strom zu schwimmen, gegen die Erwartungen anderer. Das mag anfangs unbequem sein. Schlussendlich ist es die Befreiung schlechthin, weil du dir selbst treu geblieben bist. Einmal erkannt, ist vieles möglich!

Es ist an der Zeit, den Mut zu haben, anders zu sein, auch wenn es bedeutet, gegen den Strom zu schwimmen. Denn letztendlich sind es unsere eigenen Träume, unsere eigenen Leidenschaften und unsere eigene innere Stimme, die uns erfüllen und uns zu dem machen, was wir wirklich sein können. Die letzte Reflexion im Leben wird die mit sich selbst sein. Ich will mich dann anschauen und sagen können: Du bist deinen Weg gegangen! 

Unsere Welt ist extrem von Konformität geprägt. Und es ist schon einigermassen revolutionär, auf seine innere Stimme zu hören. Aber genau diese Revolution wird uns zu einer authentischeren und erfüllteren Version von uns selbst machen. 


Kai Isemann

Ursprünglich aus der Finanzwelt kommend, bin ich seit 2012 als Unternehmer und Mentor tätig. Für Menschen, die sich ihrer Verantwortung für die ökonomische Energie bewusst sind, die sie verwalten, orchestriere ich seit mehr als einem Jahrzehnt Lösungen, wie sie diese Energie dem Reversed Triple Bottom Line Modell für eine nachhaltige Entwicklung entsprechend investieren können.

1) Ist es gut für die Umwelt?
2) Ist es gut für die direkt und indirekt Beteiligten?
3) Ist es gut für die Ökonomie unserer Wertegemeinschaft?

Und zwar in dieser Reihenfolge!


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Feuer, Wasser, Wind & Erde

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Mein Feuer kann übergreifende Freude bereiten.

Und ja, manchmal kann es verletzen.

Mein Wasser hält mich in unaufhörlichem Fluss, vergibt schnell.

Und ja, es ist tief und schwer greifbar.

Mein Wind beschenkt mich mit Impulsen und Visionen, lässt mich in andere Dimensionen fliegen.

Und ja, er kann stark sein.

Meine Erde ist mein Tempel, mein Körper.

Und ja, dafür lohnt es sich zu kämpfen.


Kai Isemann

Ursprünglich aus der Finanzwelt kommend, bin ich seit 2012 als Unternehmer und Mentor tätig. Für Menschen, die sich ihrer Verantwortung für die ökonomische Energie bewusst sind, die sie verwalten, orchestriere ich seit mehr als einem Jahrzehnt Lösungen, wie sie diese Energie dem Reversed Triple Bottom Line Modell für eine nachhaltige Entwicklung entsprechend investieren können.

1) Ist es gut für die Umwelt?
2) Ist es gut für die direkt und indirekt Beteiligten?
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Und zwar in dieser Reihenfolge!


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Beruf und Berufung in Gleichklang bringen – Ein transformatives Mentoring zur (beruflichen) Neuorientierung

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Stehst du an einem Scheideweg in deinem Berufsleben? Sehnst du dich nach einem erfüllteren und zielgerichteteren Wirken? Dann ist es vielleicht an der Zeit, sich auf eine transformative Reise der Selbsterkenntnis und beruflichen Neuorientierung zu begeben.

In der schnelllebigen Welt von heute kommt unserer Karriere eine immense Bedeutung zu. Sie prägt unser Selbstverständnis, bietet Möglichkeiten für Wachstum und Erfolg und hat einen grossen Einfluss auf unser allgemeines Glück und Wohlbefinden. Wenn du erwägst, dich beruflich neu zu orientieren, sei es aus freien Stücken oder aufgrund äusserer Faktoren, ist es nur natürlich, dass du dich unsicher fühlst, wie es weitergehen soll. Hier kommt mein transformatives Mentoring ins Feld. 

Als erfahrener Unternehmer und Coach mit einem Hintergrund in der Finanzbranche biete ich ein einzigartiges Programm an, das darauf ausgerichtet ist, Menschen durch den Prozess der beruflichen Neuorientierung zu führen. Auf der Grundlage meines Fachwissens und meiner Erfahrung in Unternehmensgründung, -leitung und -entwicklung sowie Weiterbildungen und Praktika, biete ich eine wissenschaftlich fundierte und selbsterfahrene Beratung, die auf deine spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Was mein Coaching sehr von anderen unterscheidet, ist der unkonventionelle und erlebnisorientierte Ansatz, den ich verfolge. Unsere gemeinsame Arbeit findet in der freien Natur, am Waldrand oder in Zusammenarbeit mit regenerativ bewirtschafteten Bauernhöfen in der ganzen Schweiz statt. Indem wir uns die natürliche Welt, von welcher wir Teil sind, zu eigen machen, nutzen wir die ihr innewohnende Weisheit und lassen uns von den Zyklen des Lebens inspirieren.

Durch eine Methodik, welche die Interaktion mit Boden, Pflanzen und Tieren umfasst, erschliessen wir neue Perspektiven und entwickeln ein tiefes Verständnis für unsere Verbundenheit mit der Umwelt, dem Grossen Ganzen. Die Arbeit im Boden, die Pflege von Tieren und die Beobachtung der Wunder der Natur dienen als kraftvolle Metaphern für unser eigenes persönliches und berufliches Wachstum.

Während unseres Austauschs tauchen wir tief in die Selbstreflexion ein und analysieren deinen beruflichen Werdegang, frühere Entscheidungen und die Lektionen, die du daraus gewonnen hast. Gemeinsam stellen wir uns deine ideale Zukunft vor, untersuchen, was beruflicher Erfolg für dich bedeutet, und erkunden die treibenden Kräfte hinter deinem Wunsch nach Veränderung. Dabei gehen wir sowohl auf interne als auch auf externe Faktoren ein, die deine Karriereentscheidungen beeinflussen können, z. B. das Streben nach einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Berufs- und Privatleben, finanzieller Sicherheit oder dem Streben nach neuen Herausforderungen.

Indem wir deine Leidenschaften, Stärken und Grenzen herausfinden, erstellen wir einen konkreten Aktionsplan, der deine berufliche Neuorientierung erleichtert. Ich ermutige dich, zu experimentieren, dich auf Veränderungen einzulassen und kalkulierte Risiken einzugehen. Auf diesem Weg stellen wir konventionelle Denkmuster in Frage und fördern eine Denkweise, die neue Ideen und Möglichkeiten willkommen heisst.

Denke daran, dass der Prozess der Neuentdeckung deines beruflichen Weges nicht nur ein intellektuelles Unterfangen ist. Er erfordert das Erleben und Umsetzen von Veränderungen. Während wir uns auf praktische Aktivitäten einlassen und in natürliche Umgebungen eintauchen, zapfen wir unsere ganzheitliche Gesundheit an und kultivieren ein tiefes Gefühl des Selbstbewusstseins.

Ich begleite ich dich gerne auf deinem Weg. Buche mich jetzt! 


Kai Isemann

Ursprünglich aus der Finanzwelt kommend, bin ich seit 2012 als Unternehmer und Mentor tätig. Für Menschen, die sich ihrer Verantwortung für die ökonomische Energie bewusst sind, die sie verwalten, orchestriere ich seit mehr als einem Jahrzehnt Lösungen, wie sie diese Energie dem Reversed Triple Bottom Line Modell für eine nachhaltige Entwicklung entsprechend investieren können.

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2) Ist es gut für die direkt und indirekt Beteiligten?
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Was macht dein Leben lebenswert? Langfristig.

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Die Covid-Panik stellte erneut unter Beweis, wie gut die Natur für unser Wohlbefinden ist: Eine Studie nach der anderen belegt die psychologischen und physischen Vorteile der Verbindung mit der Natur.

Dennoch scheint unsere Brücke zur Natur heute schwächer denn je zu sein. Kann es wirklich sein, dass wir in einer Zeit leben, in welcher unsere Kinder mehr Pokémon-Figuren als Wildtierarten benennen können? 

Der Trend zur Verstädterung, welcher Naturräume verschlingt und die Menschen von der natürlichen Umgebung abschneidet, wird in der Regel als Erklärung für die schwindende Verbundenheit der Menschen mit der Natur herangezogen. Zudem unterliegen wir einem unsagbar schnellen technologischen Wandel. Indooraktivitäten und virtuelle Erholungsmöglichkeiten entfremden uns dann noch weiter von der Essenz des Lebens. 

Wir bauten unsere Städte auf Wäldern und vergassen dabei, dass wir ebenso zur Natur gehören wie alle anderen Arten auf dem Planeten. Unser Lebensraum ist nicht mehr ein natürlicher Lebensraum. Wir sehen die Natur nicht mehr als Teil unserer Identität an.

Die Natur ist das, was diesen Planeten am Leben erhält, also sollten wir sie auch explizit als eigenes Leben bezeichnen. Natur ist Leben, und wir sind Teil der Natur, leben nur, wenn sie lebt. 

Unser modernes Sein beruht auf Bequemlichkeit und Zweckmässigkeit. Umweltprobleme, die mit unserem Leben einhergehen, werden stark negiert. Zu schmerzhaft ist das eigene Spiegelbild. 

«Ich als einzelne Person kann ja sowieso nichts ändern.» heisst es oft, um ein offensichtliches Fehlverhalten zu rechtfertigen. Ich nehme mich da nicht aus. Und dann erschlägt mich immer wieder die Erkenntnis: Ist es in Wirklichkeit nicht doch nur eine Ausrede für unseren Unwillen, den Schmerz der Besinnung zu ertragen? 

Das bringt mich zu der Frage: Was macht dein Leben lebenswert? Und zwar langfristig! Hast du schon eine Antwort? Falls nicht, begleite ich dich gerne beim Herausfinden. 


Kai Isemann

Ursprünglich aus der Finanzwelt kommend, bin ich seit 2012 als Unternehmer und Mentor tätig. Für Menschen, die sich ihrer Verantwortung für die ökonomische Energie bewusst sind, die sie verwalten, orchestriere ich seit mehr als einem Jahrzehnt Lösungen, wie sie diese Energie dem Reversed Triple Bottom Line Modell für eine nachhaltige Entwicklung entsprechend investieren können.

1) Ist es gut für die Umwelt?
2) Ist es gut für die direkt und indirekt Beteiligten?
3) Ist es gut für die Ökonomie unserer Wertegemeinschaft?

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Von Randzonen, den natürlichen und den gesellschaftlichen

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Statistisch betrachtet erkranken mindestens 25 Prozent der Bevölkerung, also jeder Vierte, einmal im Leben an einer psychischen Störung, die einer Behandlung bedarf. Die Auslöser sind vielfältig und die Auswirkungen auf das private wie berufliche Leben können einschneidend sein. Zusätzlich gibt es eine Vielzahl an Kontakt-, Kommunikations- und Interaktionsstörungen, welche sozial massiv einschränken können. Obwohl das Unterstützungsangebot in der Schweiz im internationalen Vergleich durchaus positiv auffällt, besteht eine immense gesellschaftliche Herausforderung darin, passende kreative Angebote für diese Bevölkerungsteile am Rand der Gesellschaft sicherzustellen und Betroffene zu integrieren.

In diesem Artikel möchten ich Betroffenen und Angehörigen, aber auch Ärzten, Einrichtungen, Verbänden und Verwaltungen Einblick in ein kreatives neues Angebot professioneller Beratung und Unterstützung aufzeigen. Er soll den Zugang zum Thema erleichtern, Möglichkeiten der Entlastung aufzeigen und bei der Suche nach passgenauen Angeboten unterstützen.

Der Verlauf einer psychischen Erkrankung wird von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Die Kenntnis neuer Hilfsangebote kann dazu beitragen, dass frühzeitig passgenaue Schritte zur Stabilisierung der eigenen Gesundheit sowie des beruflichen und sozialen Umfelds erfolgen können. Die hier aufgeführte Möglichkeit unterstützt einen kreativen Prozess in Abstimmung mit weiteren Angeboten.

Was ist eine Gesellschaft?

Ist sie eine Ansammlung von sozialen Riten und Sitten, die sich evolutionär zu der momentanen sozialen Struktur entwickelt hat? Oder ist sie etwas, das sich nicht als besser, aber als beständiger als andere Formen des Zusammenlebens erwiesen hat? Oder vielleicht ist eine Gesellschaft eine Ansammlung von Menschen, die genug Eigenschaften teilen, freiwillig oder gezwungenermassen, sodass sie als Teil einer Gruppe gelten? 

Die letztere Definition greift vielleicht nicht in den tiefen Sinn der Sache aber spiegelt die Realität wohl am besten: Bei einer Gesellschaft handelt es sich um eine geschlossene Gruppe von Menschen. 

Nun, um eine Gruppe definieren zu können, muss es auch Menschen geben, die nicht Teil dieser Klassifikation sind. In jeder existierenden Definition steckt die implizite Prämisse deren Negation. Im einfachsten Sinn definiert sich eine Gruppe durch die Nicht-Zugehörigkeit von anderen. Aber wie regelt eine Gesellschaft diese Exklusion, dieses Nicht-Dazugehören? 

Jede Gesellschaft hat Normen, intrinsische oder artifizielle. Menschen, die nicht in die Gesellschaft gehören oder von dieser gar ausgeschlossen werden, sind die Menschen, die den Normen der Gesellschaft nicht entsprechen. Seien diese Normen jetzt beeinflussbar: Schnurrbart, Kleidung, politische Meinung; oder nicht: Hautfarbe, Familie. Menschen werden oft auf einzelne Eigenschaften reduziert und abgetan. Weitere Dimensionen auf dieser unendlichen Klaviatur einer Persönlichkeit erkennen nur Wenige. 

Randzonen sind ein intrinsischer Teil von Gesellschaften. Es kann niemanden geben, der in eine Gesellschaft passt, wenn es niemanden gibt, der dies nicht tut.

Psychologen verwenden den Begriff “Sozialisierung”, um den Prozess zu bezeichnen, durch welchen Kinder dazu erzogen werden, so zu denken und zu handeln, wie es die Gesellschaft verlangt. Ein Mensch gilt als gut sozialisiert, wenn er an den Kodex seiner Gesellschaft glaubt und ihm gehorcht. 

Das Problem von heute liegt darin, dass unsere komplizierte Welt der globalen Wirtschaft und des bürokratisierten Zusammenlebens viele Regeln erfordert. So viele Regeln, dass jemand, der sich an alle Regeln halten würde, übersozialisiert und eindeutig neurotisch wäre. Solche Menschen gibt es durchaus, Menschen, die den Regeln, die sie umschwirren, nicht entkommen können und sich Phantasmen ausdenken müssen, um durch sie ihre Persönlichkeit auszuleben. Andere wiederum lehnen sich gegen diese Regeln komplett auf. Die meisten verstehen aber wohl, dass man nicht allen Regeln gehorchen kann und gönnen sich selbst kleine Ausflüchte: Beneiden, wo man nicht beneiden sollte, versagen, wo man nicht versagen sollte, lügen, wo man nicht lügen sollte. Wie gewünscht, angepasst, mit ein paar ‘Imperfektionen’. 

Alle diese drei Gruppen erfahren ihre ganz eigenen Frustrationen, denn ein Leben in solch einer komplexen und grossen Gruppe ist nicht das, wofür uns unsere Geschichte und Biologie erschaffen hat. 

Aus dieser permanenten Frustration und sozialen Angespanntheit hat sich die heutige Gesellschaft entwickelt. Es fehlt uns vor allem anderen an der einfachen Kausalität und Autonomie von gestern, die unserem Leben einmal Sinn verliehen hat.

Wege, wie man seine menschlichen Bedürfnisse auslebt, ohne dass unser eigenes Gehirn unsere Mühen als abstrakte Zeitverschwenderei einstufen würde, gibt es wenige. Ist es ein Wunder, dass wir in einer zutiefst gestörten Gesellschaft leben und eine beachtliche Depressions-, Suizid- und Neurotiker-Rate haben? 

Auch für Menschen am Rand der Gesellschaft gibt es Verfahren, wie mit ihnen umzugehen ist. Es gibt für alles Verfahren. Und es gibt Therapien und Medikamente, viele Medikamente. Für was? Um uns besser parieren zu lassen? Uns wird dazu noch suggeriert, dass wir dankbar sein müssen für all diese Verfahren. Die Frage, die man sich erlauben darf ist, „Ist das System, welchem wir hier blind vertrauen, gut genug, um dafür dankbar sein zu müssen? 

Erlauben wir uns einen kleinen Ausflug durch den Diagnoseprozess der Psychologischen Universitätsklinik Zürich für Asperger-Autismus-dynamische Menschen – definitiv solche aus der Randzone.

Aufgrund traumatischer Erfahrungen in den Jahren 2018/2019 befand ich mich in psychotherapeutischer Behandlung und „auf dem Weg“ wurde mir eine ADHS/Asperger-dynamische Persönlichkeit «zugesprochen». 

Stell‘ dir also vor, du bist eine Person Ende Vierzig. Manchmal wirkst du ein wenig unkonzentriert. So warst du schon immer. In der Schule warst du eher schlecht als recht. Du entspricht oft nicht der „Norm“. Soziale Interaktionen sind nicht einfach. Freunde? Mangelware. In Themengebieten, in welchen du dich auskennst, hast du ein gewisses Charisma, was dich einigermassen erfolgreich durch das Leben begleitet. Dir gefällt irgendwie, wer du bist. Weil, am Ende des Tages kannst du ja schliesslich auch niemand sonst sein. So viel Erkenntnis hast du gewonnen. 

Das Leben läuft, abgesehen von einer tendenziell höheren Volatilität als „normal“, eigentlich ganz in Ordnung, bis du durch eine sehr schwierige Phase deines Lebens gehst. Traumatisiert, aber bereit dich wieder einzugliedern, suchst du nach professioneller Hilfe.

So wirklich verstanden fühlst du dich bei all den Gesprächen aber nicht. Du wechselst die Ansprechperson. Dann nochmals. Und nochmals. Nach zwei Jahren Wanderschaft durch viele Praxen findest du dich bei der PUK in Zürich wieder, mittendrin gleich neben dem Hauptbahnhof. Dir kommt der Impuls, dass man erwarten könnte, dass sich die Psychologische Universitätsklinik bei der Auswahl der Örtlichkeiten für ihre Profit Center ein wenig Gedanken gemacht hat. Was aber eben dieser Gedanke war, Menschen in der anfälligsten Phase ihres Lebens an einen Ort zu dirigieren, welcher an Reizüberflutung nur einem Flughafen hinterherhinkt, das erschliesst sich dir nicht. 

Dieser Diagnoseprozess verbleibt auch bei der nächsten Etappe eher mysteriös. Selbst nicht zu gross gewachsene Menschen dürfen sich demütig bückend unter einem massiven Sandstein-Türrahmen hindurchfügen. Für Menschengruppen mit tendenziell tiefem Selbstvertrauen und einer Übersensorik, eine mehr als symbolische Geste. Der Blick hebt sich wieder. Synthetische, abwaschbare Wände, die bereits in den 1980er Jahren zu grell waren, synthetischer Bodenbelag in anderer greller Couleur. Nun, du weisst hier schnell, wer du bist und was du bist. Und du willst eigentlich gar nicht hier sein. 

Etwas Seltsames zieht sich durch den gesamten Diagnoseprozess: „Die meisten Menschen tun dies oder das. Wie reagieren Sie in dieser Situation?“ hörst du ständig. Du wunderst dich: „Sollte ich mich wirklich blind an den meisten Menschen ausrichten? Wenn ja, wieso? Nur weil durch diese Norm eine gewisse soziale Akzeptanz möglich ist? Will ich diese überhaupt erreichen? Wenn ja, zu welchem Preis? Und wie gehe ich mit der Tatsache um, dass die meisten Menschen meist irren?“, was dieselben Promovierten an anderer Stelle belegen. In deinem Kopf echot die Stimme deiner Rechtsverdreherin: „Recht haben und Recht bekommen haben nichts miteinander zu tun. Der Unterschied liegt im Umfang Ihres Portemonnaies.“ Das schmerzt. Ist diese Tatsache doch der Grund für deinen aktuellen Status. 

Alles in allem hast du dich in den letzten Jahren mit über 20 Psychiatern, Psychoanalytikern, Psychotherapeuten etc. ausgetauscht. Deine Geschichte ist ebenso oft neu interpretiert und jedes Mal ergeht daraus eine ganz eigene, subjektive Diagnose, so sehr man auch versucht, alles in Rahmen und Kästchen zu packen. Glauben wir wirklich, dass wir dazu in der Lage sind, die Persönlichkeit eines Menschen zu lesen? Abschliessend? Offenbar lebet unsere Gesellschaft in diesem Glauben. Welche Erkenntnisse werden aus all diesen Gesprächen hergeleitet? Keine zwei gleichen Meinungen. Die subjektive Wahrnehmung der Welt des Verhörten und verschiedene Therapieansätze führen zu 20 verschiedenen Diagnosen. 

Und in diesem Fall, bei mir? ADHS/Asperger-dynamisch ja oder nein? Nun, ich kann es mir aussuchen, je nach dem wem ich mehr Glauben schenke. Manchmal so, manchmal so.  Tendenziell ist das System daran interessiert, einen beizubehalten. Die Rufe nach mehr Kliniken und mehr Arzneimittelzulassungen werden lauter. Klar. Diese Branche ist ein wichtiger Bestandteil des BIP (Bruttoinlandsprodukt) einer Gesellschaft. Und da die Wertungen sehr subjektiv sind, sind sie käuflich. Ein guter Markt. 

Der gesamte Prozess, von der Diagnose bis zur Behandlung, scheint kaum irgendwo dem Hypokratischen Eid zu dienen. Er ist eine Chronologie pathologischer Missverständnisse und vorhersehbarer Degradierungen. Wer nicht schon depressiv war, ist es gerne danach. Resultat: vergeudete Zeit und Energie, welche an anderer Stelle viel mehr bewirken könnte. In den meisten Fällen wird am Ende gerne Richtung Pharma verwiesen, Ritalin für die Kleinen, Concerta für die Grossen, dazu ein Antidepressivum? Hauptsache, ruhigstellen, sedieren, ins Abseits drücken. Was glauben wir damit erreichen zu können?  Essenz ist nicht die Erkenntnis, dass die natürliche Sensorik eines Menschen wertgeschätzt werden sollte, vielleicht sogar gepriesen. Nein, unsere Erkenntnis ist, dass Menschen mit mehr als nur einer singulären Bewusstseinsebene oder einer besonderen Sensorik ein gesellschaftliches Fehlprodukt sind, das zurechtgestutzt werden muss. Konformität. Zurück in die Normen. In eigenem Interesse, sagen sie. 

Als Aussenseiter zu leben ist bestimmt eine schwerere Bürde als Teil der Gesellschaft zu sein. Demnach ist es in individuellem Interesse, sich diesen Vorgaben und Therapien demütig zu unterwerfen, die farbenfrohen Pillen mit unaussprechlichen Namen zu nehmen und sich umzutraineren. Weil, man ist ja offenbar nicht normal. Es ist in gesellschaftlichem Interesse, ein System zu fördern, in welchem die individuellen Interessen des Einzelnen mit dem der Gesellschaft grossflächig übereinstimmen. 

Solche Therapie-Konzepte, all unsere Literatur, Lehren und Produkte unterliegen einem konstanten Evolutionsdruck. Tiere und Pflanzen auch. Und wir Menschen mit unseren Genen ebenso. Es überlebt nur das, was sich replizieren kann und in sich die Selbstzerstörung vermeidet. Für eine Gesellschaft bedeutet dies die Exklusion als Druckablassung. 

Und hier ist der Fehler: Sie tut dies nicht auf einer Basis, dass hieraus eine kreative Veränderung entstehen würde. Sie tut es mit dem Ansinnen, dass sich Menschen dafür schämen, nicht reinzupassen, ins System. Das führt zu einer grundsätzlich toxischen Beziehung zwischen “Normal” und “Randzone”. 

Vor allem die Technologie erlaubt es, den Menschen noch weiter zu strapazieren, immer weiter und weiter bis er nicht mehr kann oder darf. All das ist nichts anderes als eine allumfassende Taktik, um den inneren Zustand einer Person so zu verändern, dass er soziale Bedingungen zu tolerieren bereit ist, die er eigentlich als unerträglich empfinden würde.

Mein Fokus an dieser Stelle auf Randzonen begründet sich damit, dass ich glaube, dass es eben diese Menschen sind, welche die Möglichkeit haben, neu zu denken, Alternativen zum Ganzen zu finden, Missstände und Lösungen zu erkennen, welche Menschen, die im Gleichklang des Systems schwingen, nicht sehen/spüren/hören/fühlen können. 

Interessant ist die Beobachtung, dass es die Randzonen in der Natur sind, wo die massivste Entwicklung stattfindet. Genestet, gezeugt, gekämpft, gegessen, gekotet, gestorben und zu neuem, guten Boden geworden, das geschieht alles in der Randzone. 

Was wäre, wenn wir Randzonen-Menschen in diese natürlichen Randzonen zurückbringen würden? Begleitet und nah am Boden, der uns nährt und heilt. Anstatt dass wir aus den Randzonen flüchten, sollten wir beginnen, die Erfahrungen, welche darin zu machen sind, für uns zu nutzen.

Überhaupt als Menschen, egal ob in einer Randzone feststeckend oder nicht, sollten wir uns wieder mit unserer Autonomie und der Kausalität des Lebens in Verbindung setzen und versuchen die Bedürfnisfrustrationen abzubauen, die sich in unserer Gesellschaft so gerne in uns hineinschleichen. Wir leiden als Gesellschaft eben an einen Mangel von Autonomie und einfacher Kausalität, also ist es eben genau das, womit wir wieder Erfahrung gewinnen müssen, um uns wiederzufinden.

Die Überflieger, die falsch Diagnostizierten, die richtig Diagnostizierten, die Durchschnittlichen, Mütter, Onkel, Söhne, Töchter. Wir würden alle davon profitieren, die Einfachheit, die das Leben in sich birgt, mit unseren Händen wieder zu spüren. 

Wir können die Gesellschaft transformieren, müssen es sogar! Hierin sind wir uns wohl fast alle einig. Das werden wir nur zusammen mit Menschen aus der Randzone schaffen und ganz bestimmt nicht, solange wir gegen sie wirken. Veränderung wird stattfinden. Und sie wird aus der Randzone kommen. 

Wir alle sollten Feuerholz spalten oder uns um ein Tier kümmern oder einen Ursamen in einen guten, gesunden Boden drücken, diesen Boden pflegen und hüten und zusammen mit Pflanze und Tier den natürlichen Gleichklang des Universums erleben, in einer Symphonie von Summen und Zwitschern, bis hin zum Zelebrieren der Ernte. Wir sollten uns wieder in Verbindung mit dem bringen, was es überhaupt bedeutet, Mensch zu sein, Empathie, tiefste Befriedigung an einer heilen Natur, von welcher wir Teil sind, Harmonie, Bewegung, Liebe. 

Es gibt Orte, welche eben genau hierfür bestimmt sind und es gibt Menschen, die befähigt sind, diese Orte zu hüten und Geplagte aus der Randzone (oder solche, die sich wieder mit dem Leben verbinden wollen) begleiten können. 

Interessierst du dich für ein individuell zugeschnittenes Randzonen-Mentoring? Buche mich jetzt! 


Kai Isemann

Ursprünglich aus der Finanzwelt kommend, bin ich seit 2012 als Unternehmer und Mentor tätig. Für Menschen, die sich ihrer Verantwortung für die ökonomische Energie bewusst sind, die sie verwalten, orchestriere ich seit mehr als einem Jahrzehnt Lösungen, wie sie diese Energie dem Reversed Triple Bottom Line Modell für eine nachhaltige Entwicklung entsprechend investieren können.

1) Ist es gut für die Umwelt?
2) Ist es gut für die direkt und indirekt Beteiligten?
3) Ist es gut für die Ökonomie unserer Wertegemeinschaft?

Und zwar in dieser Reihenfolge!


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