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Themenbereiche

Details

Projektlaufzeit

seit 2024

Region

Toggenburg

Ort

Brunnadern SG

Auftrag

Entschuldung und Refinanzierung sowie Entwicklung und Implementierung eines neuen Betriebskonzepts

Seilschaft

Kai Isemann 
Katja Degonda
Ismeta Curkic-Mujagic
Manuel Gätzi
Sabina Gränicher
Simona Zahner
Stefan Griesser
Teresa Zauner

Der Auboden – Eine Kulturlandschaft im Neckertal

Die Liegenschaft Auboden in Brunnadern (SG), im schönen Neckertal gelegen und überregional als Seminarzentrum bekannt, kenne ich seit etwas mehr als zwei Jahren. Seitdem schätze ich die kräftige Aura des Ortes und die vielen Elemente aus dem Permakultur-Spektrum. Das Neckertal ist eine Oase der Ruhe und der Auboden ein zentraler Wirkungsort. 

Dieser Wirkungsort steht nun vor dem ökonomischen Aus. Die Liegenschaft ist hochverschuldet und die notwendigen Mittel zur Deckung der Kosten können nicht erwirtschaftet werden. Zu einseitig scheint mir das Betriebskonzept. Ein Grossteil der bestehenden Darlehen wurden inzwischen gekündigt und die Hypothek wird von der kreditgebenden Bank nicht verlängert. 

Die Zwangsversteigerung droht und damit der Totalverlust für die Eigentümerinnen und privaten Kreditgeber:innen. Ob die Grundpfandrechte bei einem erzwungenen Verkauf bedient werden können, scheint fraglich, womit auch die involvierte Bank einen wirtschaftlichen und reputativen Schaden hinnehmen müsste. Behördliche Fristen würden die gesamte Liegenschaft in einen Leerstand zwingen, todbringend für Gebäude und Umgebung. 

Während der letzten Monate habe ich in Eigeninitiative und mit Unterstützung der Miteigentümerin Sabina Gränicher einen Plan zur Entschuldung der Liegenschaft und zur Implementierung eines neuen, erweiterten und zonenkonformen Betriebskonzepts ausgearbeitet.

Die drohende Zwangsversteigerung kann mit einem exklusiven Verkauf verhindert werden; inklusive Übernahme aller Verbindlichkeiten durch die Käuferschaft (die Auboden gemeinnützige GmbH) und Zession der Verbindlichkeiten bis hin zu einem Finanzierungsgrad, der es dem neuen, erweitereten Betriebskonzept ermöglicht, möglichst bankschuldenfrei zu wirtschaften. 


Die Geschichte der Liegenschaft 

Das Hauptgebäude der Gesamtliegenschaft Auboden, die Villa, wurde 1680 erbaut und 1720 durch ein Feuer zerstört. Das wieder aufgebaute Gebäude diente fast 200 Jahre lang als Ärztehaus. Der Sohn des letzten Auboden-Arztes beschrieb, dass die grosse Stube auch als Wirtsstube und Wartezimmer genutzt wurde.

1919 übernahm die Vereinigung FJF (Freundinnen junger Mädchen) die Liegenschaft, und die Villa wurde ein Erholungsheim für Frauen. 1963 wurde dort eine Haushaltungsschule gegründet, 1975 folgte der neue Schulhaustrakt.

Im Sommer 2015 stellte die Ausbildungsstätte Auboden, eine von der IV anerkannte Institution, ihren Betrieb ein, was auf sinkende Nachfrage und verschärfte IV-Vorgaben zurückzuführen war. Die Liegenschaft mit Wohnheim, Schulungsgebäuden und Gärtnerei stand zum Verkauf.

Wirkstatt Auboden

Im Juni 2016 übernahmen die Unternehmerinnen Sabina Gränicher und Sandra Neff die Liegenschaft im Mietverhältnis und verlagerten ihren Betrieb “bringiton” nach Brunnadern. Im Januar 2017 wurde der Betrieb in die Wirkstatt Auboden GmbH umbenannt, und im April 2018 erwarben die beiden Frauen die Liegenschaft im Privateigentum.

Die Wirkstatt Auboden fördert einen gesellschaftlichen Bewusstseinswandel und schafft Räume für die achtsame Entwicklung von Mensch und Natur. Es entsteht ein ökologisch und sozial geprägter Lebensraum als Ort der Begegnung, Beratung, Schulung und Ausbildung, der eine nachhaltige Lebenskultur umsetzt.

Nach der persönlichen Trennung schied Sabina Gränicher 2021 aus der Wirkstatt Auboden aus und Sandra Neff übernahm die Leitung. Sie baute die Wirkstatt weiter aus, und es entstand ein Seminar- und Erlebniszentrum im Einklang mit Mensch und Natur, eine Eventlocation in einem einzigartigen Ökosystem.

Die grosszügige Liegenschaft bietet heute die ideale Umgebung für Workshops, Ausbildungen, Seminare, Retreats, Feste oder Tagungen. Gut ausgestattete Räume und gemütliche Aufenthaltsbereiche sorgen für einen gelungenen Aufenthalt. Die schöne Lage im Rahmen eines Permakultur-Projekts bietet inspirierende Aussenplätze mit Feuerstellen für verschiedene Aktivitäten.

Die Permakultur dient als Gestaltungswerkzeug für zukunftsfähige Ökosysteme, in denen Mensch und Natur harmonisch zusammenleben. Das Anwesen umfasst Obst- und Beerengärten, Gemüseanbau, einen grossen Kräutergarten, Blumenparadiese, Pilzgärten, Gewächshäuser, Weidefläche, Wald und Wildnis und hat sich zu einer einzigartigen Oase im Neckertal entwickelt.


Betriebskonzept

Das vorgesehene künftige Betriebskonzept des Aubodens basiert aus meiner Sicht auf den vorhandenen Ressourcen und der Struktur des bestehenden Betriebs. Ebenso berücksichtigt es im Kern den Seminarort mit permakultureller Ausrichtung. Einige Bereiche werden fortgeführt, erweitert und optimiert, während andere neu entwickelt werden. Der Auboden wird sich auf folgende thematischen Handlungsfelder konzentrieren. 

Kulturlandschaft

Der permakulturelle Aufbau der Anlage ist weit vorangeschritten. Diesen gilt es auszubauen und professionell zu betreiben. Das derzeit gepachtete Landwirtschaftsland, welches heute extern bewirtschaftet wird, soll gekauft und in die eigene Bewirtschaftung integriert werden. 

Betriebszweige:

  • Permakultur-Gärtnerei mit Kräuterwirkstatt, 
  • Regenerative Landwirtschaft mit Betrieb einer von drei Saxer Ursaat Sämereien,
  • Betrieb von syntropischem Waldgarten.

Kulinarik & Gastronomie

Eine aussergewöhnliche Kulinarik und Gastronomie soll sich zu einer tragenden Säule des Aubodens etablieren. Mit frischen, biologisch und nachhaltig produzierten Nahrungsmitteln aus dem Permakulturgarten ist der Ort prädestiniert, ein Aushängeschild für den Themenbereich “Kulinarik” von Toggenburg Tourismus zu werden.

Die bestehende Infrastruktur kann vollständig in das neue Betriebskonzept integriert werden. Neben der Event-Gastronomie für Tagungen, Kurse, Hochzeiten etc. legt die Unternehmung grossen Wert auf den Aufbau eines stabilen und ganzjährigen Kursangebots. 

Bildung & Wissenschaft

Der DNA des Ortes und seiner übergeordneten Ausrichtung entsprechend, sowie die Wirtschaftlichkeit der Unternehmung stark fördernd, wird ein Bildungsbereich aufgebaut werden, der folgende drei sich gegenseitig befruchtende Dimensionen bedient:

  • Permakultur und syntropische Landwirtschaft;
  • Gemeinwohl-Ökonomie, Bewusstseinsentwicklung, Mentoring;
  • Kulinarik. 

Das Gesamtprojekt wird sich als Wirkungsort für verschiedene wissenschaftliche Disziplinen, wie Biodiversität, Bodenfruchtbarkeit, Ernährung, Regionalförderung, Land- und Landwirtschaftsentwicklung anbieten und strebt partnerschaftliche Begleitungen durch Hochschulen an. 

Retreat & Mentoring

Die Liegenschaft bietet die ideale Infrastruktur für erholsame Auszeiten, sei es begleitet oder selbstverantwortlich. Zahlreiche idyllische Plätze laden dazu ein, in die Stille und Ruhe einzutauchen und neue Energie zu tanken, unterstützt durch gesundes, biologisches Essen aus der hauseigenen Produktion.

Remote Work/Workation & begleitete Arbeitsintegration

Remote Work wird als Arbeitsmodell immer beliebter – sowohl bei Arbeitnehmenden als auch bei Unternehmen. Die Region Toggenburg, welche sich durch hohe Lebensqualität in intakter Natur bei bester Infrastruktur auszeichnet und von wo aus binnen einer Stunde der Flughafen Zürich erreichbar ist, sind hierfür prädestiniert. Als hervorragend geeigneter Ort für Digitale Nomaden wird der Auboden die Wirtschaftsförderung im ländlichen Raum unterstützen.

Zudem sollen begleitete Praktika in den Bereichen Landwirtschaft, Permakultur, Gastronomie und Hauswirtschaft als Wiedereinstiegsangebote für den ersten Arbeitsmarkt und in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Fachstellen implementiert werden.

Seminare & Events

Für Seminare und Events ist die Liegenschaft, die gesamte Infrastruktur inkl. Umgebung hervorragend geeignet. Es stehen verschiedene Seminarräume mit individueller Ausstattung für eine inspirierende Seminaratmosphäre sowie eine prächtige Villa mit schönen Gästezimmern zur Verfügung. Mit dem eigenen Angebot sollen Kooperationspartner eng eingebunden werden, beispielsweise durch gemeinsame Anlässe und Ausbildungen. 


Permakultur & Landwirtschaft 

Das allgemeine Ziel der Permakultur ist es, die Lebensgrundlagen der Menschen dauerhaft zu sichern: ökologisch, sozial, ökonomisch. Konkret werden gesunde und energieeffiziente Lebens-, Lern- und Arbeitsräume angestrebt. Permakultur ist die optimale Projekt- und Gestaltungsgrundlage für die Weiterführung und projektbezogene Entwicklung des Aubodens.

Topografie und Zonenplan

Die gesamte Liegenschaft befindet sich am südlichen Hangfuss des unter dem Namen Wiket/Wilkethöchi bezeichneten, typischen Nagelfluhmassivs. Die 18-50% steilen Hanglagen haben eine Ausrichtung nach Süden bis Süd-West und liegen auf einer Höhe von 700 bis 775 m.ü.M.

Im Zonenplan gilt die bebaute Parzelle (17‘836 m2) als Zone für öffentliche Bauten und Anlagen, von der Parzelle oberhalb und östlich davon befinden sich 37‘306 m2 in der Landwirtschaftszone und 4‘747 m2 sind mit Wald bedeckt. Dieser ist auf einer steilen Flanke im Westen des Grundstücks mit standorttypischen Baumarten bestockt. 

Gestaltungsbereiche

Das ganze Areal Auboden verfügt über verschiedenste Bereiche zur permakulturellen Gestaltung. 2020 wurde eine Gesamtplanung entworfen. Etliche Elemente sind durch die Wirkstatt Auboden GmbH in den letzten Jahren realisiert worden. Der Hauptfokus lag beim Start vor allem beim Aufbau der Selbstversorgung und der Gestaltung naturnaher Plätze für die Gäste. Dies sind insbesondere:

  • Optimierung von bestehenden Gewächshäusern und Tropenhaus mit mediterranen Pflanzen, Anbau in Hochbeeten, Anzucht und Saatgutgewinnung;
  • Anlegen eines grossen Gemüsegartens, Humusaufbau;
  • Anlegen verschiedener Wildobsthecken;
  • Anlegen von Kräutergarten mit begehbarer Kräuterspirale und Lehrpfad;
  • Entsiegelung der Dachterrasse mit Outdoor-Küche und Begegnungsräumen;
  • Anlegen eines grossen Aussenplatzes (Sonnenplatz) für Feste;
  • Gruppenarbeiten und Outdoorkochen;
  • Erhöhung der Biodiversität auf verschiedenen Plätzen;
  • Stallungen für Tiere (Enten, Hühner, Bienen);
  • Kompostieranlage mit Wurmfarm.

    Syntropischer Waldgarten

    Für die Weiterentwicklung ist geplant, das angrenzende Landwirtschaftsland (Parzelle 1532M) zu erwerben, was aufgrund der BGBB-Konformität der Unternehmung bewilligungsfähig ist. Zurzeit wird die Parzelle von einem benachbarten Bio-Bauern in einem Zusammenarbeitsvertrag bewirtschaftet. 

    Der bestehende Obstgarten soll nach dem Prinzip eines Syntropischen Waldgartens (Food Forest oder essbare Landschaft) ergänzt werden. Ziel ist es, ein vielschichtig funktionierendes Produktionssystem für Obst, Beeren, Nüsse und Kräuter zu schaffen, welches in ökologischer und ökonomischer Hinsicht Erfolg verspricht und zudem eine erholsame Wirkung für die Menschenseele (Gäste und am Ort Wirkende) hat.

    Regenerative Landwirtschaft

    Auf der nördlich gelegenen Landwirtschaftsfläche sind weitere Elemente von unterschiedlicher Nutzungsintensität vorgesehen, so beispielsweise Acker- und Getreideanbau (Saxer-Ursaat), Wildobst, Rebhang, extensive Mäh-, teilweise Streuobstwiese, Obst-Waldgarten, Hecken, Sukzessionsflächen, Feldgehölz und Wasserflächen. 

    Die sukzessive Übernahme der Bewirtschaftung des Landwirtschaftslandes ist ein längerfristiges Ziel. Eine detaillierte Planung erfolgt mit entsprechenden Fachpersonen.

    Gebaute Welt

    Schulungsgebäude

    Das Schulungsgebäude beinhaltet verschiedene Seminarräume, eine grosszügige Gastroküche, ein Restaurant mit Aussenbereich, Wäscherei, diverse Büro- oder Praxisräume sowie eine 4.5 Zimmer Wohnung mit Terrasse. Die Veranstaltungsräume befinden sich alle im Hauptgebäude „la vita“, die meisten im 1. Obergeschoss. Das gesamte Gebäude ist rollstuhlgängig und mit Gäste-WLAN ausgestattet. 

    In der grosszügigen Gastroküche können bis zu 150 Personen bekocht werden. Das Restaurant ist in zwei Bereiche aufteilbar und für eine Bewirtung von etwa 60 Personen ausgelegt. Ein bewegliches Buffet, Kaffeemaschine, Transportrollis, Geschirr etc. sind vorhanden. Der Aussenbereich vor dem Essraum kann als Gartenrestaurant für Gruppen bis zu 40 Personen genutzt werden. Für grössere Anlässe steht der Sonnenplatz zur Verfügung. Zudem sind sieben Büro- oder Praxisräume mit einer Grösse von jeweils 10 bis 20 m2 im Haus untergebracht. 

    Gästehaus / Villa Gioa

    Im eindrucksvollen Gästehaus der Villa Gioia finden sich auf zwei Etagen Gästezimmer in unterschiedlichen Grössen. In vier Einzelzimmern, acht Doppelzimmern und zwei 3er-Zimmern mit gemischten Etagen-Duschen und WCs können bis zu 29 Personen beherbergt werden. Zudem stehen zwei Studios mit eigenem Bad/WC zur Verfügung. Pro Etage besteht ein geräumiger Aufenthaltsraum und eine Küche. 

    Im 3. Obergeschoss befinden sich ein weiteres Studio, WCs, ein Waschraum mit Dusche und eine 4.5 Zimmer Wohnung. Das “Grotto”, ein weiterer Aufenthaltsbereich für Gäste findet sich im Erdgeschoss. Die 1. Etage ist rollstuhlgängig und hat eine direkte Verbindung zum Schulungsgebäude. Ein gedeckter Eingangsbereich dient als Schmutzschleuse und grosszügige Garderobe.

    Casa Luna

    Im Erdgeschoss des Wohnhauses befindet sich eine 5.5 Zimmer Wohnung, im 1. Obergeschoss eine 2 Zimmer Wohnung sowie zwei separate Zimmer; im 2. Obergeschoss eine 3.5 Zimmer Wohnung.

    Gärtnerei & Gewächshäuser

    Die überdachte Gärtnerei beinhaltet einen grossen Lagerraum, ein Verkaufslokal (heute Seminarraum) sowie vier beheizbare Gewächshäuser, verschiedene Seminarräume und Gruppenplätze. 

    Besondere Seminar-Räume und Plätze

    Ein vielfältiges Raumkonzept mit ganz besonderen Kraftorten eignet sich hervorragend für „Workation“. Die vielen Plätze im Innen und Aussen können je nach Gruppenwunsch bespielt werden. 

    • geräumiger Seminarraum für bis zu 150 Personen;
    • sehr grosszügiger Yoga-und Meditationsraum unter dem Dach
    • Seminarräume nahe Kräutergarten, Gewächshäuser und Kräuterwirkstatt;
    • Dachterrasse mit Pizza-Lehmofen;
    • Meditationsplätze eingebettet in die Natur;
    • diverse Feuerstellen sowie tolle, individuelle Arbeitsplätze für digitale Nomaden.

    Die Seminarräume können mit verschiedenen Tischanordnungen bestückt werden. Eine moderne Infrastruktur steht zur Verfügung.

    Möchtest du mehr über den Sanierungsplan des Aubodens, die Refinanzierung oder das holistische Betriebskonzept erfahren? Melde dich gerne bei mir.


    Kai Isemann

    Ursprünglich aus der Finanzwelt kommend, bin ich seit 2012 als Unternehmer und Mentor tätig. Für Menschen, die sich ihrer Verantwortung für die ökonomische Energie bewusst sind, die sie verwalten, orchestriere ich seit mehr als einem Jahrzehnt Lösungen, wie sie diese Energie dem Reversed Triple Bottom Line Modell für eine nachhaltige Entwicklung entsprechend investieren können.

    1) Ist es gut für die Umwelt?
    2) Ist es gut für die direkt und indirekt Beteiligten?
    3) Ist es gut für die Ökonomie unserer Wertegemeinschaft?

    Und zwar in dieser Reihenfolge!