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Hier Ursaat.ch Produkte bestellen!

Chäppli

Rotelli

Hibiskuspfefferlöckli

Rotchäppli

Brennessellöckli

Löckli

Themenbereiche

Details

Projektlaufzeit

seit 2022

Region

Schweiz

Ort

Wolfhausen ZH

Auftrag

Pflege, Vermehrung und Veredelung genetisch nicht veränderter Getreide-, Obst- und Gemüsesorten, sowie die Weitergabe von Wissen und Erfahrung um diese Sorten an Produzenten, Veredler und den Markt.

Seilschaft

Sabina Gränicher
Stefan Griesser
Kai Isemann
Hanspeter Saxer

Ursaat.ch – Wenn Saatgut und Wissen mit Gold nicht aufzuwiegen sind

Weltweit finden sich schätzungsweise über 50‘000 Getreidesorten. Aufgrund der intensiven Überzüchtung ist die genetische Vielfalt in den modernen Sorten extrem eingeschränkt und verarmt. Die Abhängigkeit von Hybridsorten hat die genetische Vielfalt weiter verdrängt. Die Industrialisierung der Landwirtschaft und der kommerzielle Druck haben ebenfalls dazu beigetragen, dass seltene oder lokal angepasste Sorten vernachlässigt wurden. 

Dieser massive Verlust an Vielfalt birgt Risiken für die Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit der Landwirtschaft. Es ist daher wichtig, die genetische Vielfalt in Getreidesorten zu erhalten und wo möglich wiederherzustellen. 

Seit Generationen unter Schutz und mit ursprünglicher DNA

Ein Beispiel für das Engagement in diesem Bereich ist die Leidenschaft von Hanspeter Saxer, der sich dem Erhalt und der Vermehrung alter Getreidesorten widmet. Er betrachtet es als seine Lebensaufgabe, die Getreidevielfalt der Erde zu bewahren. In den letzten Jahren hat er über 100 verschiedene alte Getreidesorten gesammelt und vermehrt.

Sein Sortiment zeichnet Raritäten aus längst vergangenen Zeiten aus, welche eine äusserst ursprüngliche Genstruktur aufweisen, ohne jeglichen Eingriff eines Labors. Einige Sorten sind daher auch zum Verzehr für Menschen mit hochsensibler Verdauung geeignet. Hanspeter’s Leidenschaft für das Korn, seine Geschichten aus einem ebenso kernigen wie robusten Leben, sowie sein unverwechselbarer Charme, waren der Funke, der Ursaat.ch ins Leben rief.

Die Ernährung mit Getreide steht oft im Fokus gesundheitlicher Diskussionen, insbesondere im Zusammenhang mit Unverträglichkeiten wie Glutenintoleranz oder Reizdarmsymptomen. Doch eine Studie aus dem Jahr 2023 unter der Co-Leitung von Prof. Dr. Dr. Detlef Schuppan von der Universität Trier bringt neue Erkenntnisse ans Licht: Urkorn, also nicht-hybrides Getreide, zeigt sich als deutlich verträglicher für den menschlichen Organismus im Vergleich zu modernen hybriden Getreidesorten.

Warum ist ein Urkorn so besonders?

Urkorn bezeichnet alte Getreidesorten wie z. B. Huron- oder Rotkorn-Weizen, die über Jahrtausende nahezu unverändert angebaut wurden. Diese Sorten unterscheiden sich grundlegend von den modernen Züchtungen, die seit dem 20. Jahrhundert durch Hybridisierung und intensive Agrartechniken optimiert wurden. Ziel dieser Züchtungen war es, höhere Erträge, bessere Backeigenschaften und eine höhere Widerstandsfähigkeit gegen Schädlinge zu erreichen.

Die Problematik der künstlichen Eiweisse

Ein zentrales Ergebnis der Studie zeigt, dass nicht die Gluten selbst das Hauptproblem bei modernen Getreiden darstellen, sondern neuartige Proteine, die durch die Hybridisierungen und genetischen Anpassungen entstanden sind. Diese künstlichen Eiweisse, die in den heutigen Getreidesorten vorkommen, sind evolutionär gesehen jung und stellen den menschlichen Organismus vor Herausforderungen, da unser Verdauungssystem nicht optimal darauf eingestellt ist.

Urkorn hingegen enthält natürliche, ursprüngliche Proteine, die unser Körper seit Jahrtausenden kennt und besser verarbeiten kann. Die Struktur des Glutens im Urkorn ist einfacher und weniger belastend für die Darmschleimhaut, weshalb Menschen mit empfindlichem Verdauungssystem oft besser darauf reagieren.

Die Ursaat GmbH – gemeinnützig und in Verantwortungseigentum

Das Ziel von Ursaat.ch ist es, alte und genetisch nicht veränderte Getreide-, Obst- und Gemüsesorten zu pflegen, zu vermehren und zu vertreiben, sowie das Wissen und die Erfahrung um diese Sorten zu sammeln und an Produzenten, Veredler und den Markt weiterzugeben.

Die Verbindungen, die sich in diesem Raum zeigen – vom Landwirt, Züchter und Sämereibetreiber bis hin zum Veredler, Produzenten oder Gastronom/Kunden und Dozenten – können durch die Gründung einer gemeinnützigen Organisation auf mehrere Schultern verteilt und ohne die Gefahr eines ökonomisch getriebenen Ausverkaufs, langfristig weiterentwickelt werden.

Sämerei & Pädagogik 

Eine eigene Sämerei wird, angebunden an mehrere bestehende Landwirtschaftsbetriebe, die langfristige Verfügbarkeit des Saatguts sicherstellen. Bildungsangebote sowie Impuls-Referate sollen die Gesellschaft weiter sensibilisieren.

Aussaat & Produktion

Knapp 20 Landwirtinnen und Landwirte, meist keinere und ausnahmslos biologisch oder biodynamisch arbeitende Betriebe, sind Partner für das Jahr 2025. Wir rechnen mit einer Ernte von 40-60’000 Kilo Huron-Weizen.

Interessierte Landwirte können mit Abnahme- und Preisgarantie auf Rechnung der Gesellschaft teilnehmen oder auf eigene Rechnung eine Hofsorte entwickeln.

Veredelung

Der Gesellschaft ist es ein Anliegen, den gesamten Prozess hindurch, vom Korn bis hin zum Teller der Kunden, die höchste Qualität der Ursaat.ch Produkte sicherzustellen. Daher betreibt die Gesellschaft neben dem Vertrieb von Saatgut und Mehl auch eine eigene Pastaproduktion und mittelfristig ein Event-Catering. 

Ursaat.ch Produkte

Hier kannst du die exklusiven und handgefertigten Pastavariationen und Huron-Mehl von Ursaat.ch zu dir nach Hause bestellen.

Impulse zum Thema


Kai Isemann

Ursprünglich aus der Finanzwelt kommend, bin ich seit 2012 als Unternehmer und Mentor tätig. Für Menschen, die sich ihrer Verantwortung für die ökonomische Energie bewusst sind, die sie verwalten, orchestriere ich seit mehr als einem Jahrzehnt Lösungen, wie sie diese Energie dem Reversed Triple Bottom Line Modell für eine nachhaltige Entwicklung entsprechend investieren können.

1) Ist es gut für die Umwelt?
2) Ist es gut für die direkt und indirekt Beteiligten?
3) Ist es gut für die Ökonomie unserer Wertegemeinschaft?

Und zwar in dieser Reihenfolge!