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Schlagwort: Kulturlandschaften

Kreislaufwirtschaft – Wo stehen wir?

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In unserer derzeitigen Wirtschaft entnehmen wir der Erde Materialien, stellen daraus Produkte her und werfen sie schliesslich als Abfall wieder weg – ein linearer Prozess.

In einer Kreislaufwirtschaft hingegen verhindern wir, dass Abfall überhaupt erst produziert wird. Die Kreislaufwirtschaft basiert auf drei Grundsätzen, die vom Design bestimmt werden:

  • Eine Kreislaufwirtschaft entkoppelt die Wirtschaftstätigkeit vom Verbrauch endlicher Ressourcen. Sie ist ein widerstandsfähiges System, das gut für Unternehmen, Menschen und die Umwelt ist.
  • Globale Herausforderungen wie Klimawandel, Verlust der biologischen Vielfalt, Abfall und Umweltverschmutzung werden angegangen.
  • Wir erkennen die Herausforderungen, die durch unseren “take-make-dispose”-Ansatz bei Produktion und Konsum entstehen. Die gewonnenen und verarbeiteten Materialien tragen etwa zur Hälfte der weltweiten CO2Emissionen bei. Die dabei entstehenden Abfälle fordern ihren Tribut von der Umwelt, inklusive der menschlichen Gesundheit.

Der Kreislaufwirtschaft werden bis 2030 wirtschaftliche Vorteile in Höhe von bis zu 4,5 Billionen USD zugeschrieben. Bis jetzt sind jedoch nur 8,6 % der Weltbevölkerung in die Kreislaufwirtschaft eingebunden. Das ist ungenügende und muss sich ändern! 

Weitere interessante Informationen findest du bei der Ellen MacArthur Foundation


Kai Isemann

Ursprünglich aus der Finanzwelt kommend, bin ich seit 2012 als Unternehmer und Mentor tätig. Für Menschen, die sich ihrer Verantwortung für die ökonomische Energie bewusst sind, die sie verwalten, orchestriere ich seit mehr als einem Jahrzehnt Lösungen, wie sie diese Energie dem Reversed Triple Bottom Line Modell für eine nachhaltige Entwicklung entsprechend investieren können.

1) Ist es gut für die Umwelt?
2) Ist es gut für die direkt und indirekt Beteiligten?
3) Ist es gut für die Ökonomie unserer Wertegemeinschaft?

Und zwar in dieser Reihenfolge!


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Weitere Impulse aus meinem Universum

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Von Randzonen, den natürlichen und den gesellschaftlichen

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Statistisch betrachtet erkranken mindestens 25 Prozent der Bevölkerung, also jeder Vierte, einmal im Leben an einer psychischen Störung, die einer Behandlung bedarf. Die Auslöser sind vielfältig und die Auswirkungen auf das private wie berufliche Leben können einschneidend sein. Zusätzlich gibt es eine Vielzahl an Kontakt-, Kommunikations- und Interaktionsstörungen, welche sozial massiv einschränken können. Obwohl das Unterstützungsangebot in der Schweiz im internationalen Vergleich durchaus positiv auffällt, besteht eine immense gesellschaftliche Herausforderung darin, passende kreative Angebote für diese Bevölkerungsteile am Rand der Gesellschaft sicherzustellen und Betroffene zu integrieren.

In diesem Artikel möchten ich Betroffenen und Angehörigen, aber auch Ärzten, Einrichtungen, Verbänden und Verwaltungen Einblick in ein kreatives neues Angebot professioneller Beratung und Unterstützung aufzeigen. Er soll den Zugang zum Thema erleichtern, Möglichkeiten der Entlastung aufzeigen und bei der Suche nach passgenauen Angeboten unterstützen.

Der Verlauf einer psychischen Erkrankung wird von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Die Kenntnis neuer Hilfsangebote kann dazu beitragen, dass frühzeitig passgenaue Schritte zur Stabilisierung der eigenen Gesundheit sowie des beruflichen und sozialen Umfelds erfolgen können. Die hier aufgeführte Möglichkeit unterstützt einen kreativen Prozess in Abstimmung mit weiteren Angeboten.

Was ist eine Gesellschaft?

Ist sie eine Ansammlung von sozialen Riten und Sitten, die sich evolutionär zu der momentanen sozialen Struktur entwickelt hat? Oder ist sie etwas, das sich nicht als besser, aber als beständiger als andere Formen des Zusammenlebens erwiesen hat? Oder vielleicht ist eine Gesellschaft eine Ansammlung von Menschen, die genug Eigenschaften teilen, freiwillig oder gezwungenermassen, sodass sie als Teil einer Gruppe gelten? 

Die letztere Definition greift vielleicht nicht in den tiefen Sinn der Sache aber spiegelt die Realität wohl am besten: Bei einer Gesellschaft handelt es sich um eine geschlossene Gruppe von Menschen. 

Nun, um eine Gruppe definieren zu können, muss es auch Menschen geben, die nicht Teil dieser Klassifikation sind. In jeder existierenden Definition steckt die implizite Prämisse deren Negation. Im einfachsten Sinn definiert sich eine Gruppe durch die Nicht-Zugehörigkeit von anderen. Aber wie regelt eine Gesellschaft diese Exklusion, dieses Nicht-Dazugehören? 

Jede Gesellschaft hat Normen, intrinsische oder artifizielle. Menschen, die nicht in die Gesellschaft gehören oder von dieser gar ausgeschlossen werden, sind die Menschen, die den Normen der Gesellschaft nicht entsprechen. Seien diese Normen jetzt beeinflussbar: Schnurrbart, Kleidung, politische Meinung; oder nicht: Hautfarbe, Familie. Menschen werden oft auf einzelne Eigenschaften reduziert und abgetan. Weitere Dimensionen auf dieser unendlichen Klaviatur einer Persönlichkeit erkennen nur Wenige. 

Randzonen sind ein intrinsischer Teil von Gesellschaften. Es kann niemanden geben, der in eine Gesellschaft passt, wenn es niemanden gibt, der dies nicht tut.

Psychologen verwenden den Begriff “Sozialisierung”, um den Prozess zu bezeichnen, durch welchen Kinder dazu erzogen werden, so zu denken und zu handeln, wie es die Gesellschaft verlangt. Ein Mensch gilt als gut sozialisiert, wenn er an den Kodex seiner Gesellschaft glaubt und ihm gehorcht. 

Das Problem von heute liegt darin, dass unsere komplizierte Welt der globalen Wirtschaft und des bürokratisierten Zusammenlebens viele Regeln erfordert. So viele Regeln, dass jemand, der sich an alle Regeln halten würde, übersozialisiert und eindeutig neurotisch wäre. Solche Menschen gibt es durchaus, Menschen, die den Regeln, die sie umschwirren, nicht entkommen können und sich Phantasmen ausdenken müssen, um durch sie ihre Persönlichkeit auszuleben. Andere wiederum lehnen sich gegen diese Regeln komplett auf. Die meisten verstehen aber wohl, dass man nicht allen Regeln gehorchen kann und gönnen sich selbst kleine Ausflüchte: Beneiden, wo man nicht beneiden sollte, versagen, wo man nicht versagen sollte, lügen, wo man nicht lügen sollte. Wie gewünscht, angepasst, mit ein paar ‘Imperfektionen’. 

Alle diese drei Gruppen erfahren ihre ganz eigenen Frustrationen, denn ein Leben in solch einer komplexen und grossen Gruppe ist nicht das, wofür uns unsere Geschichte und Biologie erschaffen hat. 

Aus dieser permanenten Frustration und sozialen Angespanntheit hat sich die heutige Gesellschaft entwickelt. Es fehlt uns vor allem anderen an der einfachen Kausalität und Autonomie von gestern, die unserem Leben einmal Sinn verliehen hat.

Wege, wie man seine menschlichen Bedürfnisse auslebt, ohne dass unser eigenes Gehirn unsere Mühen als abstrakte Zeitverschwenderei einstufen würde, gibt es wenige. Ist es ein Wunder, dass wir in einer zutiefst gestörten Gesellschaft leben und eine beachtliche Depressions-, Suizid- und Neurotiker-Rate haben? 

Auch für Menschen am Rand der Gesellschaft gibt es Verfahren, wie mit ihnen umzugehen ist. Es gibt für alles Verfahren. Und es gibt Therapien und Medikamente, viele Medikamente. Für was? Um uns besser parieren zu lassen? Uns wird dazu noch suggeriert, dass wir dankbar sein müssen für all diese Verfahren. Die Frage, die man sich erlauben darf ist, „Ist das System, welchem wir hier blind vertrauen, gut genug, um dafür dankbar sein zu müssen? 

Erlauben wir uns einen kleinen Ausflug durch den Diagnoseprozess der Psychologischen Universitätsklinik Zürich für Asperger-Autismus-dynamische Menschen – definitiv solche aus der Randzone.

Aufgrund traumatischer Erfahrungen in den Jahren 2018/2019 befand ich mich in psychotherapeutischer Behandlung und „auf dem Weg“ wurde mir eine ADHS/Asperger-dynamische Persönlichkeit «zugesprochen». 

Stell‘ dir also vor, du bist eine Person Ende Vierzig. Manchmal wirkst du ein wenig unkonzentriert. So warst du schon immer. In der Schule warst du eher schlecht als recht. Du entspricht oft nicht der „Norm“. Soziale Interaktionen sind nicht einfach. Freunde? Mangelware. In Themengebieten, in welchen du dich auskennst, hast du ein gewisses Charisma, was dich einigermassen erfolgreich durch das Leben begleitet. Dir gefällt irgendwie, wer du bist. Weil, am Ende des Tages kannst du ja schliesslich auch niemand sonst sein. So viel Erkenntnis hast du gewonnen. 

Das Leben läuft, abgesehen von einer tendenziell höheren Volatilität als „normal“, eigentlich ganz in Ordnung, bis du durch eine sehr schwierige Phase deines Lebens gehst. Traumatisiert, aber bereit dich wieder einzugliedern, suchst du nach professioneller Hilfe.

So wirklich verstanden fühlst du dich bei all den Gesprächen aber nicht. Du wechselst die Ansprechperson. Dann nochmals. Und nochmals. Nach zwei Jahren Wanderschaft durch viele Praxen findest du dich bei der PUK in Zürich wieder, mittendrin gleich neben dem Hauptbahnhof. Dir kommt der Impuls, dass man erwarten könnte, dass sich die Psychologische Universitätsklinik bei der Auswahl der Örtlichkeiten für ihre Profit Center ein wenig Gedanken gemacht hat. Was aber eben dieser Gedanke war, Menschen in der anfälligsten Phase ihres Lebens an einen Ort zu dirigieren, welcher an Reizüberflutung nur einem Flughafen hinterherhinkt, das erschliesst sich dir nicht. 

Dieser Diagnoseprozess verbleibt auch bei der nächsten Etappe eher mysteriös. Selbst nicht zu gross gewachsene Menschen dürfen sich demütig bückend unter einem massiven Sandstein-Türrahmen hindurchfügen. Für Menschengruppen mit tendenziell tiefem Selbstvertrauen und einer Übersensorik, eine mehr als symbolische Geste. Der Blick hebt sich wieder. Synthetische, abwaschbare Wände, die bereits in den 1980er Jahren zu grell waren, synthetischer Bodenbelag in anderer greller Couleur. Nun, du weisst hier schnell, wer du bist und was du bist. Und du willst eigentlich gar nicht hier sein. 

Etwas Seltsames zieht sich durch den gesamten Diagnoseprozess: „Die meisten Menschen tun dies oder das. Wie reagieren Sie in dieser Situation?“ hörst du ständig. Du wunderst dich: „Sollte ich mich wirklich blind an den meisten Menschen ausrichten? Wenn ja, wieso? Nur weil durch diese Norm eine gewisse soziale Akzeptanz möglich ist? Will ich diese überhaupt erreichen? Wenn ja, zu welchem Preis? Und wie gehe ich mit der Tatsache um, dass die meisten Menschen meist irren?“, was dieselben Promovierten an anderer Stelle belegen. In deinem Kopf echot die Stimme deiner Rechtsverdreherin: „Recht haben und Recht bekommen haben nichts miteinander zu tun. Der Unterschied liegt im Umfang Ihres Portemonnaies.“ Das schmerzt. Ist diese Tatsache doch der Grund für deinen aktuellen Status. 

Alles in allem hast du dich in den letzten Jahren mit über 20 Psychiatern, Psychoanalytikern, Psychotherapeuten etc. ausgetauscht. Deine Geschichte ist ebenso oft neu interpretiert und jedes Mal ergeht daraus eine ganz eigene, subjektive Diagnose, so sehr man auch versucht, alles in Rahmen und Kästchen zu packen. Glauben wir wirklich, dass wir dazu in der Lage sind, die Persönlichkeit eines Menschen zu lesen? Abschliessend? Offenbar lebet unsere Gesellschaft in diesem Glauben. Welche Erkenntnisse werden aus all diesen Gesprächen hergeleitet? Keine zwei gleichen Meinungen. Die subjektive Wahrnehmung der Welt des Verhörten und verschiedene Therapieansätze führen zu 20 verschiedenen Diagnosen. 

Und in diesem Fall, bei mir? ADHS/Asperger-dynamisch ja oder nein? Nun, ich kann es mir aussuchen, je nach dem wem ich mehr Glauben schenke. Manchmal so, manchmal so.  Tendenziell ist das System daran interessiert, einen beizubehalten. Die Rufe nach mehr Kliniken und mehr Arzneimittelzulassungen werden lauter. Klar. Diese Branche ist ein wichtiger Bestandteil des BIP (Bruttoinlandsprodukt) einer Gesellschaft. Und da die Wertungen sehr subjektiv sind, sind sie käuflich. Ein guter Markt. 

Der gesamte Prozess, von der Diagnose bis zur Behandlung, scheint kaum irgendwo dem Hypokratischen Eid zu dienen. Er ist eine Chronologie pathologischer Missverständnisse und vorhersehbarer Degradierungen. Wer nicht schon depressiv war, ist es gerne danach. Resultat: vergeudete Zeit und Energie, welche an anderer Stelle viel mehr bewirken könnte. In den meisten Fällen wird am Ende gerne Richtung Pharma verwiesen, Ritalin für die Kleinen, Concerta für die Grossen, dazu ein Antidepressivum? Hauptsache, ruhigstellen, sedieren, ins Abseits drücken. Was glauben wir damit erreichen zu können?  Essenz ist nicht die Erkenntnis, dass die natürliche Sensorik eines Menschen wertgeschätzt werden sollte, vielleicht sogar gepriesen. Nein, unsere Erkenntnis ist, dass Menschen mit mehr als nur einer singulären Bewusstseinsebene oder einer besonderen Sensorik ein gesellschaftliches Fehlprodukt sind, das zurechtgestutzt werden muss. Konformität. Zurück in die Normen. In eigenem Interesse, sagen sie. 

Als Aussenseiter zu leben ist bestimmt eine schwerere Bürde als Teil der Gesellschaft zu sein. Demnach ist es in individuellem Interesse, sich diesen Vorgaben und Therapien demütig zu unterwerfen, die farbenfrohen Pillen mit unaussprechlichen Namen zu nehmen und sich umzutraineren. Weil, man ist ja offenbar nicht normal. Es ist in gesellschaftlichem Interesse, ein System zu fördern, in welchem die individuellen Interessen des Einzelnen mit dem der Gesellschaft grossflächig übereinstimmen. 

Solche Therapie-Konzepte, all unsere Literatur, Lehren und Produkte unterliegen einem konstanten Evolutionsdruck. Tiere und Pflanzen auch. Und wir Menschen mit unseren Genen ebenso. Es überlebt nur das, was sich replizieren kann und in sich die Selbstzerstörung vermeidet. Für eine Gesellschaft bedeutet dies die Exklusion als Druckablassung. 

Und hier ist der Fehler: Sie tut dies nicht auf einer Basis, dass hieraus eine kreative Veränderung entstehen würde. Sie tut es mit dem Ansinnen, dass sich Menschen dafür schämen, nicht reinzupassen, ins System. Das führt zu einer grundsätzlich toxischen Beziehung zwischen “Normal” und “Randzone”. 

Vor allem die Technologie erlaubt es, den Menschen noch weiter zu strapazieren, immer weiter und weiter bis er nicht mehr kann oder darf. All das ist nichts anderes als eine allumfassende Taktik, um den inneren Zustand einer Person so zu verändern, dass er soziale Bedingungen zu tolerieren bereit ist, die er eigentlich als unerträglich empfinden würde.

Mein Fokus an dieser Stelle auf Randzonen begründet sich damit, dass ich glaube, dass es eben diese Menschen sind, welche die Möglichkeit haben, neu zu denken, Alternativen zum Ganzen zu finden, Missstände und Lösungen zu erkennen, welche Menschen, die im Gleichklang des Systems schwingen, nicht sehen/spüren/hören/fühlen können. 

Interessant ist die Beobachtung, dass es die Randzonen in der Natur sind, wo die massivste Entwicklung stattfindet. Genestet, gezeugt, gekämpft, gegessen, gekotet, gestorben und zu neuem, guten Boden geworden, das geschieht alles in der Randzone. 

Was wäre, wenn wir Randzonen-Menschen in diese natürlichen Randzonen zurückbringen würden? Begleitet und nah am Boden, der uns nährt und heilt. Anstatt dass wir aus den Randzonen flüchten, sollten wir beginnen, die Erfahrungen, welche darin zu machen sind, für uns zu nutzen.

Überhaupt als Menschen, egal ob in einer Randzone feststeckend oder nicht, sollten wir uns wieder mit unserer Autonomie und der Kausalität des Lebens in Verbindung setzen und versuchen die Bedürfnisfrustrationen abzubauen, die sich in unserer Gesellschaft so gerne in uns hineinschleichen. Wir leiden als Gesellschaft eben an einen Mangel von Autonomie und einfacher Kausalität, also ist es eben genau das, womit wir wieder Erfahrung gewinnen müssen, um uns wiederzufinden.

Die Überflieger, die falsch Diagnostizierten, die richtig Diagnostizierten, die Durchschnittlichen, Mütter, Onkel, Söhne, Töchter. Wir würden alle davon profitieren, die Einfachheit, die das Leben in sich birgt, mit unseren Händen wieder zu spüren. 

Wir können die Gesellschaft transformieren, müssen es sogar! Hierin sind wir uns wohl fast alle einig. Das werden wir nur zusammen mit Menschen aus der Randzone schaffen und ganz bestimmt nicht, solange wir gegen sie wirken. Veränderung wird stattfinden. Und sie wird aus der Randzone kommen. 

Wir alle sollten Feuerholz spalten oder uns um ein Tier kümmern oder einen Ursamen in einen guten, gesunden Boden drücken, diesen Boden pflegen und hüten und zusammen mit Pflanze und Tier den natürlichen Gleichklang des Universums erleben, in einer Symphonie von Summen und Zwitschern, bis hin zum Zelebrieren der Ernte. Wir sollten uns wieder in Verbindung mit dem bringen, was es überhaupt bedeutet, Mensch zu sein, Empathie, tiefste Befriedigung an einer heilen Natur, von welcher wir Teil sind, Harmonie, Bewegung, Liebe. 

Es gibt Orte, welche eben genau hierfür bestimmt sind und es gibt Menschen, die befähigt sind, diese Orte zu hüten und Geplagte aus der Randzone (oder solche, die sich wieder mit dem Leben verbinden wollen) begleiten können. 

Interessierst du dich für ein individuell zugeschnittenes Randzonen-Mentoring? Buche mich jetzt! 


Kai Isemann

Ursprünglich aus der Finanzwelt kommend, bin ich seit 2012 als Unternehmer und Mentor tätig. Für Menschen, die sich ihrer Verantwortung für die ökonomische Energie bewusst sind, die sie verwalten, orchestriere ich seit mehr als einem Jahrzehnt Lösungen, wie sie diese Energie dem Reversed Triple Bottom Line Modell für eine nachhaltige Entwicklung entsprechend investieren können.

1) Ist es gut für die Umwelt?
2) Ist es gut für die direkt und indirekt Beteiligten?
3) Ist es gut für die Ökonomie unserer Wertegemeinschaft?

Und zwar in dieser Reihenfolge!


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Neues Arbeiten. Wieviel Arbeitszeit und Lohn sind wirklich nötig?

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Im Berufsleben stehen wir täglich vor Herausforderungen und Fragen. Wann hast du dich das letzte Mal mit den folgenden Fragen auseinandergesetzt:

Zukunftsorientierte Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen setzen sich mit diesen und weiteren Fragen auseinander, und entwickeln so gemeinsam innovative Arbeitszeit- und Lohnmodelle. In diesem Beitrag werden zwei spannende Ansätze beschrieben und verglichen, einerseits das Bedarfslohnmodell und andererseits Arbeitszeitmodelle mit reduzierter Sollarbeitszeit bei gleichem Gehalt.

Der Think & Do Tank Dezentrum experimentiert mit einem Bedarfslohnmodell, welches für alle Partner:innen gilt. Erklärtes Ziel ist es, die Verantwortung möglichst gleich unter allen Partner:innen zu verteilen. Es soll verhindert werden, dass Verantwortlichkeiten kumuliert und finanziell abgegolten werden. In diesem Kontext ist das Modell folglich ein Versuch, die ansonsten verbreitete Verknüpfung von Verantwortung und Lohn zu lösen. Dieses Lohnmodell beinhaltet auch eine regelmässige Überprüfungsmöglichkeit der Bedürfnisse. Dies ist ein zentraler Unterschied zu anderen Lohnmodellen, bei denen automatische jährliche Erhöhungen üblich sind. Jährliche Lohnerhöhungen werden zur Gewohnheit, sie fördern eine Erwartungshaltung und damit einhergehend häufig auch eine Steigerung der Bedürfnisse.

Für die Akzeptanz dieses Modells ist eine wichtige Voraussetzung, dass alle Beteiligten damit einverstanden sind, dass Verantwortung ein zentraler Wert ist. Weiter ist eine Verständigung auf gemeinsame Werte und die gewünschte Unternehmenskultur nötig. Soll das Experiment gelingen, ist es wichtig, dass es keine Wertung der unterschiedlichen Bedürfnisse gibt. Der regelmässige Austausch über Bedürfnisse und Löhne fördert die Lohntransparenz und trägt dazu bei, diskriminierende Lohnunterschiede zu verhindern. Es regt alle Beteiligten dazu an, ihre eigenen Bedürfnisse im Kontext der Bedürfnisse der anderen Partner:innen zu reflektieren. Auch die wirtschaftliche Machbarkeit aller Löhne muss in die individuelle Bedarfsanalyse miteinfliessen. Eine grosse Herausforderung ist das Abwägen zwischen Bedarf und dem zu leistenden Pensum. Welche Faktoren beeinflussen die individuelle Entscheidung, ob zum Abdecken des eigenen Bedarfs ein höheres Pensum geleistet oder ein höherer Zusatzbedarf angegeben wird? Eine anspruchsvolle Frage für alle Beteiligten.

Das Bedarfslohnmodell ist ein innovativer Ansatz, der nicht nur für die direkt beteiligten Personen spannende Erfahrungen bringt, sondern potenziell aufschlussreiche Erkenntnisse für die Gesellschaft bringen könnte. Es wäre beispielsweise spannend zu beobachten, wie sich die individuellen Bedürfnisse langfristig über die Lebensabschnitte verändern und welche Lohnkurven sich dadurch ergeben.

Nicht nur der Lohn spielt eine wichtige Rolle, sondern auch die Arbeitszeit. In der jüngsten Geschichte der Menschheit wurde immer wieder die Frage gestellt, wie viel Arbeitszeit überhaupt notwendig ist. Durch technische Fortschritte, Effizienz- und Produktivitätssteigerungen hat sich die Sollarbeitszeit immer wieder reduziert. Die zunehmende Digitalisierung verspricht weitere Zeitersparnisse. Es stellt sich also einmal mehr die berechtigte Frage, ob die Sollarbeitszeit für alle Arbeitnehmenden gesenkt werden könnte und sollte. Einige wissenschaftliche Studien zeigen deutliche Vorteile auf, die eine allgemeine Reduktion der Arbeitszeit bringen könnte. Und auch das Beispiel einer Österreichischen Marketing-Agentur, welche die Sollarbeitszeit auf 30 Stunden pro Woche gesenkt hat, liefert gute Argumente, die für eine Senkung sprechen. Die Vorteile beschränken sich dabei nicht nur auf die Arbeitnehmenden, auch die Arbeitgeber:innen steigern dadurch ihre Attraktivität.

Verschiedene Unternehmen weltweit und auch Verwaltungsabteilungen in mehreren Europäischen Staaten experimentieren erfolgreich mit kürzeren Arbeitszeiten bei vollem Gehalt. Sie berichten von gesteigerter Produktivität und effizienteren Arbeitsabläufe. Die begleitenden wissenschaftlichen Studien bestätigen die Ergebnisse aus der Praxis. Die Ergebnisse zeigen deutlich auf, dass Menschen nicht 8 Stunden pro Tag immerzu produktiv sind. Es ist eher so, dass die Aufgaben häufig an die verfügbare Arbeitszeit angepasst werden. Kürzere Arbeitszeiten können auch signifikant die Zufriedenheit und Gesundheit der Mitarbeitenden steigern. Positive Auswirkungen sind besserer Schlaf, weniger körperliche Beschwerden, weniger Stress und folglich insgesamt weniger Krankheitstage.

Eine tiefere Sollarbeitszeit für alle leistet auch einen wichtigen Beitrag zu Gleichstellung der Geschlechter. Frauen arbeiten häufiger in Teilzeitpensen als Männer und leisten neben dem Job mehr unbezahlte Fürsorgearbeit. Die Reduktion der Arbeitszeit für alle fördert die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Bei kürzerer Vollzeit könnten Frauen mehr bezahlte Arbeit leisten und Männer sich mehr in Haushalt und Familie einbringen.

Neben diesen Vorteilen gibt es auch potenzielle Nachteile zu bedenken. Die generelle Senkung der Arbeitszeit für alle berücksichtigt zum Beispiel nicht die individuelle Leistungsbereitschaft und –möglichkeit. Menschen, die gut und gerne 40 Stunden oder mehr pro Woche arbeiten wollen, empfinden eine solche Reduktion womöglich als Bevormundung. Als gewichtigster Nachteil werden meistens höhere Lohn- und Sozialkosten aufgeführt. Aus Sicht der Arbeitgeber:innen ist dies verständlicherweise ein zentraler Aspekt. Aus gesellschaftlicher Perspektive sieht die Rechnung jedoch etwas anders aus. Wird die Arbeitszeit pro Mitarbeiter:in reduziert, können mehr Mitarbeitende beschäftigt werden. Dies verhindert, dass einerseits Angestellte mit Arbeit überlastet werden, während gleichzeitig arbeitssuchende Menschen keine Anstellung finden. Das gesellschaftliche Interesse sollte darin liegen zu verhindern, dass zunehmend wirtschaftliche Gewinne privatisiert und die Kosten verallgemeinert werden.

Ob Reduktion der Arbeitszeit oder Anpassung der Löhne an individuelle Bedürfnisse, beide Modelle stellen zentrale Fragen zur heutigen Arbeitswelt: Wie viel Lohn und wie viel Arbeitszeit sind wirklich nötig? Sie stellen auch die Frage, wie Löhne und Arbeitszeiten jeweils begründet werden. Beide Varianten orientieren sich an Bedürfnissen anstatt an Erwartungen, eine dringend notwendige Umkehr der heute vielerorts gängigen Praxis. Der Nutzen, den wir als Gesellschaft erwarten dürfen, ist bei beiden Modellen potenziell hoch.


Kai Isemann

Ursprünglich aus der Finanzwelt kommend, bin ich seit 2012 als Unternehmer und Mentor tätig. Für Menschen, die sich ihrer Verantwortung für die ökonomische Energie bewusst sind, die sie verwalten, orchestriere ich seit mehr als einem Jahrzehnt Lösungen, wie sie diese Energie dem Reversed Triple Bottom Line Modell für eine nachhaltige Entwicklung entsprechend investieren können.

1) Ist es gut für die Umwelt?
2) Ist es gut für die direkt und indirekt Beteiligten?
3) Ist es gut für die Ökonomie unserer Wertegemeinschaft?

Und zwar in dieser Reihenfolge!


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Vom Recht auf Zugang zu qualitativ hochwertigen Lebensmitteln

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Viele Kulturen legen grossen Wert auf die Qualität ihrer Lebensmittel. Dies gilt zum Beispiel für die ayurvedische Kultur, ein System der traditionellen Medizin und Gesundheitspraktiken, das seinen Ursprung in Indien hat. Nach ayurvedischen Grundsätzen hat die Qualität der Nahrung, die wir zu uns nehmen, einen direkten Einfluss auf unsere körperliche, geistige und seelische Gesundheit. Hauptmerkmale sind “organisch” und “unverarbeitet”.

Das wenig Überraschende an dieser Wertschätzung von biologischen und unverarbeiteten Lebensmitteln ist, dass sie vollkommen berechtigt ist. Heute sind die Vorteile von gesunder und bedachter Ernährung nicht nur durch den Geschmack, sondern auch durch die Wissenschaft belegt. Gute Ernährung ist eine Art Präventivmedizin und kann auch nach dem Eintreten einer Krankheit verwendet werden, um Symptome zu lindern.

Aber gerade, weil wir wissen, wie wichtig gutes Essen ist, ist der Zustand unserer Lebensmittelindustrie besonders betrübend. Anstatt dass regional verkauft wird, werden Nahrungsmittel exportiert und importiert, um arbiträre Handelsabkommen aufrechtzuerhalten. Anstatt dass organisch angebaut wird, werden Kleinproduzenten, die an organischem Anbau interessiert wären, durch die Grossmarkt-Händler in schlechte Verträge gepresst und haben für ihre Entwicklung keinen Zugang zu den notwendigen finanziellen Mitteln. 

Anstatt dass jede Bürgerin und jeder Bürger Zugang zu regionalen und auf gutem Boden gediehenen Nahrungsmitteln hat, wird der Lebensmittelmarkt durch die Habgier unfühlender Ökonomiegestalten zu einem Tiefpunkt getrieben, wo das hochwertige Essen nur denen Zuteile ist, die sich dieses Menschenrecht auch leisten können.

Genau dieser Gedanke, dass der Zugang zu regionalen und qualitativ hochwertigen Lebensmitteln ein Recht jedes Menschen ist, war einer der starken Impulse für die Idee einer Konsolidierung, nicht von oben herab sondern aus der Basis heraus. 

Das Ziel ist, eine Plattform aufzubauen, welche die Angebote der bisherigen Nischen Permakultur, Syntropische und Regenerative Landwirtschaft sowie Agrarökologie einem breiteren Publikum zugänglich und verständlich macht. Es sollen inbesondere Landwirt:innen angesprochen werden, die mit ihrer derzeitigen Situation unzufrieden sind und gerne etwas ändern möchten. Grosse Stichworte sind dabei Klimaresilienz und Nahrungsmittelsicherheit, es soll aber auch Angebote für die Überwindung von wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen geben.

Die Plattform soll als Anlaufstelle dienen, wo sich Interessenten über eine intuitive Nutzerführung schnell zurecht finden, sich einen ersten Überblick über die oben genannten «Konzepte» und Möglichkeiten verschaffen können. Im Idealfall wird ihr interesse geweckt und sie melden sich (zu Beginn via Formular, später auch telefonisch möglich) für eine kostenlose Erstberatung an. In diesem Gespräch soll ermittelt werden, welche Bedürfnisse vorhanden sind. Die Plattform verfügt über einen Pool an professionellen Beratern und Praktikern aus den verschiedenen Fachrichtungen (neben Anbauplanungen und -praktiken auch soziale und wirtschaftliche Themen berrücksichtigend).

In einer Anfangsphase sind die Prozesse und Verantwortlichkeiten innerhalb eines Beratungspakets in Pilotprojekten abzustimmen. Später sollen die Anfragen intern aufgeschaltet werden und Berater:innen, welche Kapazität haben, können sich mit einer Offerte melden. Der Entscheid des Berater(Teams) liegt bei den Interessenten. Mitgliederbeiträge der Berater:innen ermöglichen ihnen den Zugang zu den Anfragen, im Falle eines Zuschlags geht eine Provision an die Plattform-Betreibenden. So finanziert sich die Plattform bzw. der betreibende Verein, welcher zu diesem Zweck neu gegründet werden soll.

Im Fokus steht das Gemeinwohl, nicht das Gewinnstreben einzelner. Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit soll die Plattform eine hohe Bekanntheit erreichen und auch ausreichend Anfragen generieren, so dass alle Berater:innen (und Praktiker:innen) Platz haben und sie sich nicht gegenseitig konkurrenzieren. Die Plattform will an dieser Stelle neutral sein und der gesamten Bewegung dienen.

Im Weiteren kann die Organisation ihren Mitgliedern Dienstleistungen wie Organisationsentwicklung, Marketing, Finanzen etc. aus ihrem Netzwerk anbieten, um sicherzustellen, dass die Mitglieder mit einer hohen Professionalität am Markt agieren können. Einige Mitarbeitende der Organisation kommen aus diesen Bereichen, vefügen über jahrelange Erfahrung im Privatsektor und möchten ihre Expertise für eine Transformation in der Land- und Ernährungswirtschaft einsetzen. Es können ebenfalls eigene Produkte entwickelt oder in Zusammenarbeit mit Mitgliedern angeboten werden.

Ein wichtiges Standbein sind denn auch Finanzierunglösungen. Überall dort wo grössere Umstellungen vorgenommen werden sollen, sind Investitionen nötig. Die Plattform kümmert sich hier zusammen mit Partnern aus dem Netzwerk um verschiedene Finanzierungsmodelle, welche den Betrieben helfen, relativ schnell und pragmatisch ins Handeln zu kommen und die Kosten der Umstellung aufzufangen. Ein «Nationalfonds Schweizer Kulturlandschaften» würde sich anbieten. Wichtig ist dabei eine Qualitätssicherung und ein Monitoring, welche idealerweise durch etablierte Institute wie Hochschulen sichergestellt wird. Höfe, welche dank der Plattform umgestellt werden, sollen zu Leuchtturmprojekten mit Vorbildcharakter werden. Ihre Vernetzung und regionale Austrahlung soll von der Plattform ebenfalls gefördert werden.

Ein weitere wesentlicher Punkt ist die Ansprache und Sensbilisierung der Zivilbevölkerung für die Angebote. Dafür soll das bereits bestehende, breite Kurs- und Bildungsangebot dargestellt werden. Ebenso sind Coaching- und Retreat-Angebote denkbar, welche auf den Höfen stattfinden. Zudem sollen sie als Konsumenten näher an die Produzenten heran rücken und die Land- und Ernährungswirtschaft in Form von Solawis, Mitgliederläden, Genossenschaftsstrukturen etc. mittragen. Die entsprechenden Angebot werden mit anderen Organisationen aus dem Netzwerk ausgearbeitet.

Die Kommunikation der Plattform soll auf attraktive, sympathische und professionelle Weise auf die Angebote aufmerksam machen. Die Plattform soll als Einladung dienen, gemeinsam neue Wege zu gehen. Die Mitarbeitenden der Organisation sind sich einig, dass alle Akteure gefordert sind und es darum geht, jeder für sich und die Gemeinschaft Verantwortung zu übernehmen.

Die Ausrichtung der Plattform soll langfristig nicht auf die Land- und Ernährungswirtschaft begerenzt sein. Die zukünftige Erweiterung soll beim Aufbau im Hinterkopf behalten und stets mitgedacht werden. Dennoch ist die Fokussierung auf die Land- und Ernährungswirtschaft ein guter, zentraler Ausgangspunkt, von wo aus gestartet werden soll und der Einbezug urbaner Räume und Bevölkerungsgruppen bereits stattfindet.

Du kannst auch Teil dieser Verwandlung werden, als Landwirt:in, als Berater:in oder Praktiker:in, als Partnerorganisation oder mit ökonomischer Energie als Investor:in oder Gönner:in. 

Wie man gerne sagt, ein Sprung zu den Sternen sollte man wagen, denn schlimmstenfalls landet man halt einfach auf dem Mond. In anderen Worten: Eine Plattform wie oben beschrieben, ein neuer Organismus, welcher sich aus der Basis, dem Boden heraus entwickelt, kann die Welt nur besser machen, nicht schlechter.

Möchtest du mehr erfahren oder gar beim Wandel aktiv mitwirken? Hast du Fragen oder Anregungen? Melde dich gerne bei mir.


Kai Isemann

Ursprünglich aus der Finanzwelt kommend, bin ich seit 2012 als Unternehmer und Mentor tätig. Für Menschen, die sich ihrer Verantwortung für die ökonomische Energie bewusst sind, die sie verwalten, orchestriere ich seit mehr als einem Jahrzehnt Lösungen, wie sie diese Energie dem Reversed Triple Bottom Line Modell für eine nachhaltige Entwicklung entsprechend investieren können.

1) Ist es gut für die Umwelt?
2) Ist es gut für die direkt und indirekt Beteiligten?
3) Ist es gut für die Ökonomie unserer Wertegemeinschaft?

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Klimafreundliche Tierhaltung in der Landwirtschaft

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Ein überdurchschnittlich grosser Anteil der Treibhausgasemissionen aus der Schweizer Landwirtschaft wird durch die Tierhaltung verursacht (Agroscope 2018). Tierische Produkte sind für rund die Hälfte der Umweltbelastungen durch unsere Ernährung verantwortlich (WWF 2022).

Es ist also hinreichend bekannt, dass tierische Produkte die Umwelt um ein Mehrfaches stärker belasten als pflanzliche Nahrungsmittel. Aufgrund dieser Erkenntnis beschäftigen sich Menschen in Forschung, Landwirtschaft und Politik mit der Frage, wie die Schweizer Landwirtschaft klimafreundlicher werden kann. So auch mehr als 90 Teilnehmende letzte Woche in Olten am Nationalen Bio Forschungsforum (NBFF). 

Eine naheliegende Antwort auf diese Frage ist, die Tierbestände deutlich zu reduzieren. Weniger Tiere verursachen weniger Emissionen. Dieser Lösungsansatz birgt jedoch so viel Konfliktpotenzial und sozialen Sprengstoff, dass lieber nach weiteren Möglichkeiten gesucht und geforscht wird. Es werden neue Berechnungen erstellt, welche die Treibhausgasemissionen noch genauer darstellen sollen, um eine möglichst realitätsnahe Entscheidungsgrundlage zu schaffen. Genauere Daten sollen aufzeigen, wo die grössten Hebel im System sind, um die Emissionen effektiv senken zu können. Noch mehr Zahlen und Fakten und noch genauere Daten ändern jedoch nichts daran, dass die Gestaltung der Landwirtschaft und die menschliche Ernährung höchst emotionale Themen sind. Wäre die Ausgestaltung unseres Ernährungssystems rein rational, würden wir wohl kaum Nahrungsmittel an Tiere verfüttern, obwohl die nationale Lebensmittelversorgung der Schweiz unter 50% liegt. Die Produktion und Konsumation tierischer Lebensmittel ist Teil unserer kulturellen Identität und trotz der hohen Umweltbelastung für viele Menschen nicht wegzudenken.

Wie können wir dennoch die Herausforderung annehmen, uns eine Schweizer Landwirtschaft vorzustellen, in der massiv weniger oder sogar gar keine Tiere als Nutztiere gehalten werden? Uns fehlt es nicht an Wissen, uns fehlen Visionen. Wie sehen landwirtschaftliche Betriebe in einer solchen Zukunft aus? Wie verändert sich nicht nur der Beruf der Landwirt:innen, sondern auch ihre Identität? Heute haben die wenigsten Menschen eine Vorstellung davon, wie diese Zukunft aussehen könnte. Ein sehr menschlicher, aber auch fataler Irrtum liegt darin, unseren Fokus auf das Problem zu richten. Damit manifestieren wir jedoch immer wieder genau das, was wir eigentlich nicht mehr wollen. Erst wenn wir unseren Fokus auf die Lösung richten, beginnen wir zu erschaffen, was wir stattdessen wollen. Die Energie folgt der Aufmerksamkeit. Es ist also an der Zeit, uns zu erlauben, freier zu denken und uns nicht einschränken zu lassen davon, was wir oder andere für möglich halten. Mit dem Blick auf unsere Vision gerichtet, werden wir auch die verbindenden Elemente finden, um Brücken bauen zu können. Brücken zwischen Gegenwart und Zukunft, zwischen Wissen und Handeln, und zwischen menschlichen und tierischen Bedürfnissen.

Möchtest du deinen Landwirtschaftsbetrieb umstellen und zukunftsfähig machen? Melde dich gerne bei mir. 


Kai Isemann

Ursprünglich aus der Finanzwelt kommend, bin ich seit 2012 als Unternehmer und Mentor tätig. Für Menschen, die sich ihrer Verantwortung für die ökonomische Energie bewusst sind, die sie verwalten, orchestriere ich seit mehr als einem Jahrzehnt Lösungen, wie sie diese Energie dem Reversed Triple Bottom Line Modell für eine nachhaltige Entwicklung entsprechend investieren können.

1) Ist es gut für die Umwelt?
2) Ist es gut für die direkt und indirekt Beteiligten?
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Wenn Saatgut und Wissen mit Gold nicht aufzuwiegen sind

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Seit über 40 Jahren beschäftigt sich Hanspeter Saxer mit dem Erhalt und der Vermehrung von altem Saatgut. Er ist im Besitz von über 100 Getreidesorten. Die meisten gibt es nur bei ihm. Seine Lebensaufgabe sieht er in der Sicherstellung der Getreidevielfalt der Erde.

Hanspeter’s Sortiment zeichnet Raritäten aus längst vergangenen Zeiten aus, welche eine äusserst ursprüngliche Genstruktur aufweisen, ohne jeglichen Eingriff der Industrie. Einige Sorten sind daher auch zum Verzehr für Menschen mit hochsensibler Verdauung geeignet. 

Hanspeter konzentrierte sich sein Leben lang auf die Veredlung eines Grundnahrungsmittel, nicht aber auf die Herstellung eines Luxusgutes. Eine elitäre Kundschaft lag ihm immer fern. Die Devise ist klar: Zurück zum Ursprung, weg von der ökologischen Zerstörung. 

Die vielen Funktionen, welche Hanspeter Saxer seit vielen Jahren in sich vereint, vom Landwirt, Züchter und Sämereibetreiber, über den Veredler, Pastaproduzenten, Vertriebsleiter und Logistiker, bis hin zum Dozenten, dürfen in meinen Augen nicht nur auf einer Person vereint sein.

«Lass› uns doch eine Seilschaft für die Sicherstellung deines Erbes aufbauen und all die verschiedenen Lager inventarisieren. Lass› uns mit Unterstützung von werteverwandten Organisationen einen brachliegenden Hof übernehmen und zu einer Saxer Ursaat Sämerei ausbauen. Lass› uns mit weiteren Höfen Kooperationen anstreben und somit wieder individuelle Hofsorten etablieren, um die Getreidevielfalt zu regenerieren. Und lass› uns parallel Veredelung und Vertrieb aufbauen.» sind meine Empfehlungen an den Meister. Und gerne begleite ich ihn auf diesem Weg. 

Im Laufe des Jahres wurde mehrfach über Hanspeter in den Medien berichtet; z. B. in “Die Freien”: https://diefreien.ch/der-hueter-des-urgetreides/ Und im Herbst 2022 hatten die ersten Landwirtschaftsbetriebe Saxer Ursaat ausgebracht. Vielen Dank allen Beteiligten!

Hast auch du Mühe, die Nachfolge für dein Wirken zu organisieren? Eine Sicht von aussen mag Wunder bewirken. Buche mich jetzt für ein Impuls-Coaching! 


Kai Isemann

Ursprünglich aus der Finanzwelt kommend, bin ich seit 2012 als Unternehmer und Mentor tätig. Für Menschen, die sich ihrer Verantwortung für die ökonomische Energie bewusst sind, die sie verwalten, orchestriere ich seit mehr als einem Jahrzehnt Lösungen, wie sie diese Energie dem Reversed Triple Bottom Line Modell für eine nachhaltige Entwicklung entsprechend investieren können.

1) Ist es gut für die Umwelt?
2) Ist es gut für die direkt und indirekt Beteiligten?
3) Ist es gut für die Ökonomie unserer Wertegemeinschaft?

Und zwar in dieser Reihenfolge!


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Weitere Impulse aus meinem Universum

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Richtig Rechnen in der Landwirtschaft

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Themenbereiche

Die schädlichen Auswirkungen konventioneller Landwirtschaft sind seit Langem bekannt und deutlich sichtbar. Wie sieht es aber mit den positiven Leistungen der Landwirtschaft aus? Wie ist unser Kenntnisstand zu erbrachten Leistungen, welche eine nachhaltig positive Wirkung erzielen? In Deutschland wurde eine Bilanzierungsmethode entwickelt, welche die positiven Nachhaltigkeitsleistungen der Landwirtschaft bewertet und ausweist.

Die Regionalwert Leistungsrechnung ist eine umfassende Methode, um die ökologischen, sozialen und regionalökonomischen Leistungen eines Landwirtschaftsbetriebes finanziell zu bewerten. So werden die erbrachten Nachhaltigkeitsleistungen ökonomisch sichtbar und können nach aussen transparent kommuniziert werden. Das Ziel ist nicht nur das Bewerten und Aufzeigen können der erbrachten Leistungen, sondern auch die Grundlage zu schaffen, um diesen finanziellen Wert einfordern zu können. Der erbrachte Mehrwert muss sich für die Betriebe lohnen. Nur wenn diese Leistungen wertgeschätzt und entsprechend vergütet werden, können sie auch weiterhin erbracht werden.

Nachhaltig produzieren und wirtschaftliche Erträge erzielen ist noch immer häufig ein Spannungsfeld, dies gilt auch für die Landwirtschaft. Konsument:innen fordern hohe Qualität bei den Produkten und eine nachhaltige Produktion, gleichzeitig stehen Landwirt:innen unter einem hohem Preisdruck. Nachhaltigkeitsanalysen zeigen bisher vor allem die schädlichen Auswirkungen der Landwirtschaft auf. Die Regionalwert Leistungsrechnung will als Gegengewicht dazu die positiven Nachhaltigkeitsleistungen der Landwirtschaft aufzeigen. Die Methodik ist in enger Zusammenarbeit mit Landwirt:innen entstanden. Es handelt sich also nicht um ein Tool, welches top down entwickelt wurde, sondern um eine praxisnahe Bewertungsmethode, welche von Landwirt:innen für Landwirt:innen erarbeitet wurde.

Diese Bewertungsmethode, welche auch als Richtig Rechnen in der Landwirtschaft bezeichnet wird, ist eng mit der Regionalwertidee verbunden. Die Landwirtschaftsbetriebe erbringen Leistungen, die ihrer Region einen Mehrwert bieten. Um die regionale Resilienz zu stärken, sollen die erbrachten Leistungen und erzeugten Produkte möglichst in der Region bleiben. Im Gegenzug sollen die Bürger:innen und Betriebe der Region die landwirtschaftlichen Leistungen wertschätzen und mittels einer finanziellen Prämie vergüten. Die Kreisläufe der ökologischen, sozialen und ökonomischen Energie werden so regional geschlossen und stärken alle Akteure in der jeweiligen Region.

Die Weiterentwicklung der Methode entlang der gesamten Wertschätzungskette ist in Planung. Erklärtes Ziel ist es, dass alle Betriebe entlang der Wertschätzungskette ihre erbrachten Nachhaltigkeitsleistungen bewerten und ausweisen können. Die Regionalwert Leistungsrechnung kann dabei helfen, die verdiente Wertschätzung einzufordern und zu erhalten.

Was Christian Hiss aus einer Verzweiflung heraus in den vergangenen 15 Jahren entwickelt hat ist, einfach formuliert, der Kontenplan für landwirtschaftliche Unternehmungen, die nach der Reversed Triple Bottom Line wirtschaften wollen. Mit Richtig Rechnen in der Landwirtschaft habe ich heute die erste tatsächlich wirkungsorientierte Rechnungslegung im Detail kennenlernen dürfen und mich entschieden, die Implementierung in der Schweiz aktiv voranzutreiben. 

Im Rahmen einer Informationsveranstaltung auf Gut Rheinau haben Christian Hiss und Mathias Forster (Bio Stiftung Schweiz & Bodenfruchtbarkeitsfonds) die Erfahrungen aus den ersten Jahren Anwendung von Richtig Rechnen in der Landwirtschaft in Deutschland und Österreich geteilt und erklärt, wie mit diesem Ansatz nicht nur individuelle Landwirtschaftsbetriebe sondern die gesamte Regionalwirtschaft revolutioniert werden kann. 

Moritz Ehrisman vom Gut Rheinau hat die Unterschiede in den Rechnungslegungen dann anhand der eigenen Zahlen 2021 demonstriert und aufgezeigt wie Gut Rheinau seine Regionalwert Leistungen berechnet. Nun, das Resultat ist sehr eindrücklich! 

Ist es möglich, die sozialen, ökologischen und regionalökonomischen Leistungen von Landwirtschaftsbetrieben und den erweiterten Funktionen in deren Biosphäre zu berechnen? Ja, ist die Antwort! Richtig Rechnen in der Landwirtschaft macht die tatsächliche Nachhaltigkeit (kein Impact Washing!) von Betrieben messbar. Individuell auf jeden Betrieb zugeschnitten setzt es die Anreize in der Buchhaltung so, dass wirklich nachhaltiges Handeln messbar wird und ökonomisch ausgeglichen werden kann. 

Als Sahnehäubchen stellte Betriebsleiter David Jacobsen bei einem Feldrundgang vor, wie ein exemplarischer Nachhaltigkeitsindikator konkret gemessen wird. 

Dass dieses Modell die Zukunft ist, belegt die Tatsache, dass SAP als weltweit agierender IT-Dienstleister die Logik von Richtig Rechnen in der Landwirtschaft übernommen hat und unter QuartaVitsta weiterentwickelt. 

Richtig Rechnen in der Landwirtschaft (Textauszug)

Als Gärtner arbeitete ich mit den Gesetzen des Aufbaus und des Abbaus der natürlichen Fruchtbarkeiten und bin deshalb mit der ursprünglichsten aller Ökonomien vertraut, dem Haushalten mit den natürlichen Ressourcen und den Gesetzen ihrer Regeneration. Ich kenne ihre Belastbarkeit und arbeite am erfolgreichsten innerhalb der Grenzen, die sie auszuhalten in der Lage sind. In den vergangenen Jahrzehnten hat aber ein Ökonomieverständnis die Oberhand gewonnen, das diese Gesetzmässigkeiten und Grenzen missachtet. Man geht mit den natürlichen und sozialen Ressourcen um, als wäre ihre unendliche Verfügbarkeit und Leistungsfähigkeit gegeben.

Dieses falsche Wirtschaften wird abgeleitet aus einem konstruierten und abstrakten Rechenschema, das zwar jedes Unternehmen anwendet, das aber trotzdem nicht richtig ist. Es verengt den Blick auf eine unvollständige Abstraktion und macht blind für die ganze Realität des jeweiligen Wirtschaftsprozesses. Man hält die gewonnenen Zahlen der betriebswirtschaftlichen Rechnung für das Abbild der ökonomischen Wirklichkeit und übersieht dabei, dass die Rechnung aber nur einen bestimmten Teil dieser Wirklichkeit widerspiegelt, wesentliche Faktoren des Wirtschaftens aber ausblendet und übergeht.

Die Konsequenz davon wird an den zunehmenden Risiken und Schäden an Natur und Gesellschaft deutlich. Bisher hat man sie leichtfertig übergangen, das wird zukünftig nicht mehr so einfach sein, denn sie werden sich als sich realisierende Vermögensverluste wieder bemerkbar machen. Der Raubbau am Natur- und Sozialvermögen wird durch steigende Preise, die Reparaturkosten von Schäden durch Naturkatastrophen und Massnahmen zur Befriedung sozialer Verwerfungen in der Belastung des Staates, der Rechnung bei den Unternehmen und in der Folge beim Privatvermögen wieder auftauchen. Mit steigenden Kosten aus externalisierten Risiken und Schäden wird dem Staat nichts anderes übrig bleiben, als die Steuern und andere Zwangsabgaben zu erhöhen. Um es pathetischer zu formulieren: Die durch den betriebswirtschaftlichen Tunnelblick ausgeblendeten Seinsbereiche der natürlichen und gesellschaftlichen Wirklichkeit verschaffen sich wieder Geltung und Achtung, sie lassen sich durch abstrakte Effektivitätskalkulationen nicht einfach wegrechnen.

Es wäre daher sinnvoller und konstruktiver, eine neue, der Gesetzmässigkeit der lebendigen Natur und der sozialen Verantwortung entsprechende Buchhaltungs- und Bewertungsmethode einzuführen, anstatt die falsche Rechnung weiter voran zu treiben und die Risiken und Schäden für Wirtschaft und Gesellschaft noch mehr zu erhöhen. Finanzielle Gewinne von Unternehmen sind dann echte Gewinne, wenn gleichzeitig die sozialen und natürlichen Vermögen zunehmen und nicht abnehmen. Ist das nicht der Fall, dann sind finanzielle Gewinne nur Scheingewinne. Würde die Gesamtrechnung stimmen und wären die Variablen der Kalkulation andere als jetzt, dann wäre auch wieder Wirtschaftswachstum möglich und sinnvoll, ein Wachstum, mit dem und von dem alle gut leben können, jetzt und in Zukunft. 

Vollständige Leseprobe


Kai Isemann

Ursprünglich aus der Finanzwelt kommend, bin ich seit 2012 als Unternehmer und Mentor tätig. Für Menschen, die sich ihrer Verantwortung für die ökonomische Energie bewusst sind, die sie verwalten, orchestriere ich seit mehr als einem Jahrzehnt Lösungen, wie sie diese Energie dem Reversed Triple Bottom Line Modell für eine nachhaltige Entwicklung entsprechend investieren können.

1) Ist es gut für die Umwelt?
2) Ist es gut für die direkt und indirekt Beteiligten?
3) Ist es gut für die Ökonomie unserer Wertegemeinschaft?

Und zwar in dieser Reihenfolge!


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Weitere Impulse aus meinem Universum

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Rekord im Pestizid-Einsatz – Artensterben, Vergiftungen und Verstärkung globaler Ungerechtigkeit

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Themenbereiche

Noch nie in der Geschichte wurden weltweit so viele Pestizide eingesetzt wie heute – und nicht ohne Folgen: Artensterben, Pestizidvergiftungen und Verstärkung globaler Ungerechtigkeit.

Public Eye, 2. September 2022

Heute liegt die jährlich ausgebrachte Pestizidmenge bei ca. 4 Millionen Tonnen weltweit! Fast die Hälfte davon sind Herbizide, die gegen Unkräuter verwendet werden; knapp 30% sind Insektizide, die gegen schädliche Insekten wirken und etwa 17% sind Fungizide gegen Pilzbefall. Marktanalysen bezifferten den globalen Pestizid-Marktwert im Jahr 2019 auf fast 84,5 Milliarden $ (und vorne mit dabei ist die Schweizer Syngenta). Alle Zahlen und Fakten zu diesem giftigen Geschäft gibt’s im neuen Schweizer Pestizidatlas von Public Eye.

Und jetzt?

Was wird passieren? Ich meine nicht, bis 2050 oder so, wenn die Legislaturen und Bonusrunden längst Geschichte sind. Nein, jetzt, hier, heute? Was tun wir mit dieser Erkenntnis?

Wir leben in der Schweiz! Wir haben den Boden. Wir haben das Wasser. Wir haben die Er/Kenntnis und wir haben alle Werkzeuge, die es braucht. Ganz im Speziellen haben wir seit drei Jahren sogar den landwirtschaftlichen Flächencode 725 (Mischkulturen*), über welchen die Landwirte 0.323 SAK (Standardarbeitskräfte*) pro Hektar abrechnen können. Damit sind sogar nur 3-Hektaren-grosse Betriebe wieder subventions- und überlebensfähig. Das Problem: Es weiss kaum jemand davon. Und wenn man versucht, sich durchzufragen, kann niemand bei der Umstellung helfen und es heisst: “Das ist nicht skalierbar, daher uninteressant.” Und die Lobby ist stark, sehr stark.

Leere Worthülsen aus Politik und Wirtschaft begleiten mich seit ich denken kann. Und der Souverän sitzt achselzuckend und lethargisch in der Ecke und schaut zu, auch seit ich denken kann. Wann steht eine kritische Masse endlich einmal auf?! Wer übernimmt hier die Verantwortung, den offensichtlich dringend notwendigen Wandel loszutreten? Fenaco? Der Schweizer Bauernverband? Syngenta? Auf wen wollen wir uns verlassen? Wer soll uns in Zukunft ernähren? 

Wusstest du, dass…?

jedes Jahr bis zu 1’000 Landwirtschaftsbetriebe in der Schweiz wegsterben? Der Grossteil der Betriebe ist versklavt und im System gefangen mit Stundenlöhnen von 9 Franken (als Landwirt:in mit der Verantwortung, uns gesund zu ernähren?). Und einige Wenige sammeln die Millionen ein. Alleine die Selbsterhaltung des kranken Systems verschlingt ein Vermögen. 

Wusstest du, dass…?

ein ESG-Consultant bis zum 100-fachen eines Landwirts verdient? Wobei die Frage sich stellt, wer der Beiden tatsächlich einen Mehrwert für unsere Zukunft schafft.

Wusstest du, dass…?

biodivers genutzte Flächen in der Schweizer Landwirtschaft bei unter 1% der Fläche liegen? Das ist inklusive der als Naturschutzgebiete ausgewiesenen wenige Meter breiten Streifen nahe der SBB-Linien.

Wusstest du, dass…?

die Depressions- und Suizidrate in landwirtschaftlichen Betrieben unverhältnismässig hoch ist? Adressieren darf man das Thema nicht, man könnte damit noch mehr triggern, heisst es.

Und wusstest du, dass…?

die aktuelle weltpolitische Lage eine beängstigend schwache Nahrungsmittelversorgung und einen viel zu tiefen Selbstversorgergrad für die Schweizer Bevölkerung aufzeigt? Der einzige Grund warum es noch nicht schmerzt, ist weil wir die Verblendung mit unserem Reichtum bezahlen.

Und dabei ist es so einfach!

Mischkulturen, Terra Preta, Keyline-Farming, Agroforst, Syntropische Landwirtschaft… das ist alles nichts Neues. Es kommt nur jetzt endlich langsam wieder auf, weil einige wenige Menschen erkennen, dass der vor einigen Generationen eingeschlagene, auf der Gier Einzelner basierende und dummerweise strikt beibehaltene Weg, nicht funktioniert.

Die wenigen Höfe, die seit der Implementierung des landwirtschaftlichen Flächencodes 725 auf Mischkulturen umgestellt haben, belegen die Sinnhaftigkeit eines reflektierten Handelns. Dies nicht nur in Bezug auf höhere SAK und Direktzahlungen, sondern auch in Bezug auf den effektiven Ertrag aufgrund weit besserer Qualität (und damit besseren Verkaufspreisen), einem diversifizierten Angebot, kurzen Lieferwegen, wegfallender Zwischenhändler und (!) einer überdurchschnittlich hohen Selbstversorgerquote für die Region. Dazu kommt nebenbei ein regenerativer Bodenaufbau, eine enorme Stärkung der regionalen Sozialstrukturen (miteinander anstatt gegeneinander, hört, hört…), viel weniger Investitionsbedarf und keine Chemie.

Nur ein Teil hiervon ist tatsächlich ökonomisch auswertbar – und genau hier zeigt sich das Problem!

In den vergangenen Monaten hatte ich mit vielen verschiedenen Menschen und Organisationen Kontakt zum Thema “Flächencode 725” und mittlerweile hat sich ein stabiles Netzwerk formiert, welches eine schweizweite Umstellung voranzutreiben bereit ist.

Mit einer breit angelegten, nationalen Wandlung landwirtschaftlicher Betriebe auf den Flächencode 725, auf Agroforst-Systeme und Syntropische Landwirtschaft, können alle o. g. Themen innert weniger Jahre adressiert werden. 

Was braucht es dafür? 

  1. Erkenntnis schaffen
  2. Ausbildung & Schulung
  3. Finanzierung der Umstellung

Erkenntnis schaffen

Als dringend notwendig erachte ich eine freche, wellengleiche Herausforderung auf allen gesellschaftlichen Ebenen sowie sozialen und unsozialen (digitalen) Kanälen, à la: Wusstest du, dass…?!

Ausbildung & Schulung

Die Landwirtschaft gehört in die Schule! Oder noch besser: Die Schule gehört in die Landwirtschaft! Unsere Kinder wachsen mit einem völlig falschen Bild von Landwirtschaft auf. Dort gehört der Hebel angesetzt. Einen 50-jährigen Banker bekomme ich nicht mehr umgepolt, seine 10-jährige Tochter aber ganz bestimmt. Sie wird ihrem Papa erklären, wo die Gurke im Salat herkommt. Und dann wird Ausflucht plötzlich schwierig. Eine Schwemme an Lehrvideos und Podcasts zu “Quick Wins” muss für die Schweizer Landwirtschaftsbetriebe auf verschiedenen Kanälen zugänglich gemacht werden. Bestehendes darf gerne integriert werden. Wir müssen nichts Neues erfinden. Was wir schon haben, muss nur definitiv besser orchestriert und kommuniziert werden. Schulen und all die folgenden Organisationen plus viele weitere müssen eng integriert werden. Wir haben alle dasselbe Ziel.

Albert Köchin Stiftung Alternative Bank Schweiz Anderes Invest Food & Agri Fund AREF Artemis Auenhof Avina Stiftung Berner Fachhochschule Bio Stiftung Schweiz Biovision BlueOrchard Carmignac Center for Philanthropy StudiesCEO4Climate Christoph Merian Stiftung Chuderboden Clima Now Club of Rome Coopera Coop Patenschaft für Berggebiete Demeter Down to Earth Elea Foundation Ethius Ethos Stiftung EVPA Freie Gemeinschaftsbank GiOCa Permacultura GLS Green Buzz Heidehof Stiftung Herold Mion Hirschi-Nussbaumer-Stiftung Inyova Impax Jacobs Foundation Julius BärKleinbauernvereinigung Liberty Green Lombard Odier MAVA FoundationMercator Migros Pionierfonds Nest Oak Foundation Öbu OCCR One Planet LabPando Permakultur Jetzt Permakultur Konkret Permakultur Leben Perma LodgePermaria Permaterra Pro Natura PWA P4NE Philea Pictet POM+ RadicantRecelio Regionalwert AG Republik ResponsAbility Robeco Sarasin SchrodersSchweibenalp Schweizer Bergheimat Schweizer Berghilfe Schweizer Heimatschutz Sens Suisse SlowGrow Soil Association Soil Heroes Sophie & Carl Binding Stiftung Stiftung Lebendige Höfe Suyana Stiftung zur Erhaltung bäuerlicher Familienbetriebe Swiss Excellence Forum Swiss Philanthropy Foundation Swiss Re Foundation Swiss Sustainable Finance Swisscleantech TinklaTriodos Food Investment Uniterre Verein Permakultur Landwirtschaft Verein Permakultur Schweiz Visio Permacultura Wyss Foundation WWF Zentrum Ranft3FO

Zudem muss ein breit gespanntes Netzwerk von B2C-Berater:innen für landwirtschaftliche Betriebe in Bezug auf Planung, Umsetzung und Betrieb aufgebaut und die Etablierung einer offiziellen Ausbildung in regenerativer Landwirtschaft vorangetrieben werden, ganz ähnlich wie dies Martin Ott mit der Demeter-Landwirtschaft vor einigen Jahren getan hat. 

Finanzierung

Die aktuellen Möglichkeiten einer Zwischenfinanzierung für landwirtschaftliche Betriebe, auf “enkeltauglich” umzustellen, ist Null. Es wird neue Finanzierungsmechanismen brauchen, welche den Wandel katalysieren können. Mein Vorschlag ist die Etablierung eines nicht-profit-orientierten Nationalfonds für die Umstellung auf eine regenerative Landwirtschaft. Niemand verbietet es uns, solch einen Fonds aufzubauen und der Schweizer Finanzplatz ist prall gefüllt mit Kapital, welches wirkungsorientiert (ESG) versorgt werden will. Es gibt nur (noch) kein Produkt dafür.

Aber nicht verzagen, das Beste kommt zum Schluss. 

Wusstest du, dass…?

das Curriculum für die Ausbildung in regenerativer Landwirtschaft bereits in Arbeit ist? Aus der Basis heraus. 

Wusstest du, dass…?

jeder permakulturell betriebene Hof all die hunderte von KPIs (Key Performance Indicators = Messgrössen) aus dem ESG-Rahmenwerk abdecken würde? Nur welcher Landwirt soll sich diesen Irrsinn antun und das Rahmenwerk studieren oder einen teuren Cosultant dafür bezahlen?

Und wusstest du, dass…?

dieser Nationalfonds für die Umstellung auf Kulturlandschaften gerade am entstehen ist? Aus der Basis heraus.

Das ist viel Erkenntnis für einen Tag, nicht? Magst du mehr erfahren? Oder möchtest du deinen Landwirtschaftsbetrieb auch zukunftstauglich gestalten? Gerne stehe ich dir dabei zur Seite.


Kai Isemann

Ursprünglich aus der Finanzwelt kommend, bin ich seit 2012 als Unternehmer und Mentor tätig. Für Menschen, die sich ihrer Verantwortung für die ökonomische Energie bewusst sind, die sie verwalten, orchestriere ich seit mehr als einem Jahrzehnt Lösungen, wie sie diese Energie dem Reversed Triple Bottom Line Modell für eine nachhaltige Entwicklung entsprechend investieren können.

1) Ist es gut für die Umwelt?
2) Ist es gut für die direkt und indirekt Beteiligten?
3) Ist es gut für die Ökonomie unserer Wertegemeinschaft?

Und zwar in dieser Reihenfolge!


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Open Food Network Hub

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Themenbereiche

Der Open Food Network Hub Zentralschweiz bringt als erster Hub die international bewährte Open Source Lösung des Open Food Networks in die Schweiz. Im ersten Schweizer Hub verkaufen Lebensmittelproduzenten und handwerkliche Verarbeiter gemeinsam ihre regional produzierten Lebensmittel auf kurzen Wegen, fair und transparent. 

Es gibt sie: Die Gemüsetaschenanbieter und (Bio-)Hofläden, die heute schon lokal die immer grösser werdende Nachfrage für eine nachhaltige regionale Ernährung decken. Die Infrastruktur ist zum grössten Teil bereits vorhanden, Verteilnetzwerke existieren schon oder entstehen vermehrt lokal oder im Quartier. 

Was fehlt ist die passende technologische, logistische und kollaborative Vernetzung zwischen Landwirten, (sozialen) Landwirtschaftsprojekten, verarbeitenden Betrieben, Gastronomen und Endverbrauchern. Hier steht mit der weltweit etablierten Open Source Lösung des Open Food Networks jetzt eine effiziente und skalierfähige Lösung vor dem Start in der Schweiz.

Für die kollaborative Abwicklung und Organisation vieler selbstorganisierter Open Food Network Hubs steht mit der soziokratischen Kreismethode das entsprechende Modell für die Implementation zur Verfügung, welche auch international stark etabliert ist. 

Im Sommer 2022 formierte sich in Luzern eine Gruppe mit einem knappen Dutzend sehr motivierter Menschen, welche nun die bestehenden Potentiale im ersten Pilot-Hub in der Zentralschweiz umsetzen wird.

Der Open Food Network Hub in Luzern ist die erste regionale Vertretung vom Open Food Network Schweiz. Als Wissensvermittlungszentrum und Pilot in der Region Zentralschweiz wird ein soziokratisch geführtes Logistik- und Vertriebssystem für und mit Privatkonsumenten aufbaut.

Der Hub agiert als Multiplikator. Durch die Vernetzung mit Partnern und eine gezielte Akquisition auf verschiedensten Ebenen, werden weitere Open Food Network Hubs in der Schweiz entstehen. Dabei haben lokale Kollaborationen der Hub-Teams eine zentrale Bedeutung.

Wir meinen, dass die Etablierung dieser im Ausland bereits erfolgreichen Idee hier in der Schweiz besondere Aufmerksamkeit zukommen sollte und laden unsere Partner ein, den Aufbau der Open Food Network Hubs zu unterstützen.

Der erste Open Food Network Hub startet in der Stadt Luzern, etabliert sich in der Zentralschweiz und hilft das Open Food Network gesamthaft weiter zu entwickeln. Anvisiert werden für 2023 250 Kunden (ca. 400 Konsument:innen) und mindestens 20 Produzenten. Angesprochen sind alle, die sich mit den Werten des Open Food Networks identifizieren. 

Wer gerne mehr erfahren möchte: Open Food Network Hub Zentralschweiz, Pascal Furrer

Und wenn du in deiner Region den Wandel aktiv gestalten möchtest, helfe ich gerne mit strategischem Mitdenken, Vernetzen, dem Aufzeigen von Lösungsansätzen etc. Melde dich bei mir.


Kai Isemann

Ursprünglich aus der Finanzwelt kommend, bin ich seit 2012 als Unternehmer und Mentor tätig. Für Menschen, die sich ihrer Verantwortung für die ökonomische Energie bewusst sind, die sie verwalten, orchestriere ich seit mehr als einem Jahrzehnt Lösungen, wie sie diese Energie dem Reversed Triple Bottom Line Modell für eine nachhaltige Entwicklung entsprechend investieren können.

1) Ist es gut für die Umwelt?
2) Ist es gut für die direkt und indirekt Beteiligten?
3) Ist es gut für die Ökonomie unserer Wertegemeinschaft?

Und zwar in dieser Reihenfolge!


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Eins mit der Natur werden – Hitzesommer macht Permakultur salonfähig

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Themenbereiche

Trockenheit ist ein Thema, welches uns aktuell alle beschäftigt. Auch die verwöhnte Schweiz ist nicht von der Debatte verschont.

Wasser ist eines der kostbarsten Güter, der Zugang zu diesem ist jedoch limitiert. Wir müssen also Lösungen entwickeln, welche den Menschen ermöglichen, den überbordenden Verbrauch von Frischwasser einzuschränken, teilweise sogar darauf zu verzichten.

Mit der Natur anstatt gegen sie! Das bedeutet Permakultur. Ein wichtiges Element in der permakulturellen Bewirtschaftung und dem Bodenaufbau ist der Komposttee. Humus macht den Boden fruchtbar. Humus speichert Wasser. 1 zusätzliches % Humus im Boden ergibt 400’000 Liter mehr Wasserspeicher pro Hektar. das Ergebnis: Der Boden bewässert sich von selbst. Und das ganz ohne Chemie, ganz ohne Ausbeutung.

PS: Der Ernteertrag wird auch erhöht!  

Der Auenhof bei Feldbach (ZH), der Känguruhof in Waldkirch (SG), der Glück-Hof in Baden (AG) und viele weitere Höfe schreiten als Beispielfunktion voran. Zudem wird die Umstrukturierung über den Flächencode 725 subventioniert. Es geht also. Ausreden gelten nicht.

Zum NZZ-Beitrag: Hitze und Landwirtschaft – Ein Bauer findet Wasser

Wie umstellen? Gerne helfe ich bei der strategischen Ausrichtung und dem Vernetzen mit kompetenten Menschen für Planung und Umsetzung. 


Kai Isemann

Ursprünglich aus der Finanzwelt kommend, bin ich seit 2012 als Unternehmer und Mentor tätig. Für Menschen, die sich ihrer Verantwortung für die ökonomische Energie bewusst sind, die sie verwalten, orchestriere ich seit mehr als einem Jahrzehnt Lösungen, wie sie diese Energie dem Reversed Triple Bottom Line Modell für eine nachhaltige Entwicklung entsprechend investieren können.

1) Ist es gut für die Umwelt?
2) Ist es gut für die direkt und indirekt Beteiligten?
3) Ist es gut für die Ökonomie unserer Wertegemeinschaft?

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